: Michael Knorr, Tanja Vieten
: Systemische Homöopathie mit Familienaufstellung Lösungen für unlösbare Fälle
: Haug
: 9783830474258
: 1
: CHF 43.40
:
: Ganzheitsmedizin
: German
: 208
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Unlösbare Fälle? Vielleicht sind sie das nur, wenn man sie oberflächlich betrachtet? Wie die homöopathische Praxis um die systemische Perspektive erweitert werden kann, zeigt dieses Buch. Insbesondere bei komplexen Fällen hilft die Methodik der Aufstellungsarbeit bei einer ganzheitlichen Betrachtung. Sie liefert Wege zum Aufbrechen stockender Heilungsdynamiken.
6 Systemische Anamnese in der Homöopathie(S. 74-75)

Wenn eine P?anze an einem ungünstigen Platz steht, können alle stärkenden Mittel nur vorübergehend helfen. Die Rose braucht einen sonnigen Platz, die Sumpfdotterblume einen feuchten und das Heidekraut einen sandigen Untergrund. Beim Menschen ist es nicht anders.

6.1 Wo steht der Klient in seinem System?

Im Familiensystem geht es darum, am„richtigen Platz“, d.h., an dem Platz zu stehen, der angemessen ist. Dieser Platz gibt die meiste Energie und fördert die Gesundheit. Der„falsche Platz“ hingegen ist häu?g anstrengend und kostet Energie. Steht zum Beispiel eine Frau als Kind an der Stelle ihrer Mutter und versucht dem Vater das zu geben, was eigentlich die Mutter geben sollte, ist sieüberfordert. Sie benimmt sich nicht tochtergemäß, sondern verhält sich in dem System wie eine Erwachsene.

Das kostet sie das„Kind sein können.“ Sie trägt zu viel Verantwortung an diesem Platz, weil sie glaubt, dafür sorgen zu müssen, dass es dem Vater gut geht. Und später ist sie dadurch möglicherweise nicht mehr frei für eine Beziehung zu einem Mann, denn sie ist ja bereits„verheiratet.“ Im Umgang mit Männern wird sie sich eherüberfordert erleben, weil sie eher gibt, als nimmt. Lycopodium ist häu?g eine Arznei für Kinder, die sichübernehmen; sie tun größer, als sie eigentlich sind, da sie an der Stelle eines Elternteils stehen.

Als Erwachseneübernehmen sie später oft in Paarbeziehungen oder im Beruf ein Zuviel an Verantwortung. Es kann allerdings auch auf Grund der kindlichen Vorerfahrung eine Angst vor Beziehung, eine Angst vor Verantwortung bestehen, da der damalige Platz in der Familie sie immer schonüberforderte, und sie heute jede Beziehung mitÜberforderung assoziieren. So leben sie als Single, in kurzfristigen Beziehungen oder in Beziehungen mit großen Entfernungen.

In der Praxis sehen wir vielleicht eine attraktive Frau, die nicht versteht, warum sie keinen Mann, keine Beziehung ?ndet. Ohne den familiären Zusammenhang zu verstehen, könnten wir Symptome repertorisieren, die sich zeigen, die aber keinen inneren Zusammenhang mit diesem Phänomen haben. So kann es sein, dass wir im Erscheinungsbild eine phosphorische Person vor uns haben, die in ihrem Familiendrama, aber in einer Natrium-muriaticum- Dynamik festhängt.

