: Heide Felden, Jürgen Schiener
: Heide von Felden, Jürgen Schiener
: Transitionen - Übergänge vom Studium in den Beruf Zur Verbindung von qualitativer und quantitativer Forschung
: VS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
: 9783531925981
: 1
: CHF 23.90
:
: Erwachsenenbildung
: German
: 254
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Wie nehmen Absolventen und Absolventinnen der Studiengänge Erziehungswissenschaft und Medizin ihr Studium wahr, wie erleben sie den Übergang und wie deuten sie ihre berufliche Situation? Gibt es spezifische Haltungen, die durch die unterschiedlichen Fachkulturen, die unterschiedliche Studiengestaltung und die verschiedenen Arbeitsmarktsituationen bewirkt wird? In welchen Sequenzen gestaltet sich der Übergang? Auf diese (und weitere) Fragen gibt der vorliegende Band Antworten. Dabei werden qualitative und quantitative Ansätze verbunden.

Dr. Heide von Felden ist Professorin Institut für Erziehungswissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universitä Mainz.
Dr. Jürgen Schiener ist akademischer Rat am Institut für Soziologie der Johannes-Gutenberg-Universitä Mainz.
Haltungen und Habitusformen von Absolvent/innen der Studiengänge Pädagogik und Medizin: Zum Zusammenhang von Fachkulturen und Selbstund Welthaltungen Haltungen und Habitusformen von Absolvent/innen(S. 204-205)

Heide von Felden


Ein wesentliches Ziel rekonstruktiver qualitativer Forschung besteht darin, die Bedeutungen, die die Interviewten bestimmten Situationen unterlegen, herauszuarbeiten und diese einer wissenschaftlichen Betrachtung zu unterziehen. Ziel der Forschung ist nicht, allein subjektive Meinungsäußerungen wiederzugeben und damit vermeintlich Antworten auf Forschungsfragen zu liefern. In unserem qualitativen Teilprojekt hat uns interessiert, wie die Absolvent/innen mit demÜbergang vom Studium in den Beruf umgegangen sind, wie sie ihr Studium beurteilen und wie sie ihre heutige berufliche Situation einschätzen.

Der erste Schritt zur Beantwortung dieser Fragen bestand darin, anhand von erarbeiteten Kriterien die Aussagen der Interviewten zusammenzustellen. Diesen Schritt haben wir mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring vorgenommen und die Ergebnisse im Beitrag„Studium,Übergang und Beruf: Unterschiedliche Gestaltungsformen von Pädagog/innen und Mediziner/innen“ von Kira Nierobisch dokumentiert. In diesem Zusammenhang bestand unser Vorgehen darin, die Interviews anhand von erarbeiteten Kategorien auszuwerten und die unterschiedlichen Aussagen den Kategorien zuzuordnen.

Im folgenden Beitrag möchten wir einen weiteren Auswertungsschritt darstellen. Es geht darum, die grundlegenden Selbst- und Welthaltungen der Interviewten aufzuzeigen, die einer Beurteilung des Studiums, desÜbergangs und des aktuellen Berufsalltags zugrunde liegen. In der Analyse dieser Haltungen erfolgt eine Form der Abstraktion der Wahrnehmungen der Interviewten und damit eine Typisierung. Damit ist eine Möglichkeit für die Forschung eröffnet, die Bedeutungen zu erfassen, die hinter den Aussagen der Interviewten stehen.

Unsere Frage ist, ob sich in den Haltungen berufs- bzw. feldspezifische Habit s im Sinne Bourdieus finden lassen, die aufgrund der feldspezifischen Hochschulsozialisation im einerseits erziehungswissenschaftlich-pädagogischen und andererseits medizinischen Feld entwickelt wurden. Zunächst erläutere ich das methodische Vorgehen, beschreibe danach anhand der aufschließenden Fragestellungen die Haltungen, gehe dabei auf vier Fälle ausführlicher ein und komme abschließend zu einer abstrahierenden Gesamtinterpretation.

