: Romy Kockott
: Eltern sein wie geht das? Anleitung zum glücklichen Familienleben aus dem Fernsehen
: Diplomica Verlag GmbH
: 9783836603348
: 1
: CHF 38.30
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: Angewandte Psychologie
: German
: 147
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF

Gerade in der heutigen Zeit scheint dasöffentliche Interesse an Familien und Kindererziehung enorm zu sein. In unserer schnelllebigen und werteunsicheren Gesellschaft werden Fragen und Themen zur Kindererziehung innerhalb der Familie immer wieder laut - nicht nur von Eltern, sondern auch von Pädagogen, Politikern, Wirtschaftexperten und Fernsehproduzenten. Eltern fragen sich zunehmender, welche Kompetenzen sie ihren Kindern mitgeben müssen, welche Erziehungsmethoden sie anwenden sollen und vor welcher Situation sie stehen, wenn sie Fehlentscheidungen getroffen haben. Darauf versuchen Pädagogen in jeglicher Form zu reagieren: Die Zahl der angebotenen Elternkurse steigt unaufhaltsam und immer mehr Erziehungsratgeber besiedeln den Markt der Medien. Die Politik hat zögerlich die Unsicherheiten der Eltern zur Kenntnis genommen und ein förderndes und stärkendes Handeln eingesehen: Die Sprache ist vom verbesserten Elterngeld, von Lokalen Bündnissen für Familien, von Mehr-Genarations-Häusern und Eltern-Kind-Zentren, welche vom Staat unterstützt und mitfinanziert werden. In diesem Zug sind auch die Arbeitgeber aufgefordert, Familien zu stärken und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Selbst das Fernsehen hat das Gebiet der Kindererziehung für sich entdeckt und schickt"Super-Nannys" und"Super-Mamas" in deutsche Kinderzimmer. In dieser Arbeit soll vor allem geklärt werden, wie das heutige Familienleben in der Risikogesellschaft aussieht und wie die Erziehungshilfe der Super Nanny den Bedarf der Familien auffangen und decken kann. Dazu wird im ersten Teil das heutige Leben von Familien, im Vergleich zum Familienleben in den 50er Jahren näher beleuchtet und existierende Erziehungsunsicherheiten und Bedarfe an Unterstützung der Eltern aufgezeigt. Im 3. Kapitel sollen wichtige Erziehungsprinzipien, wie der Erziehungsstil und die Elternkompetenzen, welche in der heutigen Zeit, durch Studien belegt, als am vorteilhaftesten für die Eltern-Kind-Beziehung und für die kindliche Entwicklung gelten, zusammengetragen werden. Im Anschluss folgt die Vorstellung und Untersuchung des Super-Nanny-Konzepts vom Fernsehsender RTL. Vor allem die zugrundeliegenden pädagogischen Ansätze und die angewendeten Methoden werden anhand von zwei Fallbeispielen näher betrachtet. Der bisher zu verfolgende Diskurs zum Erziehungskonzept"Die Super Nanny" soll ausführlich dargestellt und seine einzelnen Argumente auf ihre Standhaftigkeit hinüberprüft werden. Ob sich die mediale Anleitung zum glücklichen Familienleben nun als sinnvoll und wirksam ergibt, wird die Schlussfolgerung aufzeigen.

Kapitel 2. 4, Der Weg von Alltagsunterstützung zur professionellen Erziehungshilfe:

Gerade durch diese großen Verzweigungen im Lebenslauf und dem immer größer werdenden Pool an Auswahlmöglichkeiten, sind Eltern gezwungen, sich Unterstützung und Hilfe, zumindest aber Ratschläge und Meinungen einzuholen– und dies vermehrter als in den 50er Jahren. Adressaten für Erziehungsfragen sind nicht nur Bekannte und Verwandte, meist mit eigenen Kindern, sondern auch Kinderärzte, Lehrer, Erzieher und natürlich die große Flut der Erziehungsratgeber. Sucht man bei www.amazon.de nach dem Stichwort„Erziehungsratgeber“ erhält man 1441 Einträge. Darunter zum Beispiel„Coaching für Eltern“,„So schläft mein Kind die ganze Nacht“ oder„Das Erziehungs-ABC“. Allerdings können sich die Unsicherheiten der Eltern durch diese Art der Wissensrecherche und Hilfesuche noch vergrößern. Jeder Ratgeber, jeder Kinderarzt und jede Mutti hat eine andere Haltung zu bestimmten Erziehungsthemen:

Der Eine hält den Nuckel für vollkommenüberflüssig, da sich dadurch eine unerwünschte Angewöhnung entwickelt und anatomische Fehlstellungen entstehen können, der Andere benutzt den Nuckel als einzig wahres Beruhigungsmittel, welches dem Kind Sicherheit, Zuverlässigkeit und auch Geborgenheit gibt. Unsichere Eltern, die auf keine sichere Autorität und damit auch auf keine standhafte Werteorientierung bauen können, werden durch die unterschiedlichen Meinungen und Tipps noch unsicherer, inkonsequenter und labiler.