Die Phosphorebene ist zwar vorhanden und sichtbar, aber nicht die Ebene, die das Problem nährt. An dieser Stelle kommt es nun auf die eigene homöopathische Philosophie an. Gibt es das alleinig aufzu?ndende Similimum? Haben wir eine unveränderliche Konstitution oder Anteile an verschiedenen Arzneipersönlichkeiten? Wir geben hier eigene Erfahrungweiter und daraus rückschließend haben wir ein Modell entwickelt, das diese Zusammenhänge erklären könnte; was nicht heißt, dass es die einzig mögliche Wahrheit ist. Für uns ist die individuelle Arznei das Konstitutionsmittel.
Widmung 6
Geleitwort7
Vorwort8
Vorwort9
Inhalt10
Bedienungsanleitung15
Grundlagen16
1 Aspekte systemischen Denkens und Handelns17
1.1 Systemische Grundgedanken17
1.1.1 Lineares und das systemisches Weltbild17
1.1.2 Lebendige Systeme und ihre Ordnung17
1.2 Grundzüge systemischer Familientherapie21
1.2.1 Das Familienstellen21
1.2.2 Dynamiken in Familiensystemen22
1.3 Homöopathie - systemische Aspekte29
1.3.1 Systemische Arbeitsweisen in der Homöopathie29
1.3.2 Erweiterung der Homöopathie30
1.3.3 Erstverschlimmerungen aus systemischer Sicht34
2 Miasmen in der Homöopathie36
2.1 Miasmen und ihre Charakteristika36
2.1.1 Hahnemanns drei Miasmen36
2.1.2 Weitere Entwicklung37
2.1.3 Miasmen im Überblick37
2.1.4 Erstverschlimmerungen aus miasmatischer Sicht38
2.2 Miasmen als Ordnungssystem 38
2.2.1 Dynamisches Miasmenmodell39
2.2.2 Miasmatische Dynamiken und Familiendynamiken40
2.3 Miasmen als idealtypisches Modell menschlicher Entwicklung41
3 Konstrukt der Archetypen43
3.1 Archetypen als Ausdrucksformen des Unbewussten43
3.1.1 Archetypen als Träger des Unbewussten43
3.1.2 Warum Archetypen in der Homöopathie und Aufstellungsarbeit?44
3.2 Aspekte verschiedener Archetypen45
3.2.1 Archetyp: Mutter45
3.2.2 Archetyp: Vater45
3.2.3 Archetyp: der alte Weise46
3.2.4 Archetyp: Kind46
3.2.5 Archetyp: Krieger, Amazone47
3.2.6 König, Königin: alle Archetypen in sich integriert48
4 Miasmen und Archetypen: spezifische Aspekte51
4.1 Miasmen als Bindeglied zwischen Aufstellungsarbeit und Homöopathie51
4.2 Miasmen und Familiendynamik52
4.2.1 Syphilinie: Archetyp des Kriegers - Shiva der Zerstörer52
4.2.2 Sykose: Archetyp Vater/Mutter - Shiva der Bewahrer54
4.2.3 Psora: Archetyp Kind (Sohn/Tochter) und Weiser - Shiva der Erneuerer56
4.2.4 Tuberkulinie: eine Verbindung von Psora und Syphilinie - Kind und Krieger57
4.2.5 Karzinogenie: die Verbindung von Sykose und Syphilinie - Vater/Mutter und Krieger58
4.2.6 Umgang mit typischen Situationen aus miasmatischer Sicht60
4.3 Therapeuten und ihre Arbeitsweisen miasmatisch betrachtet62
4.3.1 Therapeuten mit syphilitischer Qualität62
4.3.2 Therapeuten mit sykotischer Qualität 62
4.3.3 Therapeuten mit psorischer Qualität 63
4.3.4 Therapeuten mit tuberkuliner Qualität 63
4.3.5 Therapeuten mit karzinogener Qualität 63
4.4 Klienten miasmatisch betrachtet 64
4.5 Psychosomatik und Miasma64
Praxis68
5 Grunddynamiken systemisch therapeutischer Arbeit 69
5.1 Systemische Haltung des Heilens69
5.1.1 Größenwahn des Helfers69
5.1.2 Wer ist der Klient? - oder über das Symptom des Klienten hinaus geschaut70
5.1.3 Individuelle oder systemisch bedingte Erkrankung?71
5.1.4 Helfen im Einklang72
5.1.5 Heilen und Sterben73
5.1.6 Heilungsprozess75
5.2 Die Haltung von „Sowohl-als- auch“77
5.3 Lösungen sind oft das Problem77
5.3.1 Lösungen I. Ordnung77
5.3.2 LösungenII. Ordnung78
5.4 Systemisch relevante Gesprächstechniken78
5.4.1 Die Bedeutung von Schlüsselworten78
5.4.2 Wunderfrage80
5.4.3 Verdeckte Gewinne81
5.4.4 Ambivalenz bringt Gewinn81
5.4.5 „Widerstände“gegen lösende Bewegungen und Heilung 84
5.5 Achtung des Symptoms86
6 Systemische Anamnese in der Homöopathie89
6.1 Wo steht der Klient in seinem System?89
6.2 Familiendynamiken auf der Spur 90
6.2.1 Das System der Homöopathie als Symptomträger90
6.2.2 Symptome auf dem Hintergrund des Familiensys