: Gerhard Büttner, Lothar Schmidt-Atzert (Hrsg.)
: Diagnostik von Konzentration und Aufmerksamkeit
: Hogrefe Verlag Göttingen
: 9783840916908
: 1
: CHF 27.80
:
: Grundlagen
: German
: 293
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF

Der und Band stellt aktuelle Trends in der Diagnostik von Konzentration und Aufmerksamkeit vor. Einleitend werden die Konzepte Konzentration und Aufmerksamkeit voneinander abgegrenzt problematische Aspekte bei der Messung diskutiert. Nach einem systematischenÜberblick& uml;ber verschiedene Methoden, Konzentration und Aufmerksamkeit zu erfassen, werden aktuelle Testverfahren vorgestellt. Im letzten Teil des Bandes werden Beson-derheiten der Diagnostik von Konzentration und Aufmerksamkeit in den Anwendungsbereichen Vorschule, Schule sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie erörtert.  &nb p;

Kapitel 3 Der Konzentrationstest für 3. und 4. Klassen (Revision) (KT 3-4 R) (S. 65-66)
H.-Joachim Bretz, Verena Nell und Falko F. Sniehotta

Zusammenfassung

Der KT 3-4 R ist die Revision des von Heck-Möhling (1986) veröffentlichten Konzentrationstests für 3. und 4. Klassen (KT 3-4) und hat zur Zielsetzung, Konzentrationsleistungen unabhängig von schulischen Fertigkeiten (Lesen, Schreiben, Rechnen)über einen pädagogisch relevanten Zeitraum zu erfassen. Das Verfahren hat eine reine Bearbeitungszeit von 20 Minuten und ist als Durchstreichtest (Papier-Bleistift-Test) konzipiert, bei dem bildhafte Vorlagen (Würfeldarstellungen) miteinander verglichen werden sollen. Der Test kann in der Gruppe und als Einzeltest eingesetzt werden. Erfasst werden Bearbeitungsgeschwindigkeit (Mengenleistung) und Bearbeitungsqualität (Sorgfaltsleistung) sowie als Verlaufsmaße Tempoveränderung und Sorgfaltsstreuung. Darüber hinaus wird ein neu konzipiertes globales Konzentrationsmaß (Diskriminations-Mengen- Leistung) bestimmt, bei dem Aspekte der Bearbeitungsqualität und der Mengenleistung multiplikativ miteinander verknüpft werden. Das Verfahren ist objektiv und seine Reliabilitätskennwerte sind gut (interne Konsistenzen) bis zufriedenstellend (Retestreliabilität). Analysen zur Validität zeigen, dass das Verfahren mittlere bis hohe konvergente Kriteriumsvalidität und Konstruktvalidität aufweist und dass moderate Beziehungen bestehen zwischen Leistungen im KT 3-4 R und Intelligenztestleistungen (divergente Validität). Die Normierungsdaten wurden zwischen 2001und 2002 an 3.331 Kindern erhoben. Normen stehen für die dritte und vierte Klasse und als Altersnormen (halbjährlicher Abstand zwischen 8;6 und 11;11 Jahren) zur Verfügung.

3.1 Der Konzentrationstest für 3. und 4. Klassen und seine Revision
Der KT 3-4 R (Nell, Bretz& Sniehotta, in Vorb.) ist die revidierte Version des Konzentrationstests für 3. und 4. Klassen (KT 3-4) von Heck-Möhling (1986, 1993). Die Idee zurÜberarbeitung entstand aus dem Bemühen, Richtlinien für die Diagnostik bei Konzentrationsproblemen für die schulpsychologische Praxis zu erarbeiten. Dort gehören Konzentrationsschwierigkeiten zu den gegenwärtig viel diskutierten und besonders bedeutsamen Problemen von Schülern und zu den Fragestellungen, die sowohl im Zusammenhang mit Verhaltensauffälligkeiten als auch mit Leistungsschwierigkeiten abzuklären sind. Es zeigte sich, dass Verfahren fehlten, dieüber aktuelle Normen verfügen, die Konzentrationsleistungüber einen längeren, schulrelevanten Zeitraum erheben und dabei keine schulischen Fertigkeiten voraussetzen.

