Auf dem Boden in Wiensältester Kirche liegt ein Toter, umgeben von brennenden Kerzen.Über ihm die Empore mit den fünf geheimnisvollen Buchstaben AEIOU. Ein uralter Code: Die Jagd nach dem größten Geheimnis der Menschheit ist eröffnet, die Zukunft unserer Welt liegt plötzlich in den Händen zweier Männer. Immer dramatischer wird der Wettlauf um das Geheimnis von zwei Kaisern, denn je mehr Rätsel gelöst werden, um so näher rückt die Apokalypse. Ohne Atempause: Sina und Wagner sind auf einen Schlag die meistgejagten Menschen zwischen Lissabon und Beijing. Unglaublich spannend und perfekt recherchiert: ein filmreif konstruierter Thriller auf höchstem Niveau. Mysteriöse Morde, ein uralter Code, ein unfassbares Geheimnis, die Menschheit in Gefahr: Der Wettlauf beginnt!Klappentext In derältesten Kirche Wiens ereignet sich ein mysteriöser Mord. Unter der Empore mit den fünf geheimnisvollen Buchstaben AEIOU und der Jahreszahl 1439 findet der Pfarrer einen Toten, der mit einem Kopfschuss hingerichtet wurde. Das Besondere: Die noch brennenden Kerzen wurden in Form von zwei Buchs... mehrtaben - L und I - arrangiert. Das Verbrechen ruft nicht nur die Polizei, sondern auch den Reporter Paul Wagner auf den Plan. An ihm wird es liegen, den seit drei Jahren in freiwilliger Isolation lebenden Mittelalterforscher Georg Sina zuüberzeugen, in die Welt zurückzukehren, um gemeinsam mit ihm die Jagd nach dem größten Geheimnis der Menschheit zu beginnen. Die beiden müssen erkennen, dass die Hinrichtung nur der Auftakt für eine mysteriöse Mordserie war, die immer weitere Kreise zieht. Die Such nach der Lösung führt zu einem alten Geheimcode Kaiser Friedrichs III. und dessen Faszination für schier unlösbare Rätsel. Ehe Sina und Wagner wissen, worum es wirklich geht, sind sie die meistgejagten Männer zwischen Lissabon und Beijing.
Die Autoren Gerd Schilddorfer und David G.L. Weiss Gerd Schilddorfer, freier Journalist und Fotograf, Chefreporter bei Dr. Hugo Portisch (TV-Serie"Österreich II"). Reisender und Weltenbummler, begeisterter Motorradfahrer. Lebt und arbeitet in Wien, Berlin, Niederösterreich und wo immer es ihn hinverschlägt. David G.L. Weiss, geboren 1978, lebt und arbeitet in Wien und im Waldviertel in Niederösterreich. Studium der Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien. Regelmäßige Veröffentlichungen imÖsterreichischen Rundfunk, mehrere unselbstständige wissenschaftliche Schriften und bisher ein Roman.
Kapitel 8– 15.3.2008 (S. 277-279) Eurocity 358 Wien–Dresden Der Schnellzug war pünktlich um 5:58 Uhr aus dem Wiener Südbahnhof gerollt und kaum eine Minute früher hatten Sina und Wagner es in ihr Abteil geschafft. Es war leer,überheizt und roch nach Bremsstaub und süßer Limonade. Sina schnüffelte und verzog das Gesicht.»So etwas schlägt sich bei mir immer sofort auf den Magen«, meinte der Wissenschaftler schlecht gelaunt. Wagner seufzte theatralisch und ließ sich in den weichen Sitz fallen.»Zusätzlich zu dem, was sich gestern auch noch auf deinen Kopf geschlagen hat, ergibt das eine explosive Mischung, Herr Professor. Du hast gestern drei Flaschen Rotwein vernichtet.«»Wir haben«, korrigierte Sina nachsichtig.»Falsch, du hast«, erwiderte Wagner beharrlich,»meine drei hab ich gar nicht mitgezählt.« Georg Sina schaute seinen Freund erschrocken an.»Kaum bin ich wieder mit dir zusammen, reißen die alten Gewohnheiten ein. Kein Wunder, dass es mir so schlecht geht. Mit unserem Restalkohol könnten wir noch eine Party schmeißen.«»Dafür habe ich uns eigentlich ganz gut zum Bahnhof gebracht«, gab Wagner zu bedenken,»abgesehen von den paar Randsteinen und Straßenbegrenzungen, an denen wir entlanggeschrammt sind.« Er mussteüber Georgs entsetztes Gesicht lachen.»Ach was, glaub nicht alles, was ich am frühen Morgen erzähle. Du hast jedenfalls während der Fahrt noch tief geschlafen.« Sina nickte.»Und genau das werde ich jetzt fortsetzen, und zwar hingebungsvoll.« Der Wissenschaftler sah sich im leeren Abteil um.»Kann man die Schiebetür absperren? Wenn nicht, dann sollten wir abwechselnd wach bleiben. Ich möchte gerne auch wieder aufwa chen… Hast du eigentlich eine Waffe aus deinem Safe mitgenommen?« Wagner schüttelte den Kopf.»Wir fahren ins Ausland, Georg. Das wäre eher kontraproduktiv, weil höchst illegal.«»Lieber illegal als tot«, grummelte Sina, verschränkte die Arme und lehnte sich genussvoll in die Polster zurück.»Sollten wir nicht zuerst das Pergament entziffern und dann schlafen?«, gab Wagner zu bedenken. Sina winkte ab undöffnete nicht einmal die Augen.»Das machen wir, bevor wir ankommen oderüberhaupt erst an Ort und Stelle, das wird schon nicht so schwer sein«, beschloss er lässig.»Das klingt aber ganz anders als gestern Abend, als ein mir bekannter Professor nach dem Lesen feststellte, er verstehe kein Wort«, erinnerte ihn Wagner.»Da war der dir bekannte Professor auch voll wie eine Haubitze und seine grauen Zellen lagen im Koma«, feixte Sina,»und jetzt lass mich bitte schlafen. Wenn wir das Rätsel heute lösen wollen, dann brauche ich einen klaren Verstand und keine Alkoholnebel.« Wagner schaute aus dem Fenster auf die vorbeiziehende niederösterreichische Hügellandschaft,über der langsam der Morgen dämmerte. Er fragte sich, ob sein Vorfahre jemals daran gedacht hatte, dass Generationen später wieder ein Wagner sich auf den Weg nach Chemnitz machen würde, um den»Höllenzwang« auszugraben. Seine kleinen Ritter hatten erst»sterben« müssen, bevor sie ihr Geheimnis preisgegeben hatten. War es bei Friedrich nicht genauso? Einige Abteile weiter hinten im Zug zog ein Mann sein Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer, die auf die israelische Botschaft in Wien eingetragen war. Trotz der frühen Stunde hob schon nach dem ersten Läuten jemand ab, der sich nur unverbindlich mit»Hallo« meldete. Der Anrufer beherzigte den Rat des Experten, der ihm tags zuvor eindringlich immer wieder gesagt hatte:»Niemals Namen in Telefongesprächen!«»Wir sind gestern in dem grünen Mercedes nebeneinander gesessen und ich bin jetzt auf dem Heimweg.« Sein Gesprächspartner schwieg.