: Kate Hardy
: Mein unwiderstehlicher Herzensfeind Julia Bd. 1861
: Cora Verlag
: 9783862954018
: Julia
: 1
: CHF 2.30
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ihr blutet das Herz! Alicia ist entsetzt, als sie erfährt, was der neue Besitzer von Allingford Hall mit ihrer liebevoll angelegten Parklandschaft plant. Hat sie nicht genug gelitten, als sie ihr Erbe verkaufen musste? Aber diesem neureichen Jack Goddard wird sie es zeigen! Doch der Börsenmakler aus London ist anders als erwartet: attraktiv, charmant, und er spielt Klavier - so traumhaft, dass ein Hauch von Frühling durch das feudale Herrenhaus zu wehen scheint. Nur die Gefühle, die sei dabei durchfluten, gefallen Alicia nicht. Hat sie sich in ihren Herzensfeind verliebt?



Kate Hardy wuchs in einem viktorianischen Haus in Norfolk, England, auf und ist bis heute fest davon überzeugt, dass es darin gespukt hat. Vielleicht ist das der Grund, dass sie am liebsten Liebesromane schreibt, in denen es vor Leidenschaft, Dramatik und Gefahr knistert? Bereits vor ihrem ersten Schultag konnte Kate Hardy fließend lesen. Mit blühender Fantasie dachte sie sich Geschichten aus und schrieb sie auf einer Schreibmaschine nieder, die sie zu ihrem sechsten Geburtstag bekommen hatte. Ihren ersten Liebesroman, der niemals veröffentlicht wurde, schrieb sie mit dreizehn Jahren. Kate Hardy studierte englische Literatur des Mittelalters, heiratete und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete freiberuflich als Journalistin im Gesundheitsbereich, doch ihre wahre Berufung fand sie erst, als sie ihr Interesse für Medizin mit Romantik verband und ihren ersten Arztroman schrieb, der auf Anhieb das Lesepublikum begeisterte. Seitdem hat sie weitere 33 Arztromane, einige erotische Liebesromane und mehrere Sachbücher zum Thema Gesundheit geschrieben.

1. KAPITEL

Er war eine halbe Stunde zu früh.

Einige Menschen würden das sicher als unhöflich empfinden, für Jack Goddard bedeutete es die Gelegenheit, das Terrain vorab zu sondieren.

Ob sich Allingford Hall in der Realität als ebenso beeindruckend erwies wie in der Hochglanzbroschüre? Oder hatte ein geschickter Fotograf die Mängel einfach ausgespart?

Bisher wirkte zumindest die Umgebung schon sehr vielversprechend. Diese verschlafene Ecke Norfolks war geradezu ideal, um auszuspannen. Die Schlehenhecken und der Weißdorn, die an den Wegesrändern wuchsen, blühten derart üppig, dass sie den Eindruck frisch gefallenen Schnees erweckten.

Laut Navigationsgerät musste er nach zwei Kurven links abbiegen, um Allingford zu erreichen. Kurz darauf fuhr er über eine lang gestreckte Auffahrt, deren beide Seiten Blutbuchen flankierten.

Mit Genugtuung stellte Jack fest, dass es weit und breit keine Nachbarn gab. Umso besser! Das bedeutete, es würde sich auch niemand über Lärm beschweren.

Und als das Haus schließlich in Sicht kam, erhellte ein zufriedenes Lächeln seine markanten Zügen. Genau, was er sich erhofft hatte. Das imposante Sandsteingebäude hatte die Form eines großen E, mit spitzen Giebeln und hohen, schmalen Schornsteinen. Der Mittelbalken war zweigeschossig, während die beiden Außenbalken ihn dreigeschossig überragten.

Der gesamte Bau war streng symmetrisch, was dafürsprach, dass Allingford glücklicherweise in seinem ursprünglichen Zustand belassen und nicht von veränderungswütigen Folgegenerationen verhunzt worden war.

Dieser zauberhafte Ort atmet Geschichte, ging es Jack durch den Kopf. Das Haus besaß ein Herz, das immer noch kraftvoll schlug – auch Jahrhunderte später. Und falls es in dem antiken Gemäuer spukte – noch besser.

Wenn die Gartenanlagen und das umgebende Grundstück sich als groß genug erwiesen, boten sie den perfekten Rahmen für seine Pläne. Alles, was er brauchte, war die Genehmigung der örtlichen Behörden, sie auch ausführen zu können.

Jack parkte den Wagen auf dem mit Kies bestreuten Rondell vor dem Hauptportal. Als er ausstieg, sah er sich einem gelben Labrador gegenüber, der neugierig herankam. Obwohl das Gebell des Tieres durch den Plüschteddy, den der Hund quer im Maul trug, gedämpft wurde, alarmierte es offenbar eine junge Frau. Wie der Blitz kam sie um die Hausecke geschossen. Sie trug verblichene Jeans zu einem weiten T-Shirt und hellen Tennisschuhen, die schon bessere Tage gesehen hatten. Ihr weizenblondes Haar zähmte ein nachlässig gebundener Pferdeschwanz, und die linke Wange zierte ein Schmutzfleck.

Jack blinzelte verwirrt.

In seiner Welt trugen Frauen schicke Kostüme und High Heels. Ihr Haar war stets nach der neuen Mode frisiert, ganz zu schweigen von dem raffinierten Make-up. Diese Frau benutzte offensichtlich nicht einmal einen Hauch Lippenstift. Und obwohl ihre langen Wimpern dicht und dunkel waren, wirkten sie nicht getuscht.

Zumindest war sie keine Mogelpackung; man bekam, was man vor Augen sa