: Andreas Pettenkofer
: Radikaler Protest Zur soziologischen Theorie politischer Bewegungen
: Campus Verlag
: 9783593409023
: Theorie und Gesellschaft
: 1
: CHF 37.20
:
: Soziologische Theorien
: German
: 301
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die Bedingungen, unter denen radikale Protestbewegungen entstehen, sind zentral für die Erklärung sozialen Wandels. Andreas Pettenkofer liefert eine - bisher fehlende - kritische Gesamtdarstellung der entsprechenden Theorien. Darüber hinaus entwirft er in Anknüpfung an Konzepte der klassischen Religionssoziologie eine Theorie, um die Mechanismen auch des kulturellen Wandels zu erklären, die mit Protestbewegungen verbunden sind. Er ermöglicht damit ein genaueres Verständnis von Protestphänomenen. Zugleich zeigt er, welchen Nutzen die Analyse radikaler Protestbewegungen für die allgemeine sozialtheoretische Diskussion bringt.

Andreas Pettenkofer promovierte am Max- Weber-Kolleg in Erfurt und ist zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fern- Universität Hagen.
Inhalt6
Vorwort8
I Das rationalistische Paradigma und seine Grenzen18
Einleitung20
1. Der negative Bezugspunkt der neueren Protestforschung: Parsons’ Anomietheorie politischer Konflikte22
2. Theorien über selektive Anreize25
3. Theorien über Gelegenheitsstrukturen34
3.1 Ressourcenverteilungen35
3.2 Politische Gelegenheiten43
3.3 Exkurs zur Methode der Protestereignisanalyse61
4. Kultursoziologische Ergänzungsversuche und die Erschöpfung des rationalistischen Paradigmas68
4.1 Rahmen68
4.2 Routinen76
4.3 Identitäten78
5. Exkurs: Protestforschung als Normalisierungsunternehmen87
5.1 Protestforschung als Organisationsberatung88
5.2 Protestforschung als Rechtfertigungsrhetorik90
5.3 Wissenschaftsinterne Stützen politischer Normalisierung105
6. Zurück zu Parsons?108
6.1 Die ›neofunktionalistische‹ Kultursoziologie politischer Konflikte109
6.2 Grenzen eines kontrafaktisch gewendeten Rationalismus125
II Bausteine für eine Soziologie des radikalen Protests130
Einleitung132
7. Die soziale Konstitution des Protestteilnehmers (Dewey, Mead etc.)134
7.1 Protestereignisse und die Entstehung neuer Deutungsmuster137
7.2 Karrieren des Identitätswandels147
7.3 Missachtung als Protestgrund166
8. Protest als Selbstprüfung und Selbsttechnik (Weber)182
8.1 Charisma und politische Bewegungen: einige Missverständnisse183
8.2 Weltablehnung und die Stabilisierung radikalen Engagements186
8.3 Die ›Sekte‹ als Organisationsform von Protest200
9. Protest als ritualgestützte Glückserfahrung (Durkheim)210
9.1 Protestereignisse als religiöse Feste212
9.2 Durkheims Naturalismusproblem – und seine Folgen221
9.3 Euphorie und gründende Gewalt231
9.4 Religiöse Metaphern und kulturelle Pfadabhängigkeit: die »Ansteckungskraft des Heiligen«244
10. Die soziale Ordnung radikalen Protests250
10.1 Protestbewegungen als Felder der Sektenkonkurrenz250
10.2 Religionsbasierte Mechanismen und die Bindung kalkulierender Akteure264
Nachweise271
Literatur272