Bei den Trümmern von Babylon Karl May´s Gesammelte Werke Band 27
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Karl May
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Bei den Trümmern von Babylon Karl May´s Gesammelte Werke Band 27
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Karl-May-Verlag
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9783780217271
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1
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CHF 6.10
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Erzählende Literatur
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German
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573
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Wasserzeichen/DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF/ePUB
"Von Bagdad aus führt der Weg Kara Ben Nemis und Hadschi Halef Omars weiter zu den Ufern des Euphrat. Sie folgen der Spur eines Geheimbundes, erforschen die Rätsel der""Todeskarawane"" und greifen in aufregende Geschehnisse am Turm zu Babel ein. Schließlich kommt es zu einem überraschenden Wiedersehen mit der weisen Marah Durimeh. Erster Teil in Band 26."
14. Marah Durimeh
(S. 529-530)
Der Weg bot nur für zwei Pferde nebeneinander Platz. Ich richtete es so ein, dass Ingdscha sich an meiner Seite befand. Sie hatte sich bisher vollständig schweigsam ver- halten, jetzt zog ich sie in ein Gespräch, welches aber leider nicht so lebhaften Fortgang nahm, wie ich es wünschte. Sie verhielt sich sehr einsilbig, es schien ihr lieber zu sein, wenn sie ganz still bleiben könnte, und so hatte ich nichts dagegen, dass, als sie einmal wegen einer schmalen Terrainstelle zurückblieb und nicht gleich wieder vorrückte, Halef sich an ihre Stelle setzte.
Der liebe Kleine platzte fast vor Begierde, mir die Freude seines Herzensüber diese unerwartete Begegnung aus- zuschütten. Er tat es in einer solchen Weise, dass er fast ganz allein die Kosten der Unterhaltung trug, eine Genugtuung für ihn, die ich ihm gönnte. Inzwischen hatte Ingdscha uns aufgefordert, abzustei- gen, weil sie unsüber einen Berg zu leiten habe, jenseits dessen wir dann wieder guten Weg finden würden. Wir mussten also die Pferde führen.
Es ging stellenweise so steil hinan, dass wir und die Tiere sehr oft ins Rutschen kamen, doch als wir die Höhe erreicht hatten, wurde es besser, denn sie senkte sich jenseits nur allmählich nie- der, und dann gab es eine wasserlose, breite Mulde, in welcher wir Platz hatten und galoppieren konnten, weil es da nur Gras und weder Baum noch Buschwerk gab. So kam es, dass wir Madana, die zu Fuß ging, jetzt wieder erreichten und nun, um sie den nötigen Vorsprung errei- chen zu lassen, wieder langsam reiten mussten.
Sie hatte sich noch gar nicht weit von uns entfernt, so blieb sie stehen und winkte uns sehr lebhaft, zurückzu- bleiben, doch war es da schon zu spät, denn einesteils befanden wir uns ihr und auch dem Grund ihrer War- nung schon zu nahe und andernteils gab es hier keinen Gegenstand, hinter dem wir uns hätten verstecken kön- nen. Wir sahen auch gleich die Ursache, wegen der sie uns gewinkt hatte: Es war ein einzelner Reiter, der, wie suchend, von seitwärts her geritten kam und froh zu sein schien, jemandem zu begegnen.
Er lenkte sein Pferd auf sie zu. Da er uns nun einmal gesehen hatte und sie ihm vielleicht eine Antwort geben konnte, welche nicht zu unseren Absichten passte, setzten wir unsere Pferde wieder in Galopp und kamen infolgedessen zu gleicher Zeit mit ihm bei ihr an. Es war ein Offizier mit Haupt- mannsabzeichen. sondern
INHALT
4
1. Nach Hille
6
2. Als Pascher verdächtig
54
3. Vor Gericht
111
4. Die Karawane des Kammerherrn
154
5. Auf dem Euphrat
182
6. Im Turm von Babel
222
7. Osman Pascha
245
8. Wieder im Turm
280
9. Die Schatzkammer des Birs Nimrud
340
10. Frohe Heimkehr
394
11. Die Salbe der Schönheit
414
12. Der Mann ohne Namen
433
13. ‚Perle‘ und ‚Petersilie‘
498
14. Marah Durimeh
530
Zur Geschichte des „Silberlöwen“-Romans
572