: Kai Lühr
: Einfach gesund Der mühelose Weg zu Wohlbefinden und Glück
: Kailash
: 9783641041540
: 1
: CHF 7.90
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: Gesundheit
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Simplify your health!
Die ideale Diät, der ideale Sport, die ideale Entspannung ... Eine Fülle von Gesundheitslehren verspricht uns die eine einziggültige Methode, um bis ins hohe Alter gesund zu bleiben. Doch welche ist für uns die richtige? Kai Lühr setzt der Verwirrung ein Ende. Er empfiehlt den einfachen geraden Weg zur Gesundheit, den Weg, den jeder gehen und aus vollem Herzen genießen kann. 'Einfach gesund' ist eine wahre Fundgrube an kompetenten und lebensbejahenden Empfehlungen: So erfahren wir beispielsweise, warum Gesundheit im Kopf beginnt und wir Störfelder aus unserem Leben entfernen sollten; wie drei kleine Jodpillen Depressionen vertreiben können und Übersäuerung auf unser Herz wirkt; oder dass Tumore Feinde von Geselligkeit sind und leidenschaftlicher Sex jedem Anti-Aging-Präparat vorzuziehen ist. Anhand von Checklisten können wir unsere individuelle Krankheitsprophylaxe entwickeln und zum Beispiel prüfen, ob wir burn-out-gefährdet sind.

Mit seinen stimmungsvollen Farbfotos wirkt dieses Buch besser als jede Medizin: Es verbreitet Heiterkeit, Lust am Leben und die erleichternde Erkenntnis, dass vieles einfacher ist als wir dachten.

Dr. med. Kai Lühr arbeitet seit 15 Jahren als Arzt in eigener Praxis und kombiniert erfolgreich Schulmedizin mit Naturheilkunde. Er hält Vorträge vor Fachpublikum und Laien und hatte bereits mehrere Auftritte im deutschen Fernsehen. Sein Interesse gilt vor allem dem Finden von einfachen und effektiven Lösungen für seine Patienten. Kai Lühr lebt mit seiner Frau in Köln.

Schmerzlos (S. 157-158)

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Körperlicher Schmerz ist in der Regel mir einer Entzündung oder Verletzung assoziiert. Akute Schmerzen sind aktuelle Warnsignale, chronische Schmerzen hingegen beherrschen sowohl den Körper als auch den Geistüber einen langen Zeitraum hinweg. Schmerzen können aber ebenso der seelischen Läuterung dienen: Wenn man erkennt, was in einer aktuellen Lebenssituation schiefläuft, wird sich vielfach auch der Schmerz verabschieden.

Der Schmerz ist - so heißt es beispielsweise in der allseits zitierten freien Enzyklopädie Wikipedia - eine komplexe Sinnesempfindung, oft mit starker seelischer Komponente. Im einfachsten Fall wird die Erregung von Schmerzrezeptorenüber spezielle Nervenbahnen und den Thalamus an das Zentralnervensystem (ZNS) weitergeleitet und führt zur Schmerzwahrnehmung. Der International Association for the Study of Pain zufolge ist Schmerz ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit tatsächlicher oder drohender Gewebeschädigung einhergeht oder von betroffenen Personen so beschrieben wird, als wäre eine solche Gewebeschädigung die Ursache.

Diese für den Alltagsgebrauch ausreichende, verkürzte Beschreibung von akutem Schmerz ist inzwischen wesentlich erweitert worden. Bei chronischen Schmerzen werden komplexe Wechselwirkungen zwischen biologischen, psychischen und sozialen Faktoren angenommen (biopsychosoziales Schmerzkonzept). Schmerz ist keine»Einbahnstraße«, bei der lediglich Signale aus dem Körper an das Gehirnübermittelt werden. Vielmehr sorgen Filterprozesse unseres Zentralnervensystems dafür, dass eine körperliche Schädigung nicht zwangsläufig zum Schmerz führt, etwa bei der Stressanalgesie: Zum Beispiel werden Verletzungen während eines Verkehrsunfalls, Wettkampfs oder beim Geschlechtsverkehr oft nicht bemerkt. Und dass umgekehrt Schmerz ohne körperliche konkrete Schädigung bestehen kann (zum Beispiel auch der Phantomschmerz).

Nun gut. Im letzten, harten Winter hat es meine Frau und mich richtig erwischt. Nach einer ausgeprägten Erkältungswelle in der Praxis ist ja irgendwann auch das eigene Immunsystemüberlastet. Also schlagen die kleinen Viren zu. Laden darüber hinaus die in der Winterzeit aktiven Bakterien herzlich ein, auch etwas zum allgemeinen Krankheitsgefühl beizutragen. Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und eine totale Körperschwäche sind die natürlichen Folgen. Doch will uns dieser Zustand etwas sagen? Und wenn ja, was?

Entwickeln wir doch einmal aus dem bisher Gesagten die These, dass der Schmerz»nur« ein Vermittler ist. Ein Bote, der eine bestimmte Nachrichtüberbringen soll. Dann könnte in unserem beziehungsweise meinem aktuellen Fall die Botschaft lauten:»Dein Körper braucht eine Ruhepause. Lass mal die Arbeit Arbeit sein. Sag deine Freizeitaktivitäten ab. Verzichte auf den Sport, schreib nicht weiter an deinem Buch. Leg dich ins Bett oder auf die Terrasse, hör schöne Musik oder lausch der Natur und entspann dich.« Wir haben damals den göttlichen Boten gehört und uns nach ihm gerichtet.