: Oliver Fröhlich
: Maddrax 267 Die Götter des Olymp
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838705668
: Maddrax
: 1
: CHF 1.80
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Eine Gruppe Extrembergsteiger entdeckt unterhalb des Kraters des Mount Olympus auf dem Mars einen verschütteten Stollen, der in den Berg hinein führt. Man beginnt damit, den Schacht freizulegen.

Jahre später wird die Baustelle plötzlich zum Sperrgebiet erklärt, angeblich wegen eines Unfalls. Dass viel mehr dahintersteckt, wird Matt Drax klar, als Regierungsagenten ihn kurz vor seiner Rückreise zur Erde abfangen und zum Mount Olympus schaffen. Man benötigt seine Hydree-Kenntnisse. Doch dem, was man dort gefunden hat, steht auch er hilflos gegenüber...

"Die Götter des Olymp (S. 3-4)

Die Frau, die einige Meter vor Chandra auf dem felsigen Boden lag, krümmte sich vor Schmerz. Entsetzen spiegelte sich in ihren Augen, verzerrte das sonst hübsche Gesicht zu einer Grimasse der Furcht. Sie japste, keuchte, schnappte nach Sauerstoff, doch den konnte die dünne Luft nicht bieten. Ihr flehentlicher Blick irrlichterte umher, traf Chandra, glitt an ihr vorbei, traf sie erneut. Die Lippen formten Worte, aber nur ein Krächzen drang hervor. Dennoch wusste Chandra, was die Erdenfrau zu sagen versuchte:„Bitte– hilf mir!“ Dann senkte sich die Flügeltür herab und verbarg die Leiden der Erstickenden vor Chandras Blicken. Mit wütender Miene startete die Marsianerin den Antrieb des Gleiters und flog davon. Aruula jedoch blieb in sechzehn Kilometern Höhe zurück.

Dreizehn Stunden vorher Im Sitzungsraum des Senders Elysium News Transmitter roch es muffig und verbraucht. Wie bei jeder Redaktionskonferenz nach sechzig Minuten. Alle vier Wände waren verglast und boten einen atemberaubenden Blick auf die Spindelhäuser der Stadt, die majestätischen Luftschiffe, die darüber ihre Kreise zogen, und in der Ferne auf den viele Kilometer hohen Elysium Mons. Das Panorama verlor selbst dann nichts von seiner Erhabenheit, wenn man wusste, dass es nicht echt war.

Tatsächlich lag der Sitzungsraum im Inneren des Sendergebäudes und besaß keine Außenwand. Befanden sich die Fenster zu den Redaktionsfluren im Transparentmodus, stellten die gelegentlich vorbeihuschenden hübschen Moderatorinnen die einzige Sehenswürdigkeit dar. Nach dem Tod des früheren Senderchefs Carter Loy Tsuyoshi hatte dessenüber mehrere Ecken entfernter Verwandter Roald Jordan Tsuyoshi die Geschicke von ENT in die Hand genommen.

Eine seiner ersten Amtshandlungen hatte darin bestanden, die weniger hübschen Moderatorinnen hinter die Kameras, in Büros oder ins Archiv zu verbannen. Nachrichtenüber eine mit Erdbarbaren sympathisierende Regierung,über jugendliche Wurzelfresser, die immer mehr in die Städte drängten und auf den Straßen für ihre angeblichen Rechte protestierten, Nachrichtenüber eine Präsidentin, die solches Verhalten nicht nur tolerierte, sondern diejenigen anprangerte, die es wagten, dagegen aufzubegehren– mit all diesen Dingen musste Roald Jordan Tsuyoshi den Marsianern genug zumuten.

Hatten sie dann nicht wenigstens ein Anrecht darauf, sie aus dem Mund eines schönen Gesichts zu erfahren? Im Augenblick befanden sich die Fenster jedoch im Aussichtsmodus, der den Anwesenden nicht nur ein herrliches Panorama vorgaukelte, sondern sie auch noch vor neugierigen Blicken von draußen schützte. RJT lehnte sich in seinem Sessel zurück und versuchte, der Konferenz zu folgen. RJT– so nannten ihn manche seiner Angestellten, wenn sie sich unbeobachtet fühlten. Natürlich wusste er dennoch davon, denn beim Elysium News Transmitter gab es genügend Anhänger der Organisation ProMars, deren Gründervater er war. Nun ja, einer der Gründerväter, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Wenn auch einer der wichtigsten."