: Anke Clausen
: Dinnerparty Sophie Sturms zweiter Fall
: Gmeiner-Verlag
: 9783839233849
: Klatschreporterin Sophie Sturm
: 7
: CHF 9.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 330
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB
Klatschreporterin Sophie Sturm wird von ihrer Bekannten Laura Crown um einen Gefallen gebeten. Die Schauspielerin arbeitet mit mäßigem Erfolg in Hollywood und will zurück nach Deutschland. Für ein erfolgreiches Comeback braucht sie Publicity. Ein Auftritt in der beliebten Promi-Kochshow 'Dinnerparty' ist bereits geplant und Sophie soll die passende Homestory für das Hamburger Hochglanzmagazin 'Stars& Style' schreiben. Während der Aufzeichnung der Show auf Fehmarn kommt es zur Katastrophe: Beim ersten Schluck Wein zur Hauptspeise bricht die Gastgeberin tot zusammen. Im Körper der Schauspielerin findet sich ein tödlicher Cocktail aus Medikamenten und Drogen. Die Polizei schließt ein Verbrechen aus. Doch als Sophie Sturm erfährt, dass Laura bedroht wurde, nimmt sie die anderen Dinnergäste genauer unter die Lupe. Schnell wird klar: Die scheinbar zufällig zusammengewürfelte Promi-Runde kennt sich schon lange, und jeder hatte einen Grund, Laura zu hassen ...

Anke Clausen, Jahrgang 1970, lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Seit vielen Jahren arbeitet sie als Kamerafrau, Bildmischerin und Regisseurin bei der Deutschen Fernsehnachrichten Agentur in Hamburg für Nachrichten, Magazine und Talkshows, für die Sender SAT 1 und HH1. 'Dinnerparty' ist nach 'Ostseegrab' ihr zweiter Kriminalroman um die ebenso hübsche wie neugierige Hamburger Klatschreporterin Sophie Sturm.

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Sonntag

Sophie Sturm rührte in dem Eimer Ochsenblut. Sie starrte in das Rot und stellte sich vor, wie es an den Wänden ihrer neuen Küche wirken würde. Ein paar Fliegen schwirrten umher. Sie hatte die Fenster weit geöffnet. Nach drei heißen Sommertagen lag endlich ein Gewitter in der Luft. Dunkle Wolken türmten sich auf und ein böiger Wind wehte. Sophie fummelte ein Zopfgummi aus ihrer Hosentasche und band sich das lange Haar im Nacken zusammen. Der Farbton Ochsenblut war ein echter Hingucker. Sie hatte sich die Wandfarbe extra anmischen lassen. Der matte Edelstahl ihrer Kochutensilien würde vor dem dunklen Rot großartig wirken. Auch wenn sie jetzt schon vier Wochen in ihrer neuen Wohnung in Othmarschen wohnte, sah es bei ihr aus, als wäre sie gerade erst eingezogen. Überall standen Umzugskisten herum und einige Wände warteten noch auf ihren Anstrich. Sie hatte keine Eile. Wichtig war nur, dass am Ende alles so war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Jeden Abend knipste sie die Bauscheinwerfer an und renovierte mit dem einen oder anderen Glas Rotwein in ihrem neuen Zuhause herum. Nach den Ereignissen auf Fehmarn im vergangenen Jahr, die sie um ein Haar das Leben gekostet hätten, hatte sie beschlossen, aus Eppendorf wegzuziehen. Es hatte sich damals so viel in ihrem Leben geändert, dass es für sie unmöglich war, weiter in ihrer alten Wohnung zu bleiben. Zu viel erinnerte sie an die Vergangenheit. Sie wollte einen persönlichen Neustart und dabei war ein neues Heim in einem anderen Stadtteil die logische Konsequenz. Auf Fehmarn hatte sie die Weite und die Nähe zum Wasser lieben gelernt. Sie hatte sogar einen Augenblick darüber nachgedacht, aufs Land zu ziehen. Eppendorf war ihr plötzlich eng und hektisch vorgekommen. Ohne ihren geliebten Hund hatte sie auch keinen Grund mehr gesehen, durch die Parks zu spazieren, und um die Alster war sie schon unzählige Male gejoggt. Als sie im matschig nassen Hamburger Winter die Elbchaussee entlangfuhr, um von einer Promiveranstaltung im Hotel Louis C. Jacob zu berichten, fasste sie den Entschluss, an die Elbe zu ziehen. Sie hatte in der Zeitung und im Internet nach einer neuen Unterkunft gesucht. Am Ende war es Zufall gewesen, dass sie die perfekte Wohnung gefunden hatte. Die Freundin ihrer Großmutter hatte eine Bekannte, die eine Mieterin für die Hochparterrewohnung ihrer Villa suchte. Mrs. Hamilton lebte in Malaysia und war nur wenige Wochen im Jahr in ihrem Geburtshaus in Hamburg. Sie hatte ihre Wohnung im ersten Stock und wünschte sich eine zuverlässige Person, die ein bisschen nach dem Rechten sah. Sophie hatte die hellgelbe Villa und den Garten nur von außen gesehen und sofort zugesagt. Die Wohnung war ein Traum. Das schnuckelige Schlafzimmer mit angrenzendem Bad war bereits fertig. Das Wohnzimmer war riesig, hatte herrlichen Stuck an der Decke und einen alten Kachelofen. Durch eine großzügige Schiebetür kam man ins Esszimmer und in die angrenzende Küche. Vom Esszimmer ging es durch einen fantastischen Wintergarten ein paar Stufen hinunter in den Garten hinaus. Jetzt blühten die Kletterrosen und die Hortensien. Ein alter Gärtner kümmerte sich liebevoll um die Pflanzen und den Rasen. Sophie genoss jede Sekunde, die sie draußen sitzen konnte. Endlich hatte sie einen Garten. Für Pelle, ihren geliebten Labrador, hatte sie sich immer einen Garten gewünscht. Pelle war im letzten Jahr brutal erschlagen worden. Den Garten widmete sie ihm post mortem.

Sophie hatte gerade die Farbrolle in den Eimer getaucht und war die Leiter hinaufgestiegen, als ihr Handy klingelte. Fluchend kletterte sie wieder hinunter und warf die Rolle zurück in den Eimer. Sie gönnte sich noch einen Schluck Wein, während sie das Telefon aus ihrer Handtasche fingerte.

»Hallo, Sophie Sturm!«

»Sophie! Wie schön, deine Stimme zu hören!«

»Mit wem spreche ich bitte?«

»Ich bin’s, Laura Crown!«

Sophie riss die Augenbrauen hoch. Laura? Vor über zehn Jahren waren sie als Models für die gleichen Shows gebucht worden. Sie hatten sich auf eine oberflächliche Art gut verstanden und waren manchmal nach einer Modenschau zusammen noch etwas essen gegangen oder hatten einen Drink genommen und über Gott und die Welt geplaudert. Laura war außergewöhnlich gewesen mit ihrem langen, fast schwarzen Haar und den eisblauen Augen. Sie hatte später mit Erfolg ins Schauspielfach gewechselt und war vor ein paar Jahren tatsächlich nach Hollywood aufgebrochen. Seitdem waren sie sich nie wieder begegnet. Wenn überhaupt, hatten sie höchstens dreimal miteinander telefoniert.

»Laura.« Es kam nicht oft vor, dass Sophie die Worte fehlten, aber jetzt war sie wirklich baff. »Lange nichts von dir gehört.«

»Ich weiß, ich weiß! Sorry, Darling! Ich war echt schlimm busy. Aber stell dir vor, ich mache gerade eine kurze Pause von Hollywood.«

»Läuft es doch nicht so?«

»Ach, Quatsch! Es läuft super! Aber Deutschland hat mich anscheinend wiederentdeckt. Ich werde eine Serie machen. Stell dir vor, das Angebot kam vom alten Rubens! Immer noch der Erfolgsproduzent in Good Old Germany.«

Sophie staunte tatsächlich. An Victor Rubens kam man, was hochkarätige Fernsehproduktionen in Deutschland anging, nicht vorbei. Einer seiner unzähligen Filme hatte auch Laura vor sieben Jahren zum Publikumsliebling gemacht.

»Das freut mich für dich. Victor Rubens ist immer noch der Erfolgsgarant. Gratuliere! Wann kommst du nach Deutschland?«

»Süße, ich bin schon längst da! Und ich habe eine tolle Idee! Du wirst begeistert sein!«

»Ich wüsste nicht …«

»Na, ich habe zufällig erfahren, dass du jetzt bei diesem Magazin bist. ›Sta

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Epilog319
Lauras Hollywood Dinner created by Tim Mälzer323