: Eva-Maria Zurhorst, Wolfram Zurhorst
: Liebe dich selbst und freu dich auf die nächste Krise
: Arkana
: 9783641015251
: 1
: CHF 8.70
:
: Erzählende Literatur
: German
: 384
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB/PDF
Die neue Zurhorst. In jeder Beziehung erfolgreich!
Nach dem Bestseller 'Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest' hat eine Flut von Leserbriefen das Thema für dieses neue Buch klar formuliert: 'Ja, ich glaube auch, dass Trennung nicht die Lösung ist. Aber wie geht der Weg im Alltag ganz konkret?' Wie gewohnt offen, persönlich und berührend zeigen Eva-Maria Zurhorst und ihr Mann Wolfram die nächsten Schritte aus der Beziehungskrise hinein in das Abenteuer Ehe-Alltag. 'Liebe dich selbst und freu dich auf die nächste Krise' gibt manchmal unbequeme, aber heilsame Antworten und hilft die scheinbar schwierigen Zeiten einer Partnerschaft als kraftvolle und segensreiche Chancen für Wachstum zu nutzen. Es zeigt, wie wichtig Phasen des Alleinseins für Singles und Paare sind und welche ungeahnten Möglichkeiten sie bieten, sich für Verbindung und Nähe zu öffnen. 'Liebe dich selbst und freu dich auf die nächste Krise' präsentiert Anregungen und Techniken, die davor schützen, unsere Beziehung durch Routine und Unachtsamkeit einschlafen zu lassen. Die Autoren zeigen, wie der Ehe-Alltag zum Abenteuer wird, und sie outen sich als Fans von Beziehungskrisen, weil gerade diese das größte Potenzial bergen, um uns wachzurütteln, tiefere Aspekte unserer Persönlichkeit zu entdecken und gemeinsam zu wachsen.
Das Praxisbuch zeigt ungeahnte Möglichkeiten, sich für Verbindung und Nähe zu öffnen.

Wolfram Zurhorst arbeitet als Beziehungs- und Lifecoach und hat das Herz der gemeinsamen Arbeit mit seiner Frau - das Paar zu Paar Coaching - entwickelt. Er ist von Haus aus Kaufmann und begann seine berufliche Karriere als Manager in führenden Unternehmen der Textilbranche, bis er gemeinsam mit seiner Frau Eva-Maria das Beratungsbüro Zurhorst& Zurhorst gegründet hat.
2. Kapitel
Willkommen im Club!
Bis hierher habe ich versucht, mit aller Leidenschaft deutlich zu machen, dass die Heilung Ihrer Beziehung nicht einfach eine Einsicht braucht. Sie braucht SIE mit Haut und Haaren. All Ihre Hingabe und Ihr Engagement. Und trotzdem heißt das nicht, dass Sie kämpfen müssten und sich disziplinieren. Ganz im Gegenteil: Es geht darum, dass Sie sich endlich wirklich einlassen und gleichzeitig von vielem Vertrautem loslassen. Ich weiß, dass das für unseren Kopf ein Paradoxon ist. Dass dieser Ansatz bei vielen Lesern vonLiebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest, meinem letzten Buch, zwar das Herz berührt hat. Aber bei der Frage der Umsetzung wurde es für viele verwirrend. Hunderte von Malen ist mir die Frage gestellt worden: »Ja, ich will diesen neuen Weg durch meine alte Beziehung nehmen. Mir ist jetzt klar, dass Weglaufen und Trennung nicht die Lösung sind. Dass es tatsächlich einen Ausweg aus unserer Sackgasse gibt. Dass Annahme und Vergebung nichts mit Selbstaufgabe zu tun haben, sondern ziemlich kraftvolle Werkzeuge sein können. Hab ich alles verstanden. Aber wie nur kann ich es tun? Wie geht dieser Weg im Alltag?«
Oder geht es Ihnen eher so wie der zweiten großen Gruppe? »Ja, nach dem Lesen hatte ich auf einmal eine ganz neue Sicht auf die Dinge. Ich war wieder bereit, mich einzulassen und mich noch einmal für unsere Partnerschaft zu engagieren. Nur leider macht mein Partner nicht mit. Er öffnet sich einfach nicht für einen neuen Ansatz. Im Gegenteil, er macht nur noch mehr zu. Er bewegt sich einfach nicht, weigert sich strikt, meinen neuen Einsichten wenigstens mal zuzuhören, geschweige denn so ein Buch zu lesen und mit mir endlich offen über alles zu reden.«
