: Dietmar Seidenspinner
: Training in der Physiotherapie Gerätegestützte Krankengymnastik
: Springer-Verlag
: 9783540271352
: 1
: CHF 25.70
:
: Medizinische Fachberufe
: German
: 316
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF

Die Trainingstherapie mit Geräten: ein wichtiger Bereich der physiotherapeutischen Behandlung. Welche Überlegungen, Untersuchungstechniken und Evaluationsprozesse sind notwendig, um ein Trainingsprotokoll zu erarbeiten? Wie wird die Trainingstherapie optimal dem aktuellen Stand des Heilungsprozesses und der Belastbarkeit des Patienten in den einzelnen Rehabilitationsphasen angepasst? Das Buch bietet zu diesen Themen alles, was angehende und erfahrene Therapeuten wissen und können sollten: die für die Praxis wichtigen Grundlagen (Anatomie, Biomechanik, Pathomechanik und Pathophysiologie, Neurologie), Untersuchungs- und Behandlungstechniken, den Behandlungsaufbau, die Anwendung je nach Rehabilitationsphase mit Beispielen, Hinweisen zur Patientenmotivation und zur Kommunikation. Die Übungsanleitungen orientieren sich eng am Mustercurriculum 'Gerätegestützte Krankengymnastik' (KGG) der Spitzenverbände der Krankenkassen.

& bsp;

Medizinische Grundlagen (S. 10)

2.1 Die Muskeln
LERNZIELE
Kenntnisseüber
• Grundlagen des Muskelaufbaus
• Arten des Muskelgewebes
• Funktionsweise der Muskelkontraktion


Skelettmuskeln entwíckeln Kraftüber Kontraktion. Dadurch bekommen wir die Möglichkeit, uns zu bewegen und mit unserer Umwelt zu interagieren. Die Muskulatur ist neben der Leber das größte Stoffwechselorgan des Körpers.

Je nach Funktion im menschlichen Körper unterscheidet man drei unterschiedliche Arten von Muskelgewebe:

 Skelettmuskulatur: willkürlich kontrolliert, quergestreift
 Herzmuskulatur: unwillkürlich (nicht steuerbar, vegetativ innerviert), quergestreift
 Glatte (viszerale)

Muskulatur: unwillkürlich (nicht steuerbar, vegetativ innerviert), glatt Kennzeichen der Skelettmuskulatur ist die willkürliche Kontraktionsfähigkeit. Die Herzmuskulatur arbeitet unwillkürlich. Sie ist vegetativüber Sympathikus und Parasymathikus innerviert. Weiterhin unterscheidet man die so genannte glatte Muskulatur, die ebenfalls nicht der Willkürmotorik unterliegt. Glattes Muskelgewebe befindet sich zum Beispiel im Darm und in den Gefäßen. Da im Bereich der Trainingstherapie die quergestreifte Muskulatur im Vordergrund steht, wird sie im Folgenden eingehend beschrieben. Die Skelettmuskulatur ist sowohl für dynamische als auch statische Muskelarbeit (s. Kap. 8.3.2) verantwortlich. Dynamische Muskelarbeit beinhaltet die Bewegung, statische stabilisiert die Körperhaltung. Die Muskeln entwickeln Kraft, indem sie kontrahieren. Um die Funktion der Muskeln, insbesondere den Kontraktionsvorgang, zu verstehen, muss man sich zunächst mit der Struktur des gesamten Muskels und der Muskelzelle im Einzelnen befassen. Dieses Verständnis ist die Basis für eine effektive Trainingstherapie.

2.1.1 Aufbau des quergestreiften Skelettmuskels

Der Skelettmuskel besteht aus vielen parallel angeordneten Muskelfaserbündeln (s. Abb. 2.1) und Bindegewebe, dem Epimysium. Jedes Bündel oder auch Faszikel genannt besteht aus 10–20 Muskelfasern und ist von einer bindegewebigen Hülle, dem Perimysium umgeben. Das Perimysium grenzt die einzelnen Bündel voneinander ab. Innerhalb eines Muskelfaserbündels werden wiederum die einzelnen Muskelfasern von dünnen bindegewebigen Septen umhüllt (Endomysium). Durch dieÜberlappung der Muskelfasern kommt es zur Ausbildung des Muskelbauches. Bei sehr großen Muskeln, z. B. M. latissimus dorsi, können die einzelnen Abschnitte bis zu 30 cm betragen.

Reihenvorwort7
Vorwort9
Inhalt11
Orientierung und Beschreibung von Positionen sowie Richtungen im menschlichen Körper14
Geschichte der Trainingstherapie15
1.1. Antike bis Mittelalter16
1.2. 19./20. Jahrhundert17
1.3. 21. Jahrhundert21
Medizinische Grundlagen23
2.1 Die Muskeln24
2.2 Die Sehnen31
2.3 Der Knorpel33
2.4 Knochen34
2.5 Physiologie, Pathophysiologie35
2.6 Der Schmerz39
2.7 Immobilisation42
2.8 Neuroanatomie43
2.9 Biomechanik46
Pädagogische Aspekte51
3.1 Lernzielorientierte Planung der Trainingstherapie52
3.2 Transferleistungen53
3.3 Motivation54
Psychologische Aspekte56
4.1 Krankheitsbewältigung57
4.2 Verhaltensänderung58
4.3 Kommunikation60
Ziele und Aufgaben der Trainingstherapie64
5.1 Sportwissenschaftliche Erkenntnisse und Trainingstherapie65
5.2 Was ist Training?65
5.3 Trainingsziele65
Indikationen und Kontraindikationen66
6.1 Indikationen67
6.2 Kontraindikationen67
Prinzipien der Trainingslehre69
7.1 Das Prinzip Homöostase70
7.2 Trainingsprinzipien70
7.3 Trainingsparameter73
Angewandte Trainings- und Bewegungslehre75
8.1 Trainingsmittel76
8.2 Kraft und Krafttraining76
8.3 Kontraktionsformen und Arbeitsweisen der Muskeln77
8.4 Aufwärmen Abwärmen80
8.5 Grundlagen der Bewegungslehre80
8.6 Ausdauer82
Trainingstherapie87
9.1 Befunderhebung88
9.2 Behandlungsmethoden104
9.3 Dosierung der Trainingstherapie114
Untersuchung Therapie Training Dokumentation119
10.1 Das Hüftgelenk120
10.2 Das Kniegelenk138
10.3 Das Sprunggelenk und der Fuß163
10.4 Untere Extremität: Befundbogen, Behandlungsplan und Dokumentation178
10.5 Das Schultergelenk (Glenohumeralgelenk)180
10.6 Das Ellenbogengelenk212
10.7 Das Handgelenk228
10.8 Obere Extremität: Befundbogen, Behandlungsplan und Dokumentation241
10.9 Die Halswirbelsäule243
10.10 Die Brustwirbelsäule257
10.11 Die Lendenwirbelsäule271
10.12 Wirbelsäule: Befundbogen, Behandlungsplan und Dokumentation299
Anhang301
Kontaktadressen302
Fortbildung Gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät)303
Das myofasziale lokale und globale System305
Zervikale und lumbale Traktion307
Medikamente308
Literatur310
Glossar313
Sachverzeichnis314