: Jerry Cotton
: Jerry Cotton 2328 Wir jagten Dr. Ewigkeit
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838701639
: Jerry Cotton
: 1
: CHF 1.80
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Phil und ich kehrten zurück nach New York - und Mr. High beauftragte uns sofort mit einem neuen Fall: Ein Serienkiller trieb in Brooklyn sein Unwesen, eine grausame Bestie, die schrecklich verstümmelte Frauenleichen zurückließ. Mit welcher Art Killer hatten wir es zu tun? Mit einem total durchgeknallten Psychopathen? In Brooklyn erzählte man uns von einem schwarzen Wagen, mit dem der Leibhaftige in den Nächten seine Opfer holte. Doch Phil und ich bekamen es nicht mit dem Teufel persönlich zu tun. Nur mit dessen Leibarzt - mit Dr. Ewigkeit!

(S. 15-16)

Die Nacht hatte sichüber SoHo gesenkt, und die Kreaturen der Nacht krochen aus ihren Löchern. Phil und ich hatten den Rest des Tages damit verbracht, die Zeugenliste abzuklappern, die uns vom Police Departmentübergeben worden war. Die Ausbeute an Informationen, die wir dabei erhalten hatten, war erschreckend gering. Egal, wen wir befragt hatten, niemand hatte uns etwas Brauchbaresüber Lacey Bannon und Samantha Timmons sagen können.

Die Antworten, die wir erhalten hatten, waren immer die Gleichen: Lacey und Samantha seien nur an ihrer Karriere interessiert gewesen, hätten keine Freunde gehabt und sich auch sonst sehr seltsam verhalten. Ein Bekannter von Lacey Bannon meinte gar, es wäre kein Wunder, dass es so ein böses Ende mit ihr genommen hätte. Dabei war es keineswegs so, dass wir den Aussagen der Informanten glaubten, denn weder Lacey Bannon noch Samantha Timmons besaßen Akten bei der Polizei, beide waren im besten Sinn unbeschriebene Blätter gewesen. Die Tatsache, dass die Bewohner von SoHo offenbar versuchten, den beiden eine Mitschuld an ihrer Ermordung zuzuschieben, sprach vielmehr dafür, dass sie versuchten, die wahren Hintergründe der Morde zu verschleiern…

»Ich weiß nicht.« Phil schüttelte den Kopf, als wir nach einem weiteren vergeblichen Befragungsversuch wieder im Jaguar saßen.»Hier ist etwas im Busch.«»Das kannst du laut sagen, Alter«, pflichtete ich ihm bei.»Bei Serienmorden sind die Leute normalerweise nur zu gerne bereit, an der Aufklärung mitzuwirken. Schließlich geht es auch um ihre eigene Sicherheit.«»Normalerweise«, meinte Phil nickend.»Aber das hier ist nicht normal. Diese Leute wollen nichts wissen. Sie haben Angst.«»Fragt sich nur, wovor.«»Ich denke nicht, dass es unsere Marken sind«, mutmaßte mein Partner.

»Wenn du mich fragst, wissen die Leute in diesem Viertel mehr, als sie zugeben wollen– sehr viel mehr.«»Du willst sagen, sie wissen, wer der Mörder ist?« Phil schüttelte den Kopf.»Ich glaube nicht, dass sie ihn kennen, wenn du das meinst. Aber ich denke, dass sie sich von ihm beobachtet fühlen, kontrolliert. Er scheint mächtiger zu sein, als uns bisher bewusst war.«»Hm«, machte ich und schürzte die Lippen.»Umso schneller sollten wir ihn zu fassen kriegen.«

»Ganz meine Meinung, Partner«, bestätigte Phil mit schiefem Grinsen.»Wie viele Zeugen stehen noch auf der Liste?«, wollte ich wissen. Ich war allmählich müde und sehnte mich nur noch danach, nach Hause zu kommen, eine kalte Dusche zu nehmen und mich ins Bett zu legen.»Nur noch einer– Frank Farley. Er ist wegen Drogenkonsums vorbestraft.«»Na, wunderbar. Wo finden wir ihn?«»6832 Howard Street«, las Phil aus der Akte vor, und ich ließ den Motor an, steuerte den XKR die Straße hinab.