Oder erkennen Sie Ihr Thema eher im dritten zentralen Feedback wieder, das mich so oft erreicht hat: »Während des Lesens wurde ich zwar erst schlagartig zuversichtlicher. Ich fand sogar endlich wieder Mut, noch mal einen neuen Anlauf in meiner Beziehung zu wagen. Aber dann, nach den ersten Schritten, schien es, als ob alles nur noch schlimmer würde. Ich verlor meinen Halt und war auf einmal in vielem nicht mehr so klar und sicher wie früher. Auf einmal kamen Gefühle hoch, die mich regelrecht aus der Bahn warfen und nur schwer auszuhalten waren. An jeder Ecke tauchten neue Ängste auf … Das kann doch nicht der richtige Weg sein, oder …?«
Alle drei Erfahrungen haben bei vielen Lesern dafür gesorgt, dass nach den ersten Hochgefühlen doch wieder Resignation, Widerstand oder Hilflosigkeit die beherrschenden Kräfte in ihrem Leben wurden: »Ich will ja. Aber so sehr ich mir auch gewünscht hätte, dass wir es schaffen – ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich weiß nicht, wie ich all diese festgefahrenen, leidigen Muster hier in meiner Partnerschaft tatsächlich annehmen soll und trotzdem wirklich aktiv etwas verändern kann.«
Annehmen, was ist, und gleichzeitig aktiv etwas verändern. Wie soll das gehen? Vor allem, wie könnte das im Alltag ganz praktisch, ganz handfest gehen? Die Beantwortung dieser Frage war der Auftrag an mich für das neue Buch. Einen ersten Ausblick auf mögliche Antworten habe ich bereits am Ende meines letzten Buches gegeben:Die Liebe – Arbeit, Ausdauer, Disziplin und Ernte, mit diesem Kapitel habe ich damals geendet. Und heute bin ich nur noch mehr davon überzeugt, dass es eins ist, die Prinzipien der Vergebung und damit der Liebe zu verstehen. Dieses Verständnis öffnet einem schlagartig das Tor in eine neue Welt und gibt einem endlich wieder ein Gefühl von Hoffnung. Aber dann braucht es jede Menge Hingabe, Geduld, aktive Vergebung und am tiefsten Punkt den Mut loszulassen, die Bereitschaft, alles aufs Spiel zu setzen und an Wunder zu glauben. Daran, dass es Antworten und Lösungen gibt, auch wenn ich sie noch nicht kenne und nicht mal die leiseste Hoffnung habe, dass sie mir zuteil werden könnten. Daran, dass ich nicht allein bin, wenn ich gerade meiner ausufernden Angst oder der Verschlossenheit und Abwehr meines Partners in die Augen schaue. Klingt wenig greifbar und konkret. Eher wie Gehen in einem zähen Sumpf. Ehrlich gesagt: Oft ist es das auch.
Klar, Sie wollen raus aus der Beziehungssackgasse und ihre dumpfe, abgestorbene Gefühlswelt wieder zum Leben erwecken. Ihnen hat das, was ich im ersten Buch geschrieben habe, offensichtlich genauso eingeleuchtet, wie es mir damals eingeleuchtet hat, als ich zum ersten Mal auf einem Seminar mit diesen Einsichten in Berührung kam. Ich war auf dem Tiefpunkt meiner Ehekrise – verzweifelt, ohnmächtig und leer. Ich hatte nicht mehr die geringste Ahnung, was ich noch tun könnte, um meine Ehe zu retten. Ich fühlte mich so festgefahren in einer Sackgasse mit der Aufschrift »Endstation«, dass ich endlich ausreichend weichgekocht war, um mir zu sagen: Okay, was hast du noch zu verlieren? Geh mal zum Seminar dieses amerikanischen Beziehungsspezialisten.
Also, für alle die, die diese Weichen stellende Geschichte aus meinem Leben noch nicht kennen … Da kam ich durch die Tür zu diesem Seminar, von dem ich lediglich in einer kleinen Broschüre irgendwo in einem Café gelesen, aber nicht die geringste Ahnung hatte. Erst dachte ich, ich bin im völlig falschen Film: Fast zweihundert Menschen drängelten sich auf Sitzreihen, die sich in einen imposanten Saal wie Tribünen nach hinten erhöhten. Trotz der Menge hatte alles eher etwas von einer großen Familie und war mir viel zu gefühlsduselig und vertrauensselig. Ich hatte vielleicht mit zwei Dutzend gefassten Leidensgenossen in kleinem, verschwiegenem Kreis gerechnet, aber nicht mit einer Massenveranstaltung mit Sektencharakter. »Nein, hier bleibst du keine Sekunde«, bäumte sich alles in mir auf.
