Energieausweis - Das große Kompendium Grundlagen - Erstellung - Haftung
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Andreas Weglage, Thomas Gramlich, Bernd Pauls, Stefan Pauls, R Schmelich, Tobias Jasef
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Andreas Weglage
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Energieausweis - Das große Kompendium Grundlagen - Erstellung - Haftung
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Vieweg+Teubner (GWV)
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9783834893901
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3
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CHF 35.20
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Bau- und Umwelttechnik
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German
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569
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Wasserzeichen/DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF
Die neue Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) fordert nun eine wesentlich verschärfte Umsetzung der EG Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Zugleich ist auch das Energieeinsparungsgesetz (EnEG 2009) in Teilen ebenfalls erheblich geändert und das Erneuerbare-Energien-Wärmeges tz (EEWärmegesetz) neu eingeführt worden. Auch die rechtliche Bewertung von Energieausweisen, insbesondere die daraus resultierende Haftung, gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Das Kompendium zum Energieausweis führt Architekten, Ingenieure, Handwerker, Gerichte, Rechtsanwälte, Sachverständige und alle, die sich mit dem Verkauf, der Vermietung, der Verwaltung und der Bewertung von Immobilien befassen, in das komplexe Thema ein, beleuchtet die technischen und rechtlichen Aspekte und liefert das notwendige Handwerkszeug zur Erstellung und Bewertung von Energieausweisen.
Rechtsanwalt Andreas Weglage, Fachanwalt für das Bau- und Architektenrecht, Dozent
Architekt, Dipl.-Ing. (FH) Thomas Gramlich, staatlich anerkannter Sachverständiger für Schall- und Wärmeschutz,
Dipl. Ing. (FH) Ralf Schmelich, staatlich anerkannter Sachverständiger für Schall- und Wärmeschutz, zertifizierter Bausachverständiger nach DIN EN ISO/IEC 17024 für Schäden an Gebäuden
Dipl. Ing. (FH) Bernd Pauls, Gebäude-Energieberater im Handwerk, Baubiologe (IBN)
Dipl. Ing. (FH) Stefan Pauls, Gebäude-Energieberater im Handwerk, Baubiologe (IBN)
Rechtsanwalt Tobias Jasef, Dozent
8 Rechtliche Grundlagen
(S. 207-208)
8.1 Richtlinie 2002/91/EG
Die Richtlinie 2002/91/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden wird auch kurz „EU-Gebäuderichtlinie” genannt. Sie ist der rechtliche Ausgangspunkt für die Einführung des Energieausweises in Deutschland.
8.1.1 Das Verhältnis des europäischen Rechts zum nationalen Recht
Das Verhältnis des europäischen Rechts, auch Gemeinschaftsrecht genannt, zum nationalen Recht wird seit jeher kontrovers diskutiert. Das Gemeinschaftsrecht enthält keine ausdrückliche Kollisionsnorm, die diese Frage regelt. Auch die meisten Verfassungen der Mitgliedsstaaten enthalten keinerlei entsprechende Regelungen. Die Europäische Union kann aber nur funktionieren, wenn eine einheitliche Geltung und Anwendung des Gemeinschaftsrechts in den einzelnen Mitgliedsstaaten durch einen Vorrang des Gemeinschaftsrechts vor dem jeweiligen nationalen Recht gewährleistet ist.
Die Verzahnung des Gemeinschaftsrechts mit dem nationalen Recht
Das Gemeinschaftsrecht und die nationalen Rechtsordnungen der Mitgliedsstaaten stehen sich grundsätzlich als jeweils eigenständige und getrennte Rechtsordnungen gegenüber. Da diese grundsätzlich unabhängigen Rechtsordnungen sich aber gegenseitig durchdringen und voneinander abhängig sind, spricht man heute von einer „Verzahnung“ des Gemeinschaftsrechts mit dem einzelnen nationalen Recht der jeweiligen Mitgliedsstaaten. Diese Verzahnung ergibt sich insbesondere daraus, dass das Gemeinschaftsrecht einerseits des nationalen Vollzuges bedarf und andererseits die Anwendung des nationalen Rechts teilweise begrenzt.
Vorrang des Gemeinschaftsrechts vor dem nationalen Recht
Ungeachtet der Verzahnung der verschiedenen Rechtsordnungen besteht Einigkeit darüber, dass das Gemeinschaftsrecht Vorrang vor dem nationalen Recht hat. Hierbei ist streitig, ob es sich um einen Geltungs- oder Anwendungsvorrang des Gemeinschaftsrechts handelt.
