: Hans-Ulrich Hecker, Angelika Steveling, Elmar T. Peuker, Stefan Englert, Kay Liebchen
: Hans Ulrich Hecker, Angelika Steveling, Elmar T. Peuker
: Praxis-Lehrbuch Akupunktur
: Hippokrates
: 9783830454687
: 1
: CHF 44.10
:
: Ganzheitsmedizin
: German
: 712
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
In diesem Buch finden Ärzte und Therapeuten das Wissen zur sicheren Akupunkturanwendung. Sie lernen die praxisrelevanten Akupunkturpunkte in Text und Bild. Anatomische und in-vivo Abbildungen sowie Grafiken zur Wirkrichtung ergänzen die Punktbeschreibungen für einen guten Lerneffekt. Für bessere Therapieerfolge: Behandlungskonzepte aus zahlreichen Indikationsgebieten. Tabellarisch und übersichtlich: In vier Schritten wird der Weg von der Diagnose zur Therapie gezeigt. Punktkombinationen für häufige Indikationen sind zum schnellen Nachschlagen aufbereitet.

1 Geschichte der Akupunktur und der Traditionellen Chinesischen Medizin (S. 3)

Wie in den meisten anderen Kulturen findet sich im Krankheits- und Medizinverständnis Chinas einÜbergang von einer Ahnen-über eine Dämonenmedizin hin zu einer Systematisierung und einem naturwissenschaftlichen Verständnis.

Erste Aufzeichnungen zur Behandlung von Krankheiten und deren Ursache finden sich in der Shang-Zeit (16-11. Jh.v.Chr., Tab. 1.1). Lebende und Verstorbene befinden sich demnach in gegenseitiger Abhängigkeit, wobei das Schicksal der Lebenden durch die Ahnen beeinflusst oder sogar bestimmt wird, deren Nahrungszufuhr andererseits durch die Lebenden erfolgte. Eher nachrangige Krankheitsursachen warenäußere Einflusse wie Wind oder Kalte.

Therapeutisch wirkte die Beeinflussung der Ahnen durch Opfergaben. Eine Arzneimittellehre im eigentlichen Sinne oder externe therapeutische Verfahren fanden sich wohl nicht. Zwischen dem 11. und dem 3. Jh.v.Chr. (Zhou- Dynastie) wurde das ahnengeprägte Verständnis von Gesundheitsstörungen nach und nach durch eine Dämonenmedizin ersetzt.

Sämtliche negative Erfahrungen wie Glücklosigkeit, Missgeschick und Krankheit wurde Geistern und Dämonen angelastet, die als bezugslose Seelen ihr Dasein fristeten. Die Behandlung erfolgte mittels magischer Handlungen und Elemente, z. B. durch besondere Therapeuten (Wu-Praktiker), mit dem Ziel, auf verschiedene Gottheiten Einfluss zu nehmen. Zur Vertreibung damonischer Ubel finden sich Amulette, Siegel und Talismane sowie Bannspruche und Besprechungsformeln.

Aber auch Arzneien und externe Verfahren wurden zur Dämonenaustreibung propagiert und eingesetzt. Bestandteile der Dämonenmedizin finden sich später im Daoismus und darüber letztlich bis heute in theoretischen Grundlagen der Chinesischen Medizin. Ebenfalls zwischen dem 11. und 3. Jh.v.Chr. wurden systematische Entsprechungssysteme in der Medizin entwickelt, die bis ins 20. Jh. die Medizin in China bestimmten und eine wichtige Basis der heute gebrauchlichen traditionellen Verfahren bilden.

In diese Zeit fallen auch die Ursprünge zweier philosophischer Richtungen, welche die Chinesische Medizin und das gesellschaftliche Leben bis in die heutige Zeit prägen: Daoismus und Konfuzianismus.

1.1 Daoismus und Konfuzianismus

1.1.1 Daoismus

Der Daoismus (auch Taoismus) geht auf Laotse zurück, der ca. im 6. Jh.v.Chr. gelebt haben soll. Ihm wird u. a. das Dao-te Jing zugeschrieben, welches die Grundlage des Daoismus darstellt. Laotse bestreitet die Existenz eines Gottes oder eines Himmels.

An deren Stelle setzte er das Dao. Dao ist das Ordnungs- und Regulationsprinzip, das allen Zuständen und Handlungen zugrunde liegt. Es meint somit den unfasslichen Urgrund der Welt, einübergeordnetes, absolutes Gesetz, welches nicht erkannt, aber durch intensive Betrachtung der Natur erfühlt werden kann.

„Irgendetwas war formlos vorhanden, Vor Himmel und Erde geboren. In der Stille und Leere, Unerschütterlich steht es für sich da, Immer wiederkehrend ohne Unterlass. Es ist die Mutter des Kosmos. Ich kenne nicht seinen Namen, Nenne es das Dao.“ (Laotse) Das Dao existierte lange vor der Erschaffung des physischen Universums. Nach daoistischer Vorstellung wird ausgehend vom Dao alles durch die Vitalkraft Qi durchdrungen. Qi beinhaltet das Yin und Yang.

Alle Elemente des Universums sind aus zwei einander entgegengesetzten Elementen oder Prinzipien zusammengesetzt. Jedem Yin steht ein Yang gegenüber. Erst die Vereinigung aus Yin und Yang führt zur umfassenden Harmonie in einem sich ständigändernden Ganzen. Laotse lehnt die Theorie der Menschlichkeit und der Förderung einer moralischen, tugendhaften Entwicklung ab, wie sie z. B. von Konfuzius und Mo Zi (ca. 468–376 v.Chr.), dem Begründer des Mohismus, gefordert wurden. Der Daoismus empfiehlt, der Natur und ihren Gesetzmäßigkeiten zu folgen.

Laotse betont die„Einheit von Gegensätzen“ in der Welt, die sich ineinander verwandeln könnten, z. B. Glück und Unglück, Stärke und Schwäche, Wahrheit und Unwahrheit. Diese Umwandlungen seien absolut und bedingungslos und würden in Form eines endlosen Kreises geschehen. In der Politik schlug sich der Daoismus in dem Konzept des„Handelns ohne Streben“ nieder.

Die Autoren3
Vorwort6
Inhalt8
Teil 1 Allgemeine Grundlagen der Akupunkturund der TCM18
1 Geschichte der Akupunktur und der Traditionellen Chinesischen Medizin20
Daoismus und Konfuzianismus20
Die Entsprechungssysteme22
Das Grundlagenwerk Huang Di Nei Jing SuWen22
Das Konzept Qi23
Geschichte der Akupunktur und TCM23
2 Wissenschaftliche Grundlagen der Akupunktur26
Morphologie26
Schmerzmodulierende und schmerzhemmende Mechanismen der Körperakupunktur29
Einflüsse auf das vegetative Nervensystem und das Immunsystem40
3 Qualitätsmanagement43
Grundlagen43
Verschiedene Aspekte des Qualitätsmanagements44
Erfordernisse eines Qualitätsmanagementsystems für die Akupunktur46
4 Indikationen, Kontraindikationen und Nebenwirkungen der Akupunktur48
Indikationen48
Kontraindikationen48
Nebenwirkungen der Akupunktur50
5 Die Lehre von Yin und Yang57
Zusammenhänge und Ordnungsprinzip57
Die Monade58
Yin- und Yang-Verhältnisse58
6 Die Grundsubstanzen und ihre Pathologien60
Qi60
Blut (Xue)63
Essenz ( Jing)63
Geist (Shen)64
Körperflüssigkeiten ( Jin Xe)65
7 Diagnostische und therapeutische Grundlagen66
Ba Gang66
Krankheitsursachen81
Reizstärke – Stichtechnik88
Reizart89
8 Die 5 Wandlungsphasen112
Definition112
Zuordnung der Organe zu den 5 Wandlungsphasen112
Wechselbeziehungen der 5 Wandlungsphasen114
Fülle- und Leere-Störung117
Therapiemöglichkeiten117
9 Die Organuhr118
10 Das Leitbahnsystem ( Jing Luo)119
Die 12 Hauptleitbahnen ( Jing Mai)119
Die 8 Außerordentlichen Leitbahnen ( Qi Jing Ba Mai)126
Die 15 Nebenleitbahnen ( Luo Mai)127
Die 12 tendinomuskulären Leitbahnen127
Die 12 Sonderleitbahnen127
11 Die Akupunkturpunkte128
Die Kennzeichen von Akupunkturpunkten128
Die Lokalisation der Akupunkturpunkte128
Die Proportionalmaßeinteilung des Körper- Cun129
Die Proportionalmaßeinteilung des Finger- Cun131
Die Steuerungspunkte132
Die Antiken Punkte136
Teil 2 Die Leitbahnen und Akupunkturpunkte146
12 Die Leitbahnen148
12.1 Die Lungen-Leitbahn (Hand Tai Yin)149
12.2 Weitere Punkte der Lungen- Leitbahn159
12.3 Die Dickdarm-Leitbahn ( Hand Yang Ming)163
12.4 Weitere Punkte der Dickdarm- Leitbahn175
12.5 Die Magen-Leitbahn (Fuß Yang Ming)183
12.6 Weitere Punkte der Magen- Leitbahn204
12.7 Die Milz-Leitbahn (Fuß Tai Yin)217
12.8 Weitere Punkte der Milz- Leitbahn227
12.9 Die Herz-Leitbahn (Hand Shao Yin)235
12.10 Weitere Punkte der Herz- Leitbahn241
12.11 Die Dünndarm-Leitbahn ( Hand Tai Yang)245
12.12 Weitere Punkte der Dünndarm- Leitbahn258
12.13 Die Blasen-Leitbahn (Fuß Tai Yang)263
12.14 Weitere Punkte der Blasen- Leitbahn298
12.15 Die Nieren-Leitbahn (Fuß Shao Yin)317
12.16 Weitere Punkte der Nieren- Leitbahn325
12.17 Die Perikard-Leitbahn ( Hand Jue Yin)335
12.18 Weitere Punkte der Perikard- Leitbahn341
12.19 Die 3-Erwärmer-Leitbahn ( Hand Shao Yang)345
12.20 Weitere Punkte der 3- Erwärmer- Leitbahn358
12.21 Die Gallenblasen-Leitbahn ( Fuß Shao Yang)365
12.22 Weitere Punkte der Gallenblasen- Leitbahn384
12.23 Die Leber-Leitbahn (Fuß Jue Yin)399
12.24 Weitere Punkte der Leber- Leitbahn408
13 Die Außerordentlichen Leitbahnen: Konzeptionsgefäß ( Ren Mai) und Lenkergefäß ( Du Mai)414
13.1 Das Konzeptionsgefäß (Ren Mai)415
13.2 Weitere Punkte des Konzeptionsgefäßes426
13.3 Das Lenkergefäß (Du Mai)433
13.4 Weitere Punkte des Lenkergefäßes443
14 Die Extrapunkte (Ex)453
Wichtige Extrapunkte454
Weit