: Marco Meyer, Rüdiger Loitz, Robert Linder, Peter Zerwas
: Latente Steuern Bewertung, Bilanzierung, Beratung
: Gabler Verlag
: 9783834985804
: 2
: CHF 60.50
:
: Betriebswirtschaft
: German
: 311
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Latente Steuern ergeben sich aus Abweichungen zwischen den bilanzierten Wertansätzen nach Handelsrecht und Steuerrecht.
Das Werk erläutert den Ansatz und die Bewertung von latenten Steueransprüchen und -schulden nach IFRS und HGB und geht dabei auch auf steuerliche Verlustvorträge, Konsolidierungsmaßnahmen und Sonderthemen in diesem Bereich ein. Zum besseren Verständnis der komplexen Materie helfen zahlreiche Beispiele und Praxishinweise.

Neu in der 2. Auflage
Die Änderungen der handelsrechtlichen Bilanzierung durch das BilMoG und die erwarteten Änderungen der IFRS durch den neuen IAS 12 (ED 2009/2) wurden vollständig eingearbeitet.

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Dr. Marco Meyer ist ausgewiesener Praktiker auf dem Fachgebiet und, wie alle anderen Autoren für PricewaterhouseCoopers tätig. Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Certified Public Accountant Dr. Rüdiger Loitz arbeitet langjährig in dem Gebiet der latenten Steuern und leitete als Referent zahlreiche Seminare zu dem Thema. Wirtschaftsprüfer Robert Linder und Rechtsanwalt und Steuerberater Peter Zerwas kennen die wirtschaftlichen und rechtlichen Hintergründe im Detail aus ihrer täglichen Praxis bei PricewaterhouseCoopers.
§ 4 Quartalsberichterstattung und latente Steuern (S. 226-227)

A. Konzeption des IAS 34

Der IAS 34 „interim fi nancial reporting“ wurde im Februar 1998 vom IASC Board verabschiedet und war erstmals für die Geschäft sjahre ab dem 1. Januar 1999 anzuwenden. Der Standard beinhaltet die Grundlagen zur Zwischenberichterstattung. Darin eingeschlossen ist die Zwischenberichterstattung für Ertragsteuern.

I.Anwendungsbereich und Zielsetzung

Der Standard ist von Unternehmen anzuwenden, die verpfl ichtet sind, Zwischenberichte nach den IFRS zu veröff entlichen. Dadurch soll Eigen- und Fremdkapitalgebern sowie sonstigen Adressaten die Möglichkeit gegeben werden, die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage besser zu beurteilen sowie die Chance des Unternehmens, künftig Gewinne und Mittelzufl üsse zu generieren, richtig einzuschätzen. Durch diese Formulierung wird verdeutlicht, dass der Zwischenabschluss ebenso wie der Jahresabschluss die Vorgabe hat, die „decision usefulness“ zu erfüllen. Dies bedeutet, dass die Adressaten mit den entscheidungsrelevanten Informationen versorgt werden sollen. Der Zwischenbericht ist ein kontinuierliches und zeitnahes Informationsinstrument über eine unterjährige Periode, der den Jahresabschluss in sachlicher Hinsicht fortsetzt.

Er hat das Ziel, aktuelle und potentielle Anteilseigner über die Geschäft stätigkeit und die künft ige Entwicklung des laufenden Geschäft jahres zu unterrichten, um ihnen eine Beurteilung ihres finanziellen Engagements auf kurze Sicht zu ermöglichen. Als Periode in diesem Sinne gilt der unterjährige Berichtszeitraum zwischen zwei Jahresabschlüssen, zumindest aber über die ersten sechs Monate eines Geschäft sjahres. Der Begriff des Zwischenberichts beinhaltet folglich sowohl den Halbjahresbericht, den Quartalsbericht als auch andere periodische unterjährige Berichte.5 Dabei ist zu beachten, dass der IAS 34 selbst keine Verpfl ichtung zur Zwischenberichterstattung begründet, sondern diese sich aufgrund der jeweiligen nationalen Vorschrift en ergibt.6

II.Regelungen zu Ertragsteuern

Die Bilanzierung von Ertragsteuern in der Zwischenberichterstattung ist in IAS 34.30(c) geregelt. Der Unterpunkt des Standards wird durch einige Beispielrechnungen und Erläuterungen im Appendix B 12 bis 22 ergänzt. IAS 34.30(c) greift den Begriff der Ertragsteuern auf, defi niert ihn aber nicht näher. Daher ist bei der Defi nition der Ertragsteuern auf IAS 12 zurückzugreifen. Demnach umfasst der Begriff sowohl die tatsächlichen als auch die latenten Steuern. 4 Für die Ermittlung der Ertragsteuern in der Zwischenberichterstattung ist zunächst zu beachten, dass diese nach IAS 34 B13 eine Jahresgröße darstellen („are assessed on an annual basis“).

