: Joachim Schulz
: Sichtbeton-Planung Kommentar zur DIN 18217 Betonflächen und Schalungshaut
: Vieweg+Teubner (GWV)
: 9783834891938
: 3
: CHF 24.50
:
: Bau- und Umwelttechnik
: German
: 202
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die Schalungshaut beeinflusst die Ansicht der Betonfläche - somit auch des Sichtbetons. Sichtbeton-Planung vermittelt Grundlagenkenntnisse, die erforderlich sind, um Sichtbeton 'eindeutig' und 'erschöpfend' - damit VOB-gerecht - zu beschreiben und fachgerecht auszuführen.
Die 3. Auflage wurde um das Kapitel 'Sichtbeton-Bewertung' erweitert. Unter Anderem findet dabei das aktuell erschienene Sichtbeton-Merkblatt des Bundesverband der Deutschen Zementindustrie Berücksichtigung.

Dipl.-Ing. Joachim Schulz, geschäftsführender Gesellschafter der IGS Ingenieur-Gesellschaft Schulz ist Architekt, beratender Ingenieur und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der IHK Berlin.
An der Technischen Fachhochschule Berlin unterrichtet er als Lehrbeauftragter in den Bereichen Baustoffe und Bauschäden.
3 Schalungshautplatten-Typen - Anwendungsempfehlungen und Verwendungsmerkmale (S. 43-44)

Als „Mittel zum Zweck" sind Schalungshautplatten gegeniiber dem Beton formgebend und gestaltend. Sie haben somit technische und/oder optische Aufgaben zu erfiillen. Die Schalungshautplatte ist in diesem Sinne ein Hilfsmittel, dessen kommerzielