: Michael T Wright
: Partizipative Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention
: Hogrefe AG
: 9783456948676
: 1
: CHF 19.60
:
: Allgemeines
: German
: 288
: Wasserzeichen/DRM
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: PDF
Gesundheitsförderung und Prävention sind - vor allem bei sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen - durch eine Arbeitsweise gekennzeichnet, die an die Lebenswelt der Menschen vor Ort angepasst sein muss. Die daraus entstehenden Angebote lassen sich kaum
"12 Zur Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Fundierung der Partizipativen Gesundheitsforschung (S. 221-222)

Michael T. Wright, Brenda Roche, Hella von Unger, Martina Block, Bob Gardner

12.1 Einführung


Die Partizipative Qualitätsentwicklung steht in der Tradition der Partizipativen Gesundheitsforschung (PGF), die eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Praxis, Geldgeber/inne/n und Zielgruppen vorsieht, um Gesundheitsprobleme gemeinsam zu erforschen und angemessene Interventionen zu entwickeln (s. Kap. 1). Es existieren jedoch bisher keine international anerkannten Gütekriterien für diese Art von Gesundheitsforschung. Bei nichtpartizipativen, quantitativ orientierten Forschungsansätzen ist der Entwicklungsstand weiter, nicht zuletzt wegen der Arbeit der internationalen Initiative Cochrane Collaboration.

Im Jahr 1972 forderte Archie Cochrane ein internationales Register randomisierter, kontrollierter Studien (RCT) sowie explizite Qualitätskriterien für die Beurteilung wissenschaftlicher Publikationen zu Interventionen im Gesundheitsbereich. 1993, fast 20 Jahre später, formierte sich mit Unterstützung des Forschungs- und Entwicklungsprogramms des United Kingdom National Health Service die Cochrane Collaboration. Seitdem hat die Cochrane Collaboration, in der sich heuteüber 11.000 Fachkräfte in mehr als 90 Ländern ehrenamtlic ihrer Fähigkeit, einen komplexen Forschungsbestand in eine kollektiv nutzbare und zugängliche Form zu bringen.

Die klinischen Studien und Bewertungen von Gesundheitstechnologien, die den Kern der Cochrane-Collaboration-Datenbank bilden, machen jedoch, besonders im Hinblick auf die Gesundheitsförderung, nur einen Bruchteil der Public-Health- Forschung aus. Public Health ist per Definition ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das ein breites Spektrum an Methoden aus den Natur- und Sozialwissenschaften umfasst– einschließlich der Partizipativen Gesundheitsforschung, die sich in den letzten Jahrzehnten als wichtiger Ansatz herausgebildet hat.

Unter Bezugnahme auf eine umfassende Zusammenführung von Artikeln zu Qualität und Implementierung von PGF, die für die United States Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ) durchgeführt wurde, definieren Viswanathan et al. (2004, S. 6) communitybased participatory research (CBPR)– die gebräuchlichste Bezeichnung für PGF in den USA– als„einen auf Kooperation beruhenden Forschungsansatz, der darauf abzielt, Strukturen für die Partizipation der Communities, die von den untersuchten Problemen betroffen sind, von Repräsentanten verschiedener Organisationen sowie von Wissenschaftlern in allen Aspekten des Forschungsprozesses zu etablieren und zu sichern, um Gesundheit und Wohlergehen durch aktives Handeln zu verbessern, wozu auch gesellschaftliche Veränderungen gehören.“

Den Autor/inn/en zufolge sind die folgenden Aspekte auch für CBPR von zentraler Bedeutung:h engagieren,über 3.000 systematischeÜberblicksarbeiten sowie Tausende anderer Publikationen erstellt, die die Ergebnisse der quantitativen Forschung zu Maßnahmen im Gesundheitswesen zusammenfassen.
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Inhaltsverzeichnis6
Teil I: Einführung8
Vorwort: Partizipative Qualitätsentwicklung – um was es geht10
1 Partizipative Qualitätsentwicklung – eine Begriffsbestimmung14
1.1 Hintergrund14
1.2 Partizipative Qualitätsentwicklung: Definition16
1.3 Lokales Wissen, lokale Theorien18
1.4 Lokale Evidenz19
1.5 Zusammenarbeit in der Partizipativen Qualitätsentwicklung19
1.6 Zum Verständnis von Partizipation20
1.7 Partizipative Qualitätsentwicklung in der Anwendung21
1.8 Wissenschaftliche Basis der Partizipativen Qualitätsentwicklung23
1.9 Schnittstellen der Partizipativen Qualitätsentwicklung zu anderen Ansätzen der Qualitätsentwicklung25
1.10 Zum Aufbau des Buches30
Teil II: Methoden und Konzepte der Partizipativen Qualitätsentwicklung34
2 Partizipation der Zielgruppe in der Gesundheitsförderung und Prävention36
2.1 Das Erbe der Gesundheitserziehung36
2.2 Gesundheitsförderung und die Rolle der Partizipation37
2.3 Wann ist Partizipation wirklich gegeben?39
2.4 Methoden zur Entwicklung einer partizipativen Praxis46
2.5 Zur Anwendung und Weiterentwicklung des Modells49
2.6 Hindernisse für die Partizipation51
2.7 Fazit53
3 Lokales Wissen, lokale Theorie und lokale Evidenz für die Prävention und Gesundheitsförderung54
3.1 Das Unbehagen in der Evidenzbasierung und Evaluation54
3.2 Theorie und kollektives Lernen55
3.3 Erweiterung und Systematisierung von Praxiswissen59
3.4 Methode der Projektlogik (PL-Methode)61
3.5 Methode zur Entwicklung lokaler Ziele und Wirkungswege (ZiWi-Methode)64
3.6 Methode des sokratischen Gesprächs69
3.7 Fazit75
4 Partizipation in der Zusammenarbeit zwischen Zielgruppe, Projekt und Geldgeber/in76
4.1 Warum Zusammenarbeit?76
4.2 Mythen der Zusammenarbeit als Hindernis78
4.3 Grundprinzipien für eine erfolgreiche Zusammenarbeit79
4.4 Formen der Zusammenarbeit81
4.5 Bestimmung des Ausmaßes der Partizipation in der Zusammenarbeit82
4.6 Anwendung der „Kreise der Entscheidung“84
4.7 Wann ist die optimale Partizipation aller Akteure und Akteurinnen erreicht?88
4.8 Aussicht92
5 Good-Practice-Kriterien als partizipatives Instrument der Qualitätsentwicklung94
5.1 Einleitung94
5.2 Elemente des Good-Practice-Ansatzes im Kooperationsverbund „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“96
5.3 Entwicklung und Konzeption des Good-Practice-Ansatzes96
5.4 Umsetzung: Ermittlung und Multiplikation der Beispiele guter Praxis99
5.5 Darstellung der Good-Practice-Beispiele101
5.6 Der Good-Practice-Ansatz als Element partizipativer Qualitätsentwicklung102
5.7 Good Practice und Partizipative Qualitätsentwicklung104
5.8 Perspektive106
Teil III: Kompetenzbildung in der Partizipativen Qualitätsentwicklung108
6 Partizipative Workshops110
6.1 Einführung110
6.2 Ziele, Didaktik und Aufbau der Workshops111
6.3 Ergebnisse der Workshops114
6.4 Fazit und Ausblick124
7 Interaktiv und Online: Internet-Ressourcen zur Partizipativen Qualitätsentwicklung126
7.1 Einführung126
7.2 Der Entwicklungs- und Schreibprozess127
7.3 Inhalte: Konzepte, Methoden und Praxisbeispiele129
7.4 Partizipation der Nutzer/innen im Entwicklungsprozess134
7.5 Interaktivität in der Nutzung136
7.6 Der Einsatz von Grafiken137
7.7 Worin unterscheiden sich die Plattformen?139
7.8 (Zwischen-)Fazit140
8 Wissenschaftliche Beratung vor Ort142
8.1 Wissenschaftliche Beratung in der partizipativen Forschung142
8.2 Überblick über die Einrichtungen und die Beratungstätigkeit142
8.3 Zielfindung in der Beratung144
8.4 Gestaltung und Verlauf der Beratung146
8.5 Erfolgskriterien für die Beratung149
8.6 Fördernde und hemmende Bedingungen in der Beratung159
8.7 Fazit168
9 Das Qualitätskolloquium172
9.1 Einführung172
9.2 Qualität als Diskurs173
9.3 Judicial Review174
9.4 Peer Review175
9.5 Planungsprozess176
9.6 Ablauf und Struktur des Qualitätskolloquiums181
9.6.1 Struktur181
9.6.2 Ablauf183
9.7 Probleme bei der Umsetzung185
9.8 Diskussion187
9.9 Aussicht190
10 Das Netzwerk für partizipative Gesundheitsforschung: Für einen Neubeginn der Aktionsforschung in Deutschland192
10.1 Auseinandersetzung mit der Ges