Das Quartal ist unter diesen Gesichtspunkten als Bestandteil des Jahres zu sehen. Diese Sichtweise ist auch mit den deutschen Steuergesetzen im Einklang. Dort werden Ertragsteuern als Jahresgröße betrachtet und nicht auf ein Quartal oder andere unterjährige Perioden bezogen. Das Quartal stellt damit eine unterjährige, nicht eigenständige Periode dar.7 Aus diesen Gründen dürfen die Ertagsteuern nach IAS 34.28 i.V.m. IAS 34.30c nicht in gleicher Weise wie im Jahresabschluss ermittelt werden.

Der Ertragsteueraufwand wird in jeder Zwischenberichtsperiode auf der Grundlage der besten Schätzung des gewichteten durchschnittlichen jährlichen Ertragsteuersatzes erfasst, der für das gesamte Geschäft sjahr erwartet wird.8 Demnach muss zur Berechnung des Steueraufwandes des Quartals zunächst eine erwartete eff ektive Steuerquote auf Basis des geplanten Gesamtjahresergebnisses und –steueraufwands (im Folgenden: geplante Steuerquote) berechnet werden. Diese ist dann, zur Ermittlung des Ertragsteueraufwands für die Berichtsperiode, auf das jeweilige Ist-Ergebnis des Quartals anzuwenden.
Vorwort zur zweiten Auflage5
Inhaltsübersicht7
Abkürzungsverzeichnis14
Literaturverzeichnis19
§ 1 Grundlegende Regelungen für die Bilanzierung, Bewertung und den Ausweis latenter Steuern32
A. Die Bedeutung latenter Steuern in Theorie und Praxis32
I. Einleitung32
II. Überblick über die Bilanzierungspraxis36
B. Konvergenzprojekt zwischen IAS 12 und FAS 10941
I. Überblick41
II. Verabschiedung des Entwurfs ED/2009/2 Income Taxes43
III. Anwendungszeitpunkt und Übergangsregelungen44
C. Ansatz von latenten Steueransprüchen und -schulden46
I. Konzeptionelle Grundlagen46
II. Die Defi nition des Steuerwerts46
III. Temporäre Diff erenzen zwischen IFRS-Ansatz undSteuerwert47
IV. Kriterien für den Ansatz latenter Steuern48
V. Ausnahmen von der Bilanzierung latenter Steuern50
1. Initial diff erences – Diff erenzen aus dem erstmaligen Ansatz von Vermögenswerten und Schulden50
2. Goodwill52
VI. Auswirkungen des Konvergenzprojektes53
1. Konzeptionelle Unterscheidung53
2. Auswirkungen des Konvergenzprojektes auf den Ansatz latenter Steueransprüche und -schulden54
D. Bewertung von latenten Steuern62
I. Anwendung von Steuersätzen und -gesetzen62
II. Diskontierung latenter Steuern65
III. Erneute Überprüfung der Bewertung zum Stichtag66
IV. Erfolgsneutrale Erfassung latenter Steuern66
V. Backwards Tracing11569
VI. Auswirkungen des Konvergenzprojektes auf die Bewertung von latenten Steuern69
1. Bewertung latenter Steueransprüche69
2. Enacted vs. substantively enacted71
3. Ausschüttungssatz vs. Thesaurierungssatz72
4. Intraperiod Allocation und Backwards Tracing73
5. Verwendungsabhängige Steuersätze80
6. Diskontierung81
E. Ausweisfragen und Anhangangaben im Zusammenhang mit latenten Steuern82
I. Ausweis von latenten Steuern82
1. Ausweis in der Bilanz82
2. Ausweis in der Gesamtergebnisrechnung85
3. Auswirkungen des Konvergenzprojektes auf den Ausweislatenter Steuern88
II. Anhangangaben89
1. Anhangangaben aus IAS 1289
2. Angaben zu Steuern aus anderen Standards100
3. Auswirkungen des Konvergenzprojektes auf die Anhangangaben103
§ 2 Einzelfragen zur Bilanzierung latenter Steuern vor dem Hintergrund des deutschen Steuerrechts104
A. Steuerliche Verlustvorträge und latente Steuern104
I. Überblick über die Regelung104
II. Ermittlung des Bestandes der Verlustvorträge106
III. Prognosezeitraum und Planungshorizont107
IV. Bewertung latenter Steuern110
1. Werthaltigkeit von latenten Steuern auf Verlustvorträge110
2. Berücksichtigung der Mindestbesteuerung111
3. Verlusthistorie und „überzeugende substantielle Hinweise“113
V. Anhangangaben116
B. Auswirkungen der Verlustabzugsbeschränkung des § 8c KStG auf die Abgrenzung latenter Steuern117
I. Grundzüge der Neuregelung zur Verlustabzugsbeschränkung des § 8c KStG117
II. Die Bewertung von aktiven latenten Steuern für Verlustvorträge unter Berücksichtigung schädlicher Anteilserwerbe118
III. Erwerb und Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften und die Auswirkungen des § 8c KStG auf aktive latente Steuern119
C. Die Bedeutung der Zinsschranke und des Zinsvortrags für die Abgrenzung latenter Steuern120
I. Grundzüge der Regelung120
1. Überblick120
2. Sachlicher Anwendungsbereich122
3. Persönlicher Anwendungsbereich123
4. Ausnahmeregelungen123
II. Die Bilanzierung von latenten Steueransprüchen für den Zinsvortrag124
1. Ansatz l