: Tina Adili
: Controlling in China Guanxi und Kultur als wichtige Schlüssel zum Geschäftserfolg
: Diplomica Verlag GmbH
: 9783836655378
: 1
: CHF 26.60
:
: Betriebswirtschaft
: German
: 135
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
China - ein Land mit starken Gegensätzen und teils großen Widersprüchen. Die jahrtausendealte Kultur mit ihren bis in die heutige Zeit tief verwurzelten Traditionen und Verhaltensweisen einerseits und eine stark von westlichem Einfluss geprägte Moderne mit einem enormen sowie rasanten Wirtschaftswachstum andererseits scheinen auf den ersten Blick nur schwer vereinbar. Zielsetzung des vorliegenden Buches besteht darin, potentielle Probleme zu beleuchten, die sich für das Controlling einer chinesischen Tochtergesellschaft durch Gegenüberstellung deutscher Controlling-Anforderungen und kultureller Besonderheiten Chinas ergeben. In Bezug auf das Phänomen des Guanxi und die Kulturdimensionen von Hofstede und Trompenaars werden Auswirkungen auf die einzelnen Controlling-Dimensionen untersucht. Es wird auf Lösungsansätze hingewiesen, die helfen sollen, beschriebene Unsicherheiten zu reduzieren oder zu beseitigen. Mit dem Kernelement der Personenorientierung gewinnt Guanxi besonders in der schnell wachsenden Wirtschaft Chinas mit sich ständig ändernden Bedingungen immer mehr an Bedeutung und beeinflusst zunehmend das Sozialverhalten der Mitarbeiter und die Geschäftspraktiken im Controlling. Dieses Buch versucht Impulse und Anregungen zu geben für ein besseres Verständnis der jeweils anderen Kultur und ihrer spezifischen Anforderungen. Es soll helfen, ein beiderseitig befriedigendes Zusammenwirken zu ermöglichen und die chinesische Kultur nicht als Hindernis, sondern als wichtigen Schlüssel zum Geschäftserfolg zu sehen.

Tina Adili Diplom-Betriebswirtin (FH) und Staatl. geprüfte Fremdsprachenkorrespondentin. Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt International Management. Auslandsaufenthalt in London. Beruflich tätig als Assistenz der Geschäftsführung und Projektleitung.

Kapitel 3.2.1, Begriff der Planung

Im allgemeinen wird Planung definiert als„ein bewußter geistiger Prozeß, durch den zukünftiges Geschehen gestaltet werden soll“39. Dabei steht die Ermittlung, Analyse und zielgerichtete Auswahl von Handlungsalternativen durch gedankliche Vorwegnahme möglicher Auswirkungen potentieller Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen im Vordergrund. Planung beinhaltet somit die Entscheidungsvorbereitung und den Entscheidungsakt. Gestützt auf Werte der Vergangenheit ermöglicht die Planung zukünftige Prognosen.

Hinsichtlich des zeitlichen Aspektes kann Planung auf strategischer, taktischer und operativer Ebene erfolgen. Die strategische Planung zeichnet sich durch einen langfristigen Planungshorizont (5 bis ca. 10 Jahre) aus und erstreckt sich im allgemeinen auf die Gesamtunternehmung. Vor dem Hintergrund der langfristigen Unternehmenserhaltung ist das Controlling für die Sicherheit in der Langfristplanung verantwortlich. Hier sollen Erfolgspotentiale geschaffen werden, die sich in Form von Gewinnen und Kapitalwertenäussern. Sie beinhaltet u.a. den Aufbau von Marktpositionen, die Schaffung eines Mitarbeiterstammes sowie qualifizierten Führungspersonals und befasst sich mit grundlegenden Tatbeständen in bezug auf Standort, Wachstum und Führung.

Die taktische bzw. mittelfristige Planung umfasst einen Zeithorizont von bis zu 5 Jahren und beinhaltet die Umsetzung der strategischen Alternativen in die operationale Ablauf-, Finanz- und Kapazitätsplanung. Die operative Planung hat kurzfristigen Charakter mit einem Zeithorizont von bis zu einem Jahr. Hier erfolgt die Planung der einzelnen Prozesse, wobei insbesondere die Sicherstellung der Liquidität sowie Periodenkosten, -deckungsbeitrag und -gewinn als Zielgrössen verfolgt werden. Auf der operativen Ebene erfolgt die Umsetzung der taktischen Planung in konkrete Durchführungspläne.

Kapitel 3.2.2, Formelle Planungsaufgaben:

Im Rahmen der formellen Planungsaufgaben hat das Controlling für die organisatorischen Rahmenbedingungen der Planung zu sorgen. Hier ist ein Planungssystem zu entwickeln und zu gestalten sowie die Organisation undÜberwachung der Planungsabläufe sicherzustellen. Dies geschieht in der Regel mit Hilfe eines Planungskalenders, der vor allem Termine, Zeiträume sowie Mitarbeiter festlegt und koordiniert. Das Planungssystem ist vom Controlling ständig an veränderte Situationen des internen wie externen Unternehmensumfeldes anzupassen und unterliegt damit einem kontinuierlichen Prozess der systematischen Weiterentwicklung. Im Rahmen der methodisch-technischen Unterstützung hat das Controlling geeignete Planungsinstrumente zu entwickeln und bezüglich ihres zweckmässigen Einsatzes zuüberprüfen. Daneben sind Planungsgegenstände und -verfahren zu bestimmen und verfügbar zu machen sowie die für die Aufgabenerfüllung notwendigen EDV-Tools bereit zu stellen.