3.1.1 Testkonzept des KT 3-4

Der KT 3-4 ist ein psychometrisches Testverfahren zur Erfassung der Konzentrationsfähigkeit von Kindern der 3. und 4. Klassen.„Die mit dem KT 3-4 erfasste Konzentrationsleistung wird definiert als zügige und korrekte Bearbeitung einer Anzahl gleicher Aufgabenüber einen längeren, pädagogisch relevanten Zeitraum" (Heck-Möhling, 1993, S. 3). Es handelt sich um einen als Speedtest konzipierten Durchstreichtest.Über einen Zeitraum von 20 Minuten sollen für alle Kinder leicht lösbare Aufgaben möglichst schnell und fehlerfrei bearbeitet werden. Unter den Durchstreichtests nimmt der KT 3-4 insofern eine gewisse Sonderrolle ein, als die Bearbeitung seiner Aufgaben relativ komplexe Vergleichsprozesse erfordert. Spezielle schulische Fertigkeiten wie Lesen, Schreiben oder Rechnen werden dabei nicht vorausgesetzt. Damit ist der Test besonders für den Einsatz im schulpsychologischen Kontext geeignet, wo sich die Frage der Konzentrationsfähigkeit auch und vor allem für Kinder stellt, die Schwierigkeiten beim Erwerb der Kulturtechniken haben. Sie werden durch den KT 3-4 nicht benachteiligt.

Inhaltsverzeichnis6
Vorwort der Reihenherausgeber8
Vorwort der Herausgeber10
Teil 1 Konzeptuelle Überlegungen und Messmethoden14
Kapitel 1 Theoretische Aspekte von Aufmerksamkeits-/ Konzentrationsdiagnostik16
Zusammenfassung16
1.1 Die Konzepte Aufmerksamkeit und Konzentration16
1.1.1 „Allgemeine Leistungstests“17
1.1.2 Aufmerksamkeit ist nicht Konzentration (für Laien)17
1.1.3 Ein Definitionsvorschlag für Aufmerksamkeit18
1.1.4 Formen der Aufmerksamkeit19
1.1.5 Ein Definitionsvorschlag für Konzentration21
1.1.6 Fazit23
1.2 Abgrenzung von anderen Konstrukten24
1.3 Probleme bei der Messung von Aufmerksamkeit- und Konzentration26
1.3.1 Konfundierung mit anderen Fähigkeiten26
1.3.2 Welche Kennwerte zeigen die Fähigkeit am besten an?27
1.3.3 Reliabilitätprobleme bei den Fehlerwerten28
1.3.4 Übungsgewinne29
1.3.5 Schnell oder gründlich arbeiten?32
1.3.6 Motivationsabhängigkeit33
Literatur34
Kapitel 2 Diagnostische Verfahren zur Erfassung von Aufmerksamkeit und Konzentration36
Zusammenfassung36
2.1 Einleitung36
2.2 Beobachtungs- und Beurteilungsverfahren38
2.2.1 Selbstbeobachtungsbogen (Keller38
4038
2.2.2 Beobachtungssystem (Ehrhardt, Findeisen, Marinello38
4138
2.2.3 Münchener Aufmerksamkeitsinventar (MAI, Helmke38
4338
2.2.4 Verfahren zur Beobachtung hyperaktiver Kinder im Unterricht (Imhof38
4538
2.2.5 Verhaltensbeobachtung während der Untersuchung (VEWU)47
2.2.6 Fazit48
2.3 Psychodiagnostisches Gespräch49
2.3.1 Problemanalyse zur Diagnostik von Aufmerksamkeitsstörungen (Lauth49
5049
2.3.2 Fazit51
2.4 Fragebögen51
2.4.1 Verhaltensmerkmale der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (Lauth51
5351
2.4.2 Fragebögen zur Selbst- und zur Fremdeinschätzung von konzentriertem Verhalten in der Schule (Westhoff, Rütten51
5451
2.4.3 Beurteilungsbogen zur schulischen Aufmerksamkeit (Ewert51
5751
2.4.4 Fazit59
2.5 Standardisierte Testverfahren59
2.5.1 Papier-Bleistift-Verfahren61
2.5.2 Computerunterstützte Diagnostik von Aufmerksamkeit und Konzentration63
2.5.3 Ansätze zu akustischen Testverfahren69