Alphabet der feinen Küche Wissenswertes für Genießer - Das Lesebuch mit den besten Rezepten -
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Hans Gerlach
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Alphabet der feinen Küche Wissenswertes für Genießer - Das Lesebuch mit den besten Rezepten -
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Goldmann
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9783641019945
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1
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CHF 3.10
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Ernährung
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German
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352
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Wasserzeichen/DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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ePUB/PDF
Die Kult-Kolumne aus dem SZ-Magazin erstmals in Buchform
Für SZ-Leser und alle übrigen Genießer und Hobby-Köche kocht Hans Gerlach sich durchs Alphabet: Ob A wie Apfel oder Z wie Zander – zu jedem Buchstaben weiß der Profi-Koch Spannendes zu berichten und verrät mindestens ein exquisites Rezept, das garantiert immer gelingt. Hier wird der Leser wahrlich eingeweiht in die Geheimnisse der Kochkunst. Denn darin ist der Autor Meister.
• Eine erstaunliche Reise durch die Welt der Gaumenfreuden
• Mit köstlichen Rezepten, nach denen sich Tausende Gerlach-Fans die Finger lecken
• Stilvoll schenken – und selbst genießen!
• Mit einem Vorwort von Wolfgang Joop
Hans Gerlach hat viele Jahre als Koch in europäischen Sternerestaurants gearbeitet. Bekannt wurde er vor allem durch seine Kolumne im Magazin der"Süddeutschen Zeitung" und seine Fernsehauftritte bei"Kerners Köche" und"Lanz kocht". Der Kochbuchautor schreibt für Zeitschriften wie"BEEF" und „Lust auf Genuss". Seine große Neugier trieb ihn außerdem zu Architekturstudium, Foodstyling, Fotografie, aber vor allem auf die ständige Suche nach kulinarischen Gesetzen und Zusammenhängen. Dabei findet und erfindet er perfekte Rezepte und erklärt uns ihre Bedeutung.
Deutsches Sattelschwein
(S. 60-62)
Kinder malen Schweine rosa. Dabei sind die meisten Schweine nicht einfarbig, sondern bunt. Bis vor 200 Jahren lebten domestizierte Wildschweine auf europäischen Bauernhöfen. Erst um 1800 entstanden moderne Schweinerassen aus Kreuzungen chinesischer Schweine mit den heimischen Wildschweinen – noch heute sieht man an Ferkeln Reste der Frischlingsstreifen ihrer wilden Vorfahren.
Selbst Tiere der Deutschen Landrasse, empfindliche Turboschweine, die viele unserer Ställe bevölkern, sind mehr weiß als schweinchenrosa. Schwäbisch-Hällische Landschweine werden wegen ihrer Färbung auch Mohrenköpfle genannt. Das Husumer Protestschwein trägt die rot-weiß-roten National farben der dänischen Minderheit. Die ungarische Wollsau, Mangalitza, gibt es in allen Farben – aber immer dicht behaart. Als in den sechziger Jahren mageres Schweinefleisch popu - lär wurde, konnten die Züchter der Deutschen Landrasse ihre Schweine am schnellsten in die gewünschte Richtung trimmen, alle anderen wurden in wenigen Jahren verdrängt.
Das Deutsche Sattelschwein, gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2006, ist ein gutes Beispiel: Nach 1945 züchteten wenige Bauern in der sowje tischen Besatzungszone Schwäbisch-Hällische und die verwand ten Angler Sattelschweine. Um den Fortbestand der Rassen im geteilten Deutschland zu sichern, legte man die Bestände zusammen und nannte die Rasse Deutsches Sattelschwein. Als sich auch im Osten Magerschweine durchsetzten, überlebten die schwarz-weißen Schweine in zwei LPGs als Gen- Reserve für neue Züchtungen.
Das Ende der DDR wäre beinahe auch das Ende der Sattelschweine gewesen, wenn nicht die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (www.g-e-h.de) mit einigen engagierten Züchtern die letzten 350 Schweine gekauft hätte. Heute gibt es wieder 34 Zuchtbetriebe, in Schleswig-Holstein und im Osten Deutschlands. Warum der Aufwand für ein paar altmodische, fette Säue? We gen der Vielfalt und weil das Fleisch der Sattelschweine besonders zart, saftig und aromatisch schmeckt – und zwar nach einem schweinemäßig angenehmen Leben auf der Weide. Der Zuchtverband formuliert es sehr schön.