Kapitel 3.2.3, Inhaltliche Planungsaufgaben:

Im Rahmen des mit Hilfe der formellen Aufgaben geschaffenen Planungssystems hat das Controlling die inhaltlichen Planungsaufgaben zu verwirklichen. Dem Controlling obliegt die Aufgabe, den Planungsbedarf im Unternehmen zu ermitteln und Planungsdefizite, Engpässe sowie kritische Schnittstellen aufzuzeigen. In der Planungsphase muss auf operativer wie strategischer Ebene eine inhaltliche und zeitliche Abstimmung von Teilplänen erfolgen, diese sind formal auf ihre Kongruenz mit den Richtlinien zuüberprüfen. Daneben müssen Vollständigkeit, Plausibilität und Realisierbarkeit der Pläne gewährleistet sein. Schliesslich muss eine Integration in den Gesamtplan des Unternehmens vorgenommen werden.

Es ist von enormer Bedeutung, im Hinblick auf diese Problemsituationen Transparenz zu schaffen, mögliche Konsequenzen darzulegen sowie Wahlmöglichkeiten und Entscheidungen vorzubereiten. In diesem Zusammenhang sind die vom Management„für relevant erachteten Handlungsalternativen hinsichtlich ihres Beitrages zur Zielerreichung zu bewerten“, um eine fundierte Entscheidungsfindung sicherzustellen.

Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
I. EINFÜHRUNG16
II. GRUNDLAGEN UND ANFORDERUNGEN AN DASCONTROLLING18
1. Begriffsauffassung und Definition des Controlling18
2. Ziele des Controlling20
2.1. Sicherstellung der Planung21
2.2. Sicherstellung der Kontrolle und Steuerung21
2.3. Sicherstellung der Informationskongruenz und Verbesserung der Entscheidungsqualität22
2.4. Sicherstellung der Früherkennung22
2.5. Ziele des Controlling im internationalen Kontext22
3. Aufgaben des Controlling24
3.1. Aufgaben im Rahmen der Koordination25
3.1.1. Begriff der Koordination25
3.1.2. Formelle Koordinationsaufgaben25
3.1.3. Inhaltliche Koordinationsaufgaben26
3.1.4. Koordinationsaufgaben im internationalen Kontext26
3.2. Aufgaben im Rahmen der Planung27
3.2.1. Begriff der Planung27
3.2.2. Formelle Planungsaufgaben28
3.2.3. Inhaltliche Planungsaufgaben29
3.2.4. Planungsaufgaben im internationalen Kontext29
3.3. Aufgaben im Rahmen der Kontrolle30
3.3.1. Begriff der Kontrolle30
3.3.2. Formelle Kontrollaufgaben32
3.3.3. Inhaltliche Kontrollaufgaben33
3.3.4. Kontrollaufgaben im internationalen Kontext33
3.4. Aufgaben im Rahmen der Informationsversorgung34
3.4.1. Begriff der Informationsversorgung34
3.4.2. Formelle Informationsversorgungsaufgaben35
3.4.3. Inhaltliche Informationsversorgungsaufgaben36
3.4.4. Informationsversorgungsaufgaben im internationalen Kontext37
4. Instrumentarium des Controlling38
4.1. Techniken des Controlling38
4.1.1. Analysetechniken38
4.1.2. Prognosetechniken39
4.1.3. Bewertungs- und Entscheidungstechniken39
4.2. Spezifische Instrumente des Controlling im internationalen Kontext40
4.2.1. Währungsumrechnungsverfahren40
4.2.2. Länderanalyse41
4.2.3. Transferpreise42
4.2.4. Kennzahlen44
4.2.5. Budgetierung45
4.2.6. Berichtswesen46
5. Organisation des Controlling48
6. Controlling im internationalen Kontext – Fazit und Ausblick50
III. DIE VOLKSREPUBLIK CHINA UND IHRE KULTURELLEN BESONDERHEITEN52
1. Die Volksrepublik China52
1.1. Landesgeographie52
1.2. Verwaltungseinheiten52
1.3. Demographische Aspekte52
1.4. Historischer Überblick53
1.5. Philosophie und Religion53
1.6. Wichtige Wirtschaftsdaten54
2. Kulturelle Besonderheiten Chinas55
2.1. Definition des Kulturbegriffes55
2.2. Das kulturelle Phänomen des Guanxi56
2.2.1. Begriffsdefinition56
2.2.2. Kernelemente des Guanxi57
2.2.3. Das System des Guanxi63
2.3. Vergleich der chinesischen und deutschen Kultur anhand der Dimensionenvon Hofstede und Trompenaars65
2.3.1. Machtdistanz66
2.3.2. Unsicherheitsvermeidung67
2.3.3. Kollektivismus versus Individualismu