Nach welchem Ratschlag soll man sich auch richten, wenn man selbst nicht unterscheiden kann, was gut ist und was schlecht ist und was für einen selbst

Inhaltsverzeichnis3
1. Einleitung7
2. Das Leben in Familien und der Erziehungsauftrag der Eltern9
2. 1. Erziehungsverständnis9
2. 1. 1. Gesetzliche Grundlage9
2. 1. 2. Erziehungsbegriff10
2. 1. 3. Die zwei Bilder vom Erzieher11
2. 1. 4. Erziehungsstile12
2. 1. 5. Entwicklung des Erziehungsverständnisses15
2. 2. Familienleben in der Risikogesellschaft18
2. 2. 1. Von der Industrie- zur Risikogesellschaft18
2. 2. 2. Verändertes Familienleben22
2. 3. Erziehungsunsicherheiten heutiger Eltern26
2. 4. Der Weg von Alltagsunterstützung zur professionellen Erziehungshilfe29
2. 5. Bedarf an professioneller Erziehungshilfe31
2. 6. Zusammenfassung32
3. Vorraussetzungen und Prinzipien der familiären Erziehung und Beziehung35
3. 1. Bindung zwischen Eltern und Kindern36
3. 2. Erziehungsmodelle38
3. 3. Elternkompetenzen39
3. 4. Kommunikation in der Familie41
3. 5. Zusammenfassung44
4. Die Super Nanny – eine professionelle Erziehungshilfe aus dem Fernsehen?!46
4. 1. Der Begriff „Super Nanny“48
4. 2. Das britische Vorbild48
4. 3. Katharina Saalfrank49
4. 4. Rahmenbedingungen der Sendung50
4. 5. Aufbau der Fernsehserie52
4. 5. 1. Der Trailer52
4. 5. 2. Das Familienbild53
4. 5. 3. Vorstellung der Super Nanny55
4. 5. 4. Die Intervention55
4. 5. 5. Der typische Super-Nanny–Zuschauer57
4. 6. Die Arbeitsweise der Super Nanny57
4. 7. Pädagogisches Konzept und mögliche zugrundeliegende Ansätze60
4. 7. 1. Mediation61
4. 7. 2. Systemischer Ansatz63
4. 7. 3. Montessoripädagogik66
4. 7. 4. Gestaltpsychologie68
4. 7. 5. Klientenzentrierter Ansatz70
4. 7. 6. Familienkonferenz71
4. 7. 7. Triple P72
4. 7. 8. Entwicklungspsychologische Beratung74
4. 8. Methoden der Super Nanny75
4. 9. Zwei Fallbeispiele aus der Arbeit der Super Nanny80
4. 9. 1. Fallbeispiel 1: Familie Wedlich80
4. 9. 2. Fallbeispiel 2: Familie Keller95
4. 10. Zusammenfassung109
5. Diskurse über die mediale Erziehungshilfe „Die Super Nanny“111
5. 1. Die Rahmenbedingungen der Sendung113
5. 1. 1. Privatsphäre113
5. 1. 2. Erziehungshilfe nach Drehbuch115
5. 2. Achtung der Menschenrechte116
5. 2. 1. Basis für pädagogisches Arbeiten116
5. 2. 2. Unantastbarkeit der Menschenwürde116
5. 2. 3. Gewaltfreie Erziehung117
5. 2. 4. Wahrung der Privatsphäre / Datenschutz118
5. 3. Die pädagogische Arbeit der Super Nanny119
5. 3. 1. Ursachenforschung119
5. 3. 2. Partizipation120
5. 3. 3. Defizit- und Ressourcenorientierung123
5. 3. 4. Lebensweltorientierung126
5. 4. Wirkungen der Sendung127
5. 4. 1. Folgen für die soziale Arbeit127
5. 4. 2. Folgen für die Eltern129
5. 5. Darstellung der Super Nanny131
5. 6. Zusammenfassung132
6. Fazit134
Glossar138
Quellennachweis141