»Zuchtziel ist eine widerstandsfähige, langlebige, milchergiebige Sau von sehr großer Fruchtbarkeit und mit besten Muttereigenschaften ausgestattet. Sie soll frohwüchsig und großrahmig sein, … eine hervorragende Fleischbeschaffenheit aufweisen und für alle Haltungsformen einschließlich Weidehaltung geeignet sein.« Überall im deutschsprachigen Raum gibt es Bauern, die sich um fast vergessene Nutztiere kümmern, fragen Sie Ihren Metzger.
Das Deutsche Sattelschwein würde sagen: »Iss mich, damit ich überlebe!« Die Schwarte des Bratenstückes mit einem Cutter oder Teppichmesser kreuzweise einschneiden. Kardamom, Koriander und Pfef fer im Mörser zerstoßen, die Fenchelknolle halbieren und in Schei ben schneiden. Fleisch, Gewürze und Gemüse mit dem Dessertwein mischen, über Nacht marinieren lassen. Anderntags die Marinade in einem Bräter aufkochen, den aufsteigenden Schaum abschöpfen. Den Schweinebraten mit der Schwarte nach unten in den Bräter legen, bei minimaler Hitze 10 Minuten ziehen lassen. Schalotten schälen und halbieren. Das Fleisch umdrehen, salzen, dann die Schalotten zugeben. Alles im Backofen bei 180 Grad ca. 90 Minuten garen, eventuell noch etwas Wasser zugeben. Mit frisch gestampftem Kartoffelpüree servieren.
Gut im Futter
Neben der Schweinerasse spielt die Haltung der Tiere eine mindestens ebenso große Rolle für die spätere Fleischqualität. Wann haben Sie zuletzt ein Schwein auf der Weide gesehen? In einem Eichenwald nahe dem fränkischen Iphofen leben die überwiegend Schwäbisch-Hällischen Landschweine der Eichelschwein GmbH. Mit mindestens 1000 Quadrameter Wald für jedes Schwein – die EU verlangt 0,8 Quadratmeter. Fleisch, Wurst und Schinken schmecken hervorragend, obwohl das Projekt »Hutwaldbeweidung mit Schweinen« erst 2003 gegründet wurde.
Vorwort von Wolfgang Joop
6
Bedienungsanleitung für den Leser
11
Altbier
12
Alginat
15
Alte Reben
18
Apfel
21
Avocados
24
Babyartischocken
27
Balsamessig
30
Bergkäse
33
Beten
36
Butter
39
Champignons
43
Chufanuss
46
Couscous
49
Cocktails
53
Deutscher Spargel
57
Deutsches Sattelschwein
61
Dorsch
64
Ei
67
Erdbeeren
70
Esskastanien
72
Feldsalat
75
Felsenaustern
78
Fränkischer Meerrettich
81
Fenchel
84
Gans
87
Garnelen
91
Glück I: Rollen
94
Glück II: Hostien und Kekse
98
Glück III: Indische Drogen
101
Grünkohl
104
Hagebutte
107
Holunderblüten
111
Hokkaidokürbis
114
Imkerhonig
117
Ingwer
120
Jalapeños
123
Jerusalem- Artischocke
126
Joghurt
129
Jungochsen
132
Kalbfleisch
135
Kärntner Nudelminze
138
Kirschen
141
Kokosnuss
144
Lammwürstchen
147
Lavendel
150
Lebkuchengewürz
153
Ligurisches Olivenöl
158
Mango
161
Mangold
164
Maniok
168
Munder Safran
171
Nektarine
174
Neujahrsbrote
177
Nudelsalat
180
Obazda
184
Oktopus
187
Orangen
190
Pinienkerne
194
Pizza
197
Polenta
200
Prosecco
203
Quatre- épices
206
Quedlinburger Fortschritt
209
Queller
212
Quitten
215
Rapsöl
220
Ricotta
223
Riesling
226
Rum
229
Saiblingskaviar
232
Salat
235
Saure Gurken
238
Sbrinz
242
Speck
246
Tamarinde
250
Thai- Schalotten
253
Tomaten
256
Trauben
259
Udon- Nudeln
262
Unkraut
265
Verbene
268
Vietnamesische Melisse
271
Vinho Verde
274
Wasser
277
Weinbergpfirsiche
280
Weißwurst
283
Weizenmehl
286
Wodka
290
Xelchts
293
Xocolatl
296
Xtrawurst
300
Yams
303
Ysop
306
Yufka
309
Zander
312
Zimt
316
Zitrone
319
Zucchini
322
Zwiebel
327
Auflösungen
329
Literatur
346
Register
348
Danke
352