: Stefan Dreßke
: Sterben im Hospiz Der Alltag in einer alternativen Pflegeeinrichtung
: Campus Verlag
: 9783593406787
: 1
: CHF 19.00
:
: Allgemeines
: German
: 248
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Wenn wir ans Sterben denken, wünschen wir uns, ruhig und friedlich einzuschlafen. Vor allem aber wollen wir eine hohe Lebensqualität bis zum Lebensende. Diese Ansprüche lassen sich in der Praxis heutiger Pflegeheime und Krankenhäuser kaum erfüllen. Aus diesem Grund gibt es das Hospiz, das sich auch als 'Labor des guten Sterbens' sehen lässt. Medizinische und pflegerische Programme steuern den körperlichen Verfall der Patienten nach den Vorstellungen eines 'natürlichen Sterbens'. Die mit dem Sterben verbundenen Leiden werden so abgemildert. Einfühlsam schildert Stefan Dreßke auf der Grundlage von teilnehmenden Beobachtungen die Arbeit des Personals und die Erfahrungen der Hospizpatientinnen und -patienten. Zwar ist auch hier das Sterben nicht frei von Unwägbarkeiten und Misserfolgen, doch können die auf das Sterben gerichteten Rituale und Verfahren Halt und Sicherheit bieten - eine Hilfe, die angesichts des Todes für alle Beteiligten wertvoll ist. Ausgezeichnet mit dem Georg-Forster-Preis 2008 des Kasseler Hochschulbundes

Stefan Dreßke, Dr. rer. pol., ist Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel.
Inhalt6
Einleitung8
1. Das Hospiz – ein Labor des guten Sterbens11
Institutionen des Sterbens11
Das Hospiz als Alternative15
Fragestellung und Konzepte20
2. Die Welt des Hospizes: Öffentlichkeit und Intimität26
Kontaktaufnahme und erste Eindrücke29
Vom Zuschauer zum Mitarbeiter36
Die Ordnung der Sinne44
3. Leben im Hospiz51
Die richtigen Patienten52
Die Aufnahme als Sozialisationsereignis59
Sich einrichten: Territorien des Selbst74
Die Kontrolle des Lebensendes85
4. Das Regime des Körpers93
Anforderungen an den Patientenkörper99
Noch nicht krank genug: »Sie braucht noch etwas Zeit zum Einleben«106
Der Körper als Mediator112
5. Der Ekel und das Heroische der Pflege: Der entgrenzte Körper120
Die Sichtung des Ekels122
Verhüllen und Distanzieren: »Ich atme nicht mehr so riechend«128
Aushalten und Zulassen: »Kacke an den Fingern macht mir nichts aus«140
Ekelkarrieren zwischen Distanzieren und Zulassen153
6. Die Organisation des Sterbens165
Das friedliche Sterben166
Das gefährdete Sterben181
Die Bestätigung des guten Sterbens204
7. Die Normen des friedlichen Sterbens212
Sterbediskurse: Eine Typologie213
Sterbepraktiken: »Wir mischen uns nicht ein ins Sterben«226
Abschließende Bemerkung235
Anhang: Von der Beobachtungsnotiz zur dichten Beschreibung238
Literatur243