: Andrea C. Hoffmann
: Der Iran Die verschleierte Hochkultur
: Diederichs Verlag
: 9783641025298
: 1
: CHF 7.00
:
: Gesellschaft
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Innenansichten einer Kulturnation
30 Jahre nach der Islamischen Revolution steht der Iran wieder im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Von den USA als 'Schurkenstaat' gebrandmarkt könnte das schillernde Land mit großer Tradition schon bald zum Kriegsschauplatz werden. Die Journalistin Andrea Claudia Hoffmann hat Zugang zu den einflussreichsten Ayatollahs und Politikern, aber auch intensiven Kontakt zu Oppositionellen und Regimekritikern. Ihr Buch ist ein brillant geschriebener Streifzug durch Geschichte und Gegenwart einer 5000 Jahre alten Hochkultur.

Was ist der Iran und wer sind die Iraner? Ein uraltes Volk, das sich seine kulturelle Eigenart trotzig bewahrt hat und mit Arabern nichts gemein haben will. Ein Vielvölkerstaat, dessen Bewohner die verschiedensten Sprachen, Bräuche und Religionen leben. Und ein Staat im Umbruch: Über 65 Prozent der Hochschulabsolventen sind weiblich. Frauen werden die Zukunft der Islamischen Republik prägen. Andrea Claudia Hoffmann blickt hinter den Schleier der Vorurteile und Klischees, die das Iran-Bild im Westen weitgehend bestimmen.

Andrea C. Hoffmann ist Professorin für Investigativen Journalismus an der HAW Hamburg. Sie arbeitete als Auslandsberichterstatterin für das Nachrichtenmagazin FOCUS. Ihre Bücher wurden weltweit in 17 Sprachen übersetzt.

1
»ICH BIN IHR SKLAVE«
WER SIND DIE IRANER?
EIN VIELVÖLKERSTAAT MIT EINER
URALTEN NATIONALKULTUR
Als die iranischen Revolutionsgarden im Frühjahr 2007 eine Gruppe britischer Marine-Soldaten im Schatt-el-Arab entführen, hält die Welt den Atem an: Die internationale Sorge um die Gefangenen ist groß. Schmoren die Briten jetzt in den Kerkern der Mullahs? Werden sie misshandelt, gar gefoltert? Tagelang weiß niemand, wo die Geiseln abgeblieben sind. Dann tauchen im iranischen Staatsfernsehen merkwürdige Videos auf: Eine britische Soldatin, die ihr blondes Haar unter einem schwarzen Kopftuch versteckt hat, überlegt, ob ihr Boot vielleicht aus Versehen in iranisches Gewässer eingedrungen sei. Weitere Aufnahmen zeigen die Soldaten beim Essen des iranischen Nationalgerichts Chelo-Kebab oder beim Tischtennis spielen...
Und während man im Westen noch rätselt, was das alles soll, bereiten die Machthaber im Gottesstaat hinter den Kulissen bereits die nächste Überraschung vor. Nach einer Pressekonferenz erklärt Präsident Mahmud Ahmadinedschad plötzlich, er würde die Seeleute »als Geschenk« an das britische Volk übergeben. Schon schwenken die Kameras auf die 15 »Gäste« der Islamischen Republik, denen man eigens für den Anlass fesche neue Anzüge verpasst hat. Der Staatschef schüttelt ihnen die Hand, erkundigt sich nach ihrer Gesundheit, scherzt noch ein wenig übe