Aber während meine Augen immer wieder den Fluchtweg nach draußen fixierten, war in meinem Inneren noch ein anderer Teil aktiv. Ein waghalsiger und neugieriger Abenteurer in mir ließ mich nach einem Platz im Gewusel suchen. Kaum hatte ich mich hingesetzt, sah ich, dass überall vor den Füßen der Teilnehmer Kleenex-Schachteln auf dem Boden standen. Wieder wollte ich flüchten. Aber da kam dann auch schon unten einer auf die Bühne, der mit seinem Hawaiihemd und seinen warmen Hundeaugen aussah wie ein amerikanischer Erweckungsprediger. Jetzt war ich überzeugt: »Das hier ist bestimmt so was wie eine Sekte. Okay! Du kannst jetzt zwar nicht mehr aufstehen. Aber in der Pause wirst du hier sofort die Flucht antreten und den ganzen Spuk einfach vergessen.«
Der mit den sanftmütigen Hundeaugen war Dr. Chuck Spezzano. Ohne große Vorwarnung fing er an, auf eine Art und Weise über Beziehungen zu reden, die ich noch nie vorher gehört hatte. Kaum ein Eindruck in meinem Leben ist in mir so haften geblieben wie die ersten Momente seines Vortrags. Nur bitte fragen Sie mich nicht, was er gesagt hat. Es war einfach so, dass mich seine Worte direkt im Innersten erreichten. Und auch gegen die Sanftmut in seinem Blick konnte ich mich nicht mehr lange mit abschätzigen Bewertungen stemmen. All meine Abwehrmechanismen schmolzen während dieses Seminarwochenendes langsam, aber stetig dahin. Es war, als ob etwas in mir aufging – so eine alte, schwere, rostig quietschende Türe vor meinem Herzen.
Zu meinem Entsetzen gehörte ich zu den Ersten und zu den Letzten, die in die Kleenex-Box griffen. Ich weinte all me
inhalt10
Nur sie können es tun16
Nicht mehr ICH, sondern WIR!22
auf die innere stimme hören24
Meine Ehekrise war mein gröfltes Geschenk26
Willkommen im Club!40
Die suche nach der unschuld54
Es geht nicht darum zusammenzubleiben, es geht darum, sich selbst und der Liebe treu zu sein60
trennung in der Beziehung – ein echtes Wunderheilmittel77
unsere Beziehung heilt von selbst, wenn wir unser herz und unser Leben heilen88
vier Prozent contra contra Prozent oder die illusion, wir könnten über unser Leben bestimmen107
stille – von uns allen gefürchtet, aber trotzdem das allheilmittel schlechthin116
alleinsein – der einzige Weg zu echter Nähe und verbindung130
Die Krise im alltag nutzen146
Das Geheimnis ihrer Krise: in ihr verbirgt sich die antwort auf all ihre fragen148
ihre Krise ist ihr spiegel, ob sie wollen oder nicht165
Praktisches Krisenmanagement i verwandeln sie ihren Kämpfer in einen forscher173
Praktisches Krisenmanagement ii Machen sie den feind zu ihrem Kind187
Praktisches Krisenmanagement iii schmerzen verbrennen194
Die Erfüllung unserer Wünsche – nichts fürchten und verurteilen wir mehr202
Widerstände – Lassen sie sich nicht beirren!211
Emotionen sind keine Gefühle, Emotionen sind Beziehungskiller222
Eine ganz normale Kindheit … für eine Kinderseele fast immer eine folter230
Das Eva Prinzip oder: ein Loblied auf die Weiblichkeit249
auch singles haben eine Beziehung auch Getrennte fühlen sich von etwas getrennt276
vergebung heilt alles, vor allem sie selbst287
Ein Geständnis zum Schluss: Mein Mann ist doch der Prinz295
Die Krise mit dem Partner nutzen304
Mein Weg als Mann: voller Widerstand und Überraschungen308
Nur ein Kindertraum …?314
roland arndt stellt fragen320
ruth Baunach stellt fragen350
Nachwort370
Dank372
Literaturnachweis und Empfehlungen374