Die erste Mission
Vonda n. McIntyre
Für Linda M., Katya, Rosie, Dottie, Mary,
Liz und Beth.
Für Ann, Anne und Vera.
Für Susan& Danny,
für die vielen Donnerstagabende.
Und auch für Pat und Staarla.
PROLOG
Blut fließt, bildet seltsame Muster in der Schwerelosigkeit...
Jim Kirk schrie, sprang und streckte die Arme aus...
»Gary, nein...!«
Gary Mitchell brach zusammen, und Jim näherte sich ihm, versuchte, ihn im Auge zu behalten, kämpfte gegen den Schock an, gegen die Ohnmacht, gegen die Schmerzen im zerschmetterten Knie, im Brustkasten, gegen den Druck in seinen Lungen, die sich langsam mit Blut füllten. Wenn er diesen Kampf verlor, drohte seinem besten Freund der Tod.
Ein scharlachrotes Netz verschleierte seinen Blick, und er glaubte sich blind.
Jim schreckte hoch, schnappte nach Luft. Ein Traum. Nur ein Traum. »Carol...?« Er wollte sich an sie schmiegen, sie festhalten, sich auf diese Weise davon überzeugen, daß er neben ihr im Bett lag, die Katastrophe von Ghioghe überstanden hatte.
Dann erinnerte er sich, und es schien, als erwache er aus einem zweiten Traum: Er wohnte nicht mehr in Carol Marcus’ Haus, schlief nicht mehr in ihrem Bett. Er war allein.
Die Sensoren des Zimmercomputers reagierten auf ihn, schalteten das Licht ein. Kirk berührte die Narbe auf seiner Stirn, wischte kalten Schweiß fort. Ghioghe... Bevor die Schwerkraftgeneratoren ausfielen, strömte Blut aus der Wunde, tropfte ihm in die Augen.
Er sehnte sich, wieder schlafen zu können – ohne den Alptraum; doch wenn er die Lider schloß, kehrten die Schreckensvisionen zurück. Außerdem: Die Bettdecke war klamm und zerwühlt, feucht von seinem Schweiß. Er schob sie beiseite.
Jim Kirk, gerade zum Captain von Starfleet befördert, der jüngste Offizier in diesem Rang, Held von Axanar und jetzt auch Ghioghe, der neue Kommandant des RaumschiffsEnterprise – seit zwei Wochen wohnte er in einer gemieteten Schlafkammer für Reisende, in einer von hundert identischen