: Manuel Andrack
: Von wem habe ich das bloß Auf den Spuren der Ahnen. Eine Gebrauchsanweisung
: Verlag Kiepenheuer& Witsch GmbH
: 9783462301625
: 1
: CHF 10.00
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: Geschenkbücher
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Von wem habe ich das bloß - Eine spannende Reise auf den Spuren der Ahnen In Von wem habe ich das bloß begibt sich Manuel Andrack auf eine abenteuerliche Spurensuche in die eigene Familiengeschichte. Mit Humor, Neugier und detektivischem Spürsinn durchwühlt er Taufregister und Kirchenbücher, trifft entfernte Verwandte und verfolgt die Spuren seiner Vorfahren bis weit ins 18. Jahrhundert zurück. Dabei stößt er auf überraschende Erkenntnisse: Warum klingt der Name Andrack so französisch? Wieso führen alle Spuren in den Osten? Und was ist mit ausgewanderten Andracks in Amerika? Mithilfe von Stammbäumen, DNA-Tests und sogar Hypnose versucht Andrack, Licht ins Dunkel seiner Herkunft zu bringen. Doch Familienforschung ist mehr als Stammbäume malen. Mit jedem Schritt in die Vergangenheit erzählt Andrack auch ein Stück Geschichte und lernt dabei viel über sich selbst. Eine unterhaltsame und lehrreiche Lektüre für alle, die mehr über ihre Wurzeln erfahren möchten - spannend wie ein Abenteuerroman und persönlich wie ein Tagebuch.

Manuel Andrack, geboren 1965, war acht Jahre lang hinter den Kulissen der Harald Schmidt Show aktiv, wählte Gäste und Gags aus. Bekannt wurde er im August 2000, als er seinen Arbeitsplatz in das Studio verlegte. Als so genannter »Sidekick« unterhielt er sich von nun an mit Harald Schmidt über Gott und die Welt, am liebsten aber über Fußball und deutsche Biersorten. Dieses Engagement für deutsches Bier veranlasste den Deutschen Brauer-Bund 2002 dazu, ihn für ein Jahr zum »Botschafter des Bieres« zu ernennen. Er bekam 2001 und 2003 den Deutschen Fernsehpreis, war zweimal für den Grimme-Preis Spezial nominiert und wurde mit dem Grimme Online Award TV 2001 und der Goldenen Feder 2002 ausgezeichnet. Seine enorm erfolgreichen, unkonventionellen Wanderbücher brachten ihm zudem die Bezeichnung »Wanderpapst« ein. Mit Meine Saison mit dem FC setzte er dem 1. FC Köln ein Denkmal und mit Die Ruhe der Schlammkröte seiner wilden Punk-Rock-Jugend.

1.

Berlin, 1989


Wie ich auf weitere Andracks stieß, den Traum von einem Hugenottenschloss träumte, eine Berliner Dame verschreckte und warum ich mich dann noch bis auf die Unterhose ausziehen musste

 

Wenn ich in den vergangenen Jahren von meinem Vorhaben erzählte, Licht ins Dunkel meiner Familiengeschichte zu bringen, schien das jeden zu interessieren. Fast alle sagten, ja, doch, Ahnenforschung, das würde ich auch mal gern machen. Müsste man mal angehen. Wenn man Zeit hat. Nach der Pensionierung oder so, sagen die meisten, ohne zu wissen, wie viele Rentenreformen ihnen noch bevorstehen und ob sie jemals so etwas wie eine Pensionsgrenze erreichen werden.

Ich wollte nicht bis dahin warten, das würde mir definitiv zu lange dauern. Meinen ersten Anlauf hatte ich schon mit 23 Jahren unternommen. Es war der Herbst 1988, ich studierte und ging eines Tages ins Postamt direkt an der Universität. Ein Postamt, wo man sämtliche Telefonbücher der Republik fand. Die neuen Bundesländer gab es natürlich noch nicht, und niemand dachte auch nur im Traum daran, dass es sie jemals geben würde. Ich stand vor über hundert gelben Telefonbüchern in grauen Plastik-Hängeregistern und entschied mich, nur die Telefonbücher der Großstädte durchzusehen. Die Suche war mühsam und ich kam sehr langsam voran. Erfolg hatte ich nur in einem einzigen Buch: In Berlin (West) fand ich sieben Andracks.

 

Als guter Ermittler wollte ich sofort an den Ort des Geschehens. Und da Ende der Achtziger mein Berufswunsch irgendwo zwischen Steven Spielberg und Alfred Hitchcock angesiedelt war, beschloss ich, zur Berlinale zu fahren, um mir von morgens bis abends Filme anzusehen. Ich glaube, ich habe dann an einem Nachmittag den marokkanischen und den thailändischen Wettbewerbsbeitrag ausgelassen, um mich in eine Berliner Telefonzelle zu stellen. Und zwar in eine Ze