: Jerry Cotton
: Jerry Cotton 2365 Phil Deckers Höllenjob
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838701707
: Jerry Cotton
: 1
: CHF 1.80
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Jerry Cotton war raus aus dem FBI, und Phil Decker hatte einen neuen Partner - Sid Lomax, der in Wirklichkeit ein mieser Verräter war. Dann kam ein brisanter Auftrag für Phil und Sid. In Alaska war eine Forschungsstation angeblich von Agenten der Domäne besetzt worden und mit einem Trupp US-Rangers sollten Phil und Sid die gefangenen Wissenschaftler befreien. Ein Einsatz, der zum Fiasko wurde, denn natürlich gab Sid alle seine Informationen an seinen wahren Arbeitgeber weiter. Und nach dem Willen der Domäne sollte Phil Decker diesen Einsatz nicht überleben ...

(S. 14-15)

Am nächsten Morgen um Punkt fünf Uhr morgens startete die Maschine nach Anchorage. Der Helikopter der FBI-Flugbereitschaft hatte Phil Decker und Sidney Lomax zum Luftwaffenstützpunkt nach Jersey gebracht, von wo die Maschine– ein schwerer Transporter vom Typ C-17A– startete. Der Flug verlief ruhig, und die beiden G-men nutzten die Zeit, um sich weiter in die Akten einzuarbeiten, die der NIA ihnen hatte zukommen lassen, und um sich noch ein paar Mützen voll Schlaf zu gönnen. Denn in den Tagen, die vor ihnen lagen, würde Schlaf Mangelware sein. Gegen 10 Uhr Ortszeit setzte die Maschine am Militärflugplatz von Anchorage auf.

Phil und Sid wurden von einem Mitarbeiter desörtlichen FBI Field Office in Empfang genommen, der sie kurzüber den neuesten Stand der Ermittlungen in Kenntnis setzte. Demnach war die Dechiffrierung des Signals, an der Spezialisten von NIA und FBI fieberhaft arbeiteten, noch immer nicht gelungen. Die einzige Möglichkeit schien tatsächlich ein Vorstoß zur Station zu sein. Ein Vorstoß ins Ungewisse… Mit Unbehagen nahm Phil die eisige Brise entgegen, die ihnen auf der Startbahn des Flugplatzes entgegenwehte. Ein Hubschrauber stand bereit, um die beiden G-men an Bord zu nehmen. Er trug die Abzeichen des Mountain Ranger Corps– einer Eliteeinheit der U.S. Army, deren Mitglieder vor allem für den Kampf im Gebirge und unter widrigen Wetterbedingungen trainiert wurden.

Mit einem wehmütigen Blick verabschiedete sich Phil vom letzten Flecken gelben Grases, den er in der Ferne sah. Schnee und Eis würden in den nächsten Tagen ihre ständigen Begleiter sein…»Hallo, Jungs«, grüßte Phil die beiden Piloten des Hubschraubers, während er seine beiden Taschen in den Gepäcknetzen verstaute.»Hübsch habt ihr’s hier oben.’ne wirklich steife Brise.«»Bei allem Respekt, Sir«, erwiderte einer der jungen Lieutenants,»aber das ist noch gar nichts. Wenn Sie das schon kalt finden, werden Sie im Fort Kioma keine große Freude haben.«»Verdammt.« Phil schnitt eine Grimasse.

»Ich schwör’s dir, Sid– den nächsten Einsatz absolvieren wir in Florida…« Knatternd liefern die Rotorblätter der Maschine an, und während sich seine Nase sanft nach vorn neigte, stieg der Hubschrauber in die Höhe. Phil und Sid, die auf beiden Seiten des Fonds an den Fenstern saßen, konnten sehen, wie der Flugplatz und die fernen Gebäude von Anchorage unter ihnen zurückfielen. Der Pilot beschrieb eine weite Kurve nach Norden, ehe er auf nordwestlichen Kurs ging und den fernen Militärstützpunkt ansteuerte. Die Anzeichen von Zivilisation, die zunächst nochüberall zu sehen gewesen waren, wichen schon bald zurück, machten der Natur Platz, die hier oben beherrschender und urtümlicher war als an jedem anderen Ort der USA.

Ausgedehnte Nadelwälder, eisblaue Seen und reißende Flüsse, die sich in dramatischen Kataraktenüber schroffe Felsen ergossen, prägten das Erscheinungsbild dieses Bundesstaates, der im Norden an das ewige Eis der Arktischen See grenzte. Fort Kioma war eine der am weitesten nördlich gelegenen Garnisonen der U.S. Army– ein Stützpunkt, der vor allem zu Ausbildungszwecken genutzt wurde. Angehörige der U.S. Rangers und anderer Eliteeinheiten absolvierten hier ein hartes Kampftraining in Schnee und Eis. Doch die bevorstehende Mission war kein Training. Es war blutiger Ernst…