Geltungs- oder Anwendungsvorrang des Gemeinschaftsrechts
Ein Geltungsvorrang würde dazu führen, dass bei einem Widerspruch zwischen Gemeinschaftsrecht und nationalem Recht das Gemeinschaftsrecht angewendet würde und das nationale Recht nichtig wäre. Ein nichtiges Gesetz wird so behandelt, als gäbe es dieses gar nicht. Bei einem Anwendungsvorrang wäre in einem solchen Fall das nationale Recht weiterhin wirksam und dürfte nur in den Kollisionsfällen nicht angewendet werden. Das nationale Recht würde dann lediglich in diesen Fällen durch das Gemeinschaftsrecht verdrängt werden. Der Lehre vom Anwendungsvorrang ist der Vorzug zu geben, da die „verdrängten“ nationalen Gesetze gegenüber Drittstaaten, welche nicht Mitglied der Europäischen Union oder der Europäischen Gemeinschaften sind, weiterhin Geltung haben würden.
Vorwort zur 3. Auflage
6
Vorwort zur 2. Auflage
7
Vorwort zur 1. Auflage
8
Inhaltsverzeichnis
11
1 Der Energieausweis
15
1.1 Geschichtliche und rechtliche Entwicklung des Energie-ausweises
15
1.2 Erläuterungen der fachlichen Teile der Rechtsvorschriften
19
1.3 Der dena-Energiepass
27
1.4 Der Energieausweis nach EnEV 2007
38
1.5 Der Energieausweis nach EnEV 2009
41
1.6 Der Energieausweis nach DIN V 18 599
43
1.7 Ziele des Energieausweises
44
2 Praktische Erstellung des Energieausweises
46
2.1 Maßeinheiten und Kenngrößen
46
2.2 Datenaufnahme
48
2.3 Zonierung, Systemgrenzen, Hüllflächen, das beheizte Gebäudevolumen und Bezugsflächen
55
2.3.1 Zonierung von Gebäuden
55
2.3.2 Systemgrenzen
57
2.3.3 Ermittlung der Bezugsflächen
71
2.4 Berechnungsverfahren
72
2.4.1 Allgemeines
72
2.4.2 Berechnungsverfahren für Wohngebäude nach Absatz 2 der Anlage 1 (EnEV)
72
2.4.3 Berechnung der Wohngebäude nach DIN V 18599
75
2.4.4 Wohngebäude verbrauchsorientiert
79
2.4.5 Nichtwohngebäude
80
2.5 Klimadaten
85
2.6 Modernisierungshinweise
86
3 Berechnungsbeispiel
88
3.1 Bedarfsausweis
88
3.1.1 Randbedingungen
96
3.1.2 Warmwasser
100
3.1.3 Anlagenbewertung nach DIN 4701 Teil 10 für ein Gebäude mit norma-len Innentemperaturen
101
3.2 Verbrauchsausweis
107
4 Baukonstruktive Grundlagen – Wärmeumfassende Gebäudehüllflächen
111
4.1 Dächer
111
4.2 Decken
120
4.3 Wände
129
4.4 Fenster und Türen
137
5 Gebäudetechnik
141
5.1 Energienutzung und Energieverbrauch
141
5.2 CO2-Problematik
145
5.3 Kennwerte des Wärmeenergieverbrauchs
146
5.4 Heizungstechnische Anlagen
147
5.5 Energetische Bewertung von Heizungsund Raumluft-technischen Anlagen
165
5.6 Lüftungstechnik
173
6 Bauwerkskenndaten und Typologien
178
6.1 Gebäudetypologien, Bauteiltabellen und Material-kenndaten
178
6.2 Energetische Modernisierung
192
7 Qualitätssicherung
196
7.1 Einleitung
196
7.2 Luftdichtheit
196
7.2.1 Luftdichtigkeit und Winddichtigkeit
198
7.2.2 Bezugsgrößen
202
7.3 Thermografie
213
7.4 Transmissionen durch die Wärmebrücken
215
8 Rechtliche Grundlagen
218
8.1 Richtlinie 2002/91/EG
218
8.1.1 Das Verhältnis des europäischen Rechts zum nationalen Recht
218
8.1.2 Die EU-Gebäuderichtlinie
228
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