1 Methodisches Vorgehen

Um die Haltungen untersuchen zu können, ist es nötig, die Interviews jeweils in ihrer Fallspezifik zu untersuchen, da sich die Haltungen der jeweiligen Personen im Ausdruck ihres gesamten Interviews wiederfinden. Das Ziel der Verallgemeinerung benötigt also zunächst die Analyse jedes Interviews als Einzelfall, die den Gesamtausdruck, weitere Details und differenzierte Faktoren zur Beschreibungen der jeweiligen Haltungen bietet. Die Auswertung der einzelnen Interviews zur Beschreibung der Selbst- und Welthaltungen der Interviewten haben wir anhand der Analyse der Sprache sowie anhand von bestimmten aufschließenden Fragestellungen vorgenommen.
Inhalt6
Zum Übergang vom Studium in den Beruf aus qualitativer und quantitativer Perspektive8
Konzepte der Übergangsforschung8
Empirische Vorgehensweise und Datengrundlage11
Zur Auswahl der Studienfächer Medizin und Erziehungswissenschaft14
Gliederung und Einzelbeiträge im Überblick15
Literatur18
Teil I: Biographieforschung und Lebenslaufforschung – konzeptionelle Grundlagen21
Übergangsforschung in qualitativer Perspektive: Theoretische und methodische Ansätze22
1 Einleitung22
2 Gesellschaftliche Zusammenhänge reflexiver Modernisierung23
3 Grundannahmen qualitativer Forschung25
4 Zur Konzeptualisierung von Übergängen in qualitativer Perspektive28
4.1 Übergangsriten29
4.2 Statuspassagen30
4.3 Transitionen34
5 Zum Übergang vom Studium in den Beruf37
Literatur39
Arbeitsmarkt und Berufseinstieg von Akademiker/innen: Theoretische und empirische Grundlagen43
1 Einleitung43
2 Arbeitsmarktforschung44
2.1 Grundbegriffe und Indikatoren44
2.2 Arbeitsmarkttheorien47
3 Lebenslaufforschung52
3.1 Forschungsansatz und Grundbegriffe52
3.2 Institutionentheoretische Perspektive54
4 Akademiker/innen auf dem Arbeitsmarkt57
4.1 Arbeitskräfteangebot58
4.2 Arbeitskräftenachfrage und Arbeitsmarktbilanz60
4.3 Atypische und prekäre Beschäftigungsverhältnisse61
4.4 Bildungserträge62
5 Berufseinstieg von Akademiker/innen64
Ergebnisse von Absolventenstudien64
Ergebnisse der Lebenslaufforschung66
6 Schluss67
Literatur68
Teil II: Der Übergang vom Studium in den Beruf: Sequenzmuster und Sinnkonstruktionen77
Berufseinmündungsprozesse von Hochschulabsolvent/innen: Ereignis- und Sequenzmusteranalysen78
1 Einleitung78
2 Theoretische Grundlagen79
3 Daten und Methoden82
4 Ergebnisse84
4.1 Sequenzmusteranalyse – Berufseinstieg und -verlauf84
4.2 Einflüsse auf die Chance eines Stellenangebots96
4.3 Einflüsse auf die Dauer der Stellensuche99
5 Fazit102
Abbildungsverzeichnis103
Tabellenverzeichnis103
Literatur103
Studium, Übergang und Beruf: Unterschiedliche Gestaltungsformen von Pädagog/innen und Mediziner/innen107
Forschungsdesign der Studie108
Erhebungsverfahren108
Auswertungsverfahren108
Auswertung der einzelnen Kategorien108
1. Studium108
Studienmotivationen und Wahl des Studienfaches110
Einstellung zum Studium114
Organisation und Gestaltung des Studiums115
Studium und begleitende Lebensumstände – social life119
Praxisbezug des Studiums121
Die Bedeutung der Lehrenden126
Bewertung des Studiums127
2. Übergang Studium – Beruf131
Vorbereitung durch das Studium131
Formale und informelle Unterstützungssysteme135
Erleben des Überganges137
3. Berufliche Situation140
Aktuelle berufliche Situation140
Fachliche oder persönliche Schwierigkeiten in der Phase des Berufseinstieges144
Weitere biografische Übergänge im Berufsleben145
Unterstützungssysteme146
Berufliche Zufriedenheit147
Zusammenhang Studienbewertung und berufliche Zufriedenheit148
Blick in die Zukunft148
Resümee149
„Transition“ - Zusammenfassung der Ergebnisse150
Aktuelle gesellschaftliche Einbettung der Ergebnisse152
Literatur155
Familie und Beruf: Geschlechtsspezifische und fachspezifische Unterschiede von Pädagog/innen und Mediziner/innen158
1 Einleitung158
2 Gender in der Forschung159
2.1 Die Kategorie Gender als soziale Konstruktion159
2.2 Gender als Untersuchungsgegenstand162
3 Die Kategorie Gender in der Studie „Übergänge von Studium in den Beruf“164
3.1 Die