: Ephraim Kishon
: Alle Satiren
: LangenMüller
: 9783784481265
: 2
: CHF 19.60
:
: Belletristik
: German
: 1122
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: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die Jubiläumsausgabe! Erstmalig und einmalig: alle Satiren des wohl bekanntesten israelischen Satirikers auf 1.300 Seiten in einem Band zum Geburtstagspreis mit zahlreichen Illustrationen von Rudolf Angerer, zwei Lesebändchen, durchgehend zweifarbig gestaltet.
Ich mache Karriere (S. 464)

»In Amerika«, sprach meine Tante Trude, als wir eines Abends den Stadtteil Brooklyn durchwanderten, »in Amerika kannst du ohne Publicity keine Karriere machen.« Ich weiß«, antwortete ich kleinlaut. »Aber wie soll ich das anfangen?«

Du mußt im Fernsehen auftreten. Das wäre das beste. Oder etwas Ähnliches.

Glücklicherweise habe ich ausgezeichnete persönliche Verbindungen sowohl zum Rundfunk wie zum Fernsehen. Im Rundfunk wird es leichter sein, weil ich im Fernsehen niemanden kenne.«

Der Rest war ein Kinderspiel. Meine Tante trifft bei ihrem Friseur gelegentlich mit Frau Perl Traubman zusammen, die seit vierzig Jahren in einem jiddischen Radiosender New Yorks die beliebte »Fanny-Swing- Show« leitet, ja mehr als das: Frau Traubman ist mit Fanny Swing identisch und verfügt sowohl in Brooklyn wie in der Bronx über eine große Anhängerschaft besonders unter den Hausfrauen.

Schon wenige Tage später kam Tante Trude vom Friseur nach Hause, ihr Gesicht unter den frisch gelegten Dauerwellen strahlte. Perl Traubman erwartet dich morgen um 7.30 Uhr im Studio 203. Ich habe ihr gesagt, daß du Beat-Lyrik schreibst und ein Oberst bei den israelischen Fallschirmjägern bist, und sie war sehr beeindruckt. Du bist auf dem Weg zu einer amerikanischen Karriere. «

Wir fielen einander schluchzend in die Arme.

Frau Traubman-Swing ist eine freundliche Dame von Anfang Sechzig und sieht auch nicht viel älter aus, wenn man ihre knallblond gefärbten Haare und ihre grellrot geschminkten Lippen außer acht läßt. Ich mußte im Studio 203 eine halbe Stunde auf sie warten, denn sie erschien erst knappe zwei Minuten vor dem Beginn der Live- Sendung und begann sogleich die verschiedenen Meldungen vorzulesen, die man im Senderaum für sie vorbereitet hatte. Als sie fertig war, schüttelte sie mir zur Begrüßung die Hand und fragte: »In welcher Synagoge singen Sie, Herr Friedmann?«

Ich berichtigte, daß ich meine liturgische Tätigkeit aufgegeben hätte, und stellte mich als der lyrische Oberst von Tante Trudes Friseursalon vor.

»Richtig, richtig.« Frau Traubman blätterte gedankenvoll in den vor ihr liegenden Papieren.

»Kantor Friedmann kommt ja erst nächste Woche. Schön, wir können anfangen. «

Ein rotes Lämpchen flammte auf, ein mürrischer Glatzkopf kam in den Raum geschlurft, rief dreimal »Fanny« ins Mikrophon und setzte sich zu uns an den Tisch.

Frau Traubmans Stimme, die eben noch geschäftsmäßig zerstreut geklungen hatte, nahm das schwelgerische Timbre einer verliebten Nachtigall an.
Inhalt 1112
Was tut ein Mensch 8
196110
Jüdisches Poker10
Unternehmen Babel12
Ein Oldtimer14
Brautkauf im Kibbuz15
Kettenreaktion17
Ein wundertätiger Arzt20
Nehmen Sie Platz22
Professor Honig macht Karriere25
Bitte recht freundlich26
Schaschlik, sum-sum, wus-wus30
Yigal und die Inquisition33
Achimaaz und die Schuhe34
Im Zeichen des Kreuzworträtsels36
Die Früchte des Mißtrauens38
Latifa und die Schwarze Magie40
Chamsin und Silberrausch43
Eiserner Vorrat44
Im Supermarkt47
Der Schaukelhengst49
Aus absolut sicherer Quelle51
Verirrt in Jerusalem53
Der perfekte Mord57
Besuchszeiten: Montag und Donnerstag59
Ich bin Zeuge63
Mit Mazzes versehen65
Kleine Frühjahrsreinigung67
Ein anregender Feiertag70
Der Blaumilch-Kanal72
Ihre Zimmernummer, Sir77
Ohne Mundek geht’s nicht79
Gerechtigkeit für Dr. Partzuf82
196284
Überwältigung in A-Dur84
Kein Weg nach Oslogrolls87
Ein lasterhaftes Hotel90
Kontakt mit dem Jenseits93
Verschwörung der Fröhlichkeit96
Wem die Teller schlagen97
Und Moses sprach zu Goldstein100
Onkel Morris und das Kolossalgemälde102
Minestrone alla televisione106
Nennen Sie mich Kaminski108
Tagebuch eines Haarspalters109
Auf Mäusesuche112
Ringelspiel114
Gibt es einen typisch israelischen Humor?116
Seligs atmosphärische Störungen118
Poker mit Moral120
Liebe deinen Mörder122
Der Zug nach St. Petersburg126
Dialog unter Fachleuten129
Nur keine Rechtsbeugung131
Geschichte einer Nase135
Zweigleisiges Interview137
Im Schweiße deines Angesichts139
Ein Sieg der internationalen Solidarität140
Der Fisch stinkt vom Kopfe141
Ein Vater wird geboren146
Kleine Beinchen, trippel-trapp151
Vertrauen gegen Vertrauen153
Die Medikamenten-Staffette155
Warten auf Nebenzahl157
Wie man ein Buch bespricht, ohne es zu lesen161
Menasche weiß es ganz genau165
Gäste willkommen167
T-14948168
1965169
Praktische Winke für den Reisenden169
Das Tal der Millionen Schmetterlinge172
Zu Auskünften stets bereit176
Gondelschlacht178
Das Zauberpulver182
Spaghetti alla monumentale183
Günstige Fahrpreise184
Zu Besuch bei meiner Jugend189
Pünktlichkeit ist eine Zier193
Brillenputzen195
Vive l’Empereur197
Garçon, une entrecôte!200
Die tanzende Großmutter203
Die roten Lichter von Amsterdam206
Englischer Wetterbericht209
Gentlemanlike211
Englischer Humor212
Unterirdische Abenteuer214
Selbstdisziplin215
Ich brauche einen Agenten216
Abgesichert218
Verkaufstechnik219
Autokauf221
New York ist nicht Amerika223
Roulette in Las Vegas226
Entspannung231
Mitbringsel234
1967236
Gipfeltreffen mit Hindernissen236
Sperrstunde239
Wettervorhersage: Neigung zu Regenschirmverlusten241
Strafmandat bleibt Strafmandat245
Harte Währung246
Philharmonisches Hustenkonzert249
Es zuckt251
Das Rätsel der dritten Schraube253
Der kluge Mann baut vor254
Tagebuch eines Jugendbildners257
Ehrlich, aber nicht offen260
Die Macht der Feder261
Die Nacht, in der mein Haar ergraute262
Der Prozeß (nicht von Kafka oder doch?)266
Erholung in Israel269
Wie man sich’s abgewöhnt272