: George Sand
: Ein Winter auf Mallorca
: btb
: 9783641032265
: 1
: CHF 4.40
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: Hauptwerk vor 1945
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eines der bekanntesten Reisebücher der Weltliteratur und gleichzeitig eine große Liebesgeschichte. Ein Muss für alle Mallorca-Liebhaber!

Im November 1838 betritt ein berühmtes Liebespaar den Boden Mallorcas: George Sand und Frédéric Chopin. Erst nach längerem Suchen finden sie ein Quartier: das verlassene Kloster von Valldemosa. Auch wenn sie auf manchen Komfort verzichten müssen, genießt George Sand das Leben an diesem abgeschiedenen Ort. Ihr Bericht über die Zeit auf Mallorca ist ein bewegendes Stimmungsbild. Die Schilderungen der Landschaft und ihrer Bewohner sind geprägt durch ihre ganz persönlichen Erfahrungen auf der Insel, einem Ort, an den sich damals nur selten Fremde verirrten.



George Sand (1804 - 1876), eigentlich Amantine-Aurore-Lucile Dupin, verheiratete Baronin Dudevant, zählt zu den großen Autorinnen der Weltliteratur. Die französische Schriftstellerin und frühe Kämpferin für die Rechte der Frau war Mitarbeiterin von 'Le Figaro' und verfasste zahlreiche Romane und Dramen. Sie war mit vielen Schriftstellern und Künstlern ihrer Zeit befreundet und hatte unter anderem Beziehungen mit Franz Liszt, Hector Berlioz, Honoré de Balzac und Frédéric Chopin. George Sands libertäres Auftreten - sie trug gerne Männerkleidung - und ihre Vorstellungen hinsichtlich der Rolle der Frau sorgten in der Pariser Gesellschaft für Skandale.

II
Mallorca, das Monsieur Laurens nach den Römern alsBalearis Major bezeichnet und das nach Auskunft des Königs der mallorquinischen Geschichtsschreiber, Doktor Juan Dameto, früherClumba oderColumba genannt wurde, heißt heute nur durch Sprachverderb Mallorca, und die Hauptstadt hieß nie, wie einige unserer Geographen gerne behaupten, Majorque, sondern Palma.
Die Insel ist die größte und fruchtbarste im Inselmeer der Balearen, Überrest eines Kontinents, dessen Tiefebene das Mittelmeer einst erobert haben muß, da sie ohne Zweifel einst Spanien mit Afrika verband und so am Klima und an der Vegetation von beiden teilhat. Sie liegt 25 Seemeilen südwestlich von Barcelona, 45 vom äußersten Punkt der afrikanischen Küste entfernt und, ich glaube, 95 oder 100 von der Reede von Toulon. Ihre Oberfläche hat 1234 Quadrat meilen2, ihr Umfang beträgt 143, ihre größte Ausdehnung 54, ihre kleinste 28 Meilen. Ihre Bevölkerung, die im Jahre 1787 136000 Einwohner zählte, bemißt sich heute auf etwa 160000. Die Stadt Palma besitzt heute 36000 Einwohner gegenüber 32 000 damals.
II
Die Temperaturen schwanken beträchtlich zwischen den unterschiedlichen Höhenlagen. Der Sommer ist in der ganzen Ebene brennend heiß; aber die Bergkette, die sich vom Nordosten zum Südwesten hin erstreckt (und deren Richtung ihre Zugehörigkeit zu den entsprechenden Gegenden Afrikas und Spaniens beweist, da die jeweils nächstliegenden Punkte ihre Neigung bestimmen und ihren hervorragenden Höhenzügen entsprechen), beeinflußt die Wintertemperatur sehr stark. So berichtet Miguel de Vargas, daß in der Reede von Palma das Thermometer während des schrecklichen Winters von 1784 nur ein einziges Mal an einem Januartag unter sechs Grad unter Null fiel; daß es an anderen Tagen bis auf 16 Grad über Null anst