: Joss Stirling
: Calling Crystal Die Macht der Seelen 3 Roman
: dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
: 9783423419086
: Die Macht der Seelen-Serie
: 2
: CHF 6.10
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Perfekter Mix aus Spannung und Romantik.  Crystal fühlt sich verkehrt in der Welt der Savants. Sie hat keine besondere Begabung und glaubt auch nicht daran, dass sie jemals ihren Seelenspiegel finden wird. Doch dann tritt Xav Benedict in ihr Leben und stellt alles auf den Kopf . . . 

Joss Stirling studierte Anglistik in Cambridge und arbeitete als Diplomatin in Polen. Mittlerweile schreibt sie sehr erfolgreich Romane für Kinder und Jugendliche. Mit>Finding Sky<, dem ersten Band der>Macht der Seelen<-Trilogie, war sie 2013 von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Oxford.

Kapitel 1

Denver, Colorado

Der Abend, an dem sich mein Leben veränderte, begann damit, dass ich ein absolut unübertreffliches Dessert verspeiste: Himbeer-Käsekuchen mit dunkler Schokoladensoße. Meine Schwester und ich waren gerade erst aus Italien nach Amerika zurückgekehrt und hatten beide mit einem ziemlich heftigen Jetlag zu kämpfen; aus Erfahrung wussten wir allerdings, dass wir das Zubettgehen so lange wie möglich hinauszögern sollten, damit sich unser Biorhythmus schnell wieder einpendelte. Und so waren wir in ein Restaurant gegangen, anstatt in unsere Kissen zu sinken, was mir bedeutend lieber gewesen wäre. Aber wenn wir unseren Schlaf schon dem guten Zweck opfern mussten, dann hatten wir uns wenigstens eine süße Belohnung verdient. Und ich war nicht enttäuscht worden.

Diamond saß über ihren Teller gebeugt und kostete nur löffelchenweise von ihrem Nachtisch; ihr Appetit ging gegen null.

»Hast du dir schon überlegt, was du morgen machen willst, während ich auf dieser Konferenz bin?«, fragte Diamond. »Du könntest dich hinten reinsetzen, aber ich bezweifle, dass dich das Thema ›Savant-Verbrechen: Umgehensweise mit den Tätern‹ auch nur ansatzweise fesseln wird.«

Sie kannte mich echt in- und auswendig. Ich konnte wirklich darauf verzichten, einem Haufen begabter Menschen mit grandioser extrasensorischer Wahrnehmung dabei zuzuhören, was für Cracks sie darin waren, die Probleme der Welt zu lösen. Allein der Gedanke daran brachte mich zum Gähnen, sodass mich tatsächliche Vorträge über Dinge, von denen ich so gut wie keine Ahnung hatte, vermutlich schlagartig ins Koma versetzen würden.

»Ich glaube, das schenke ich mir lieber.«

»Sie werden es dir sicher nicht übel nehmen.« Diamond hatte sich von meinem Gähnen anstecken lassen, hielt sich aber im Gegensatz zu mir eine Serviette vor den Mund.

»Wer sind denn ›sie‹?«

»Das hab ich dir doch erzählt.«

Wollte sie wirklich die Hälfte ihres Desserts stehen lassen? Ich beäugte hoffnungsvoll ihren Teller und drehte meine Gabel zwischen den Fingern. »Ach echt? Sorry, da hatte ich wohl auf Durchzug geschaltet. Du kennst mic