: Lisa Jackson
: Deathkiss Süß schmeckt die Rache. Thriller
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426555361
: Ein West-Coast-Thriller
: 1
: CHF 6.50
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das quälende Gefühl, ständig beobachtet und verfolgt zu werden, lässt Shannon Flannery nicht los - aber niemand glaubt ihr. Nur Special Agent Travis Settler scheint sie ernst zu nehmen, doch in Wahrheit misstraut auch er der attraktiven Frau. Denn Settler sucht verzweifelt nach seiner Tochter - und vermutet Verbindungen zwischen Shannons dunkler Vergangenheit und dem Verschwinden seines Kindes. Erst nach und nach erkennt Travis, dass auch Shannon ein Opfer ist - und in akuter Lebensgefahr schwebt ... Deathkiss von Lisa Jackson: Spannung pur im eBook!

Lisa Jackson ist eine Nr.1-New York Times- und eine Spiegel-Bestsellerautorin und hat bereits über 95 Romane geschrieben, unter anderem die Thriller-Reihen um Detectives Bentz& Montoya sowie Alvarez& Pescoli. Mit ihrer Schwester, New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin Nancy Bush, hat sie mehrere Bücher gemeinsam verfasst, darunter Last Girl Standing und (zusammen mit Rosalind Noonan) die Thriller Greed - Tödliche Gier und Diabolic - Fatales Vergehen. Ihre weltweite Gesamtauflage beträgt über 30 Millionen, und ihre Werke wurden in zwanzig Sprachen übersetzt. Mit ihrer Familie und ihren geliebten Hunden lebt Lisa Jackson im Pazifischen Nordwesten der USA. Mehr Infos finden Leser*innen online auf lisajackson.com und auf Facebook.

Prolog


Spätsommer
Der Wald bei Santa Lucia, Kalifornien


Er hatte sich verspätet.

Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr, deren Digitalanzeige im stockdunklen Wald gespenstisch glomm.

Drei Minuten vor Mitternacht.

Verdammt!

Er würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen, und er würde Aufmerksamkeit auf sich ziehen, etwas, was er unbedingt vermeiden wollte.

Er beschleunigte seine Schritte, trabte bergab über das unebene Gelände, bewaldetes Hügelland fern abseits jeglicher Zivilisation.

Eine einsame Gegend, in der ihn niemand entdecken würde.

Die Nachtgeräusche stahlen sich in sein Bewusstsein: das Rascheln von Herbstlaub im heißen Wind, das Knacken eines trockenen Zweiges unter seinen Füßen und das heftige Pochen seines eigenen Herzens, das Adrenalin durch seine Adern strömen ließ.

Er sah noch einmal auf die Uhr, die jetzt Mitternacht anzeigte, und biss die Zähne zusammen. Der Schweiß brach ihm aus allen Poren, seine Nerven waren aufs äußerste angespannt.

Langsam! Verrate dich nicht, indem du wie ein angeschossener Hirsch durchs Unterholz brichst! Besser, du kommst ein paar Minuten zu spät, als dass du durch den Lärm alles zunichte machst.

Er blieb stehen, holte ein paarmal tief Luft und nahm den Geruch des zundertrockenen Waldes wahr. Er schwitzte unter seiner dunklen Kleidung. Vor Hitze. Vor Anstrengung. Vor gespannter Erwartung. Und vor Angst.

Er wischte sich die Augen trocken und atmete zur Beruhigung tief durch.Konzentrier dich. Sei bei der Sache. Erlaube dir keinenFehler. Nicht heute Nacht.

Irgendwo in der Nähe schrie leise eine Eule. Er wertete es als Omen, als gutes Omen. Na schön, er kam zu spät. Damit wurde er fertig.

Hoffentlich.

Als sich sein Puls beruhigt hatte, holte er aus der Tasche seiner enganliegenden Jacke die Skimaske hervor, zog sie hastig über den Kopf und rückte die Öffnungen für Augen und Nase zurecht.

Unter sich sah er das erste Licht in der Dunkelheit aufleuchten. Gleich darauf ein weiteres.

Taschenlampen.

Sie versammelten sich.

Ihm blieb beinahe das Herz stehen.

Aber es gab kein Zurück, jetzt nicht mehr. Er hatte sich festgelegt. Wie die anderen auch. Es bestand die Möglichkeit, dass er erwischt wurde, dass sie alle erwischt wurden, aber dieses Risiko gingen sie ein.

Er setzte seinen Abstieg fort.

Während der Vollmond höher stieg, legte er die letzte Viertelmeile unter Lebensbäumen und Tannen im Laufschritt zurück. Er zwang sich zur Ruhe, trat um die letzte Wegbiegung auf die Lichtung hinaus, wo die anderen vier warteten.

Alle waren schwarz gekleidet wie er, die Gesichter hinter dunklen Skimasken verborgen. Sie hatten sich mit etwa einem Meter Abstand voneinander in einem Kreis aufgestellt, in dem für ihn eine Lücke blieb. Ihre Blicke ruhten auf ihm, als er seinen Platz einnahm.

»Du kommst zu spät«, flüsterte eine rauhe Stimme. Der Größte der Gruppe starrte ihn an. Der Anführer.

Seine Muskeln verkrampften sich, und er nickte stumm. Es wäre sinnlos gewesen, Entschuldigungen vorzubringen.

»Fehler dürfen nicht passieren. Keine Verzögerungen!«

Mit geneigtem Kopf nahm er die Zurechtweisung hin.

»Mach das nicht noch einmal!«

Die anderen sahen ihn an, ihn, den Übeltäter.

Schließlich richtete die Gruppe ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Anführer. Er war nicht nur größer als die Übrigen, sondern hatte auch eine Aura der Macht an sich, etwas Unbarmherziges – etwas, das Respekt einflößte… und Angst.

»Wir fangen an«, fuhr dieser fort, zumindest für den Augenblick beschwichtigt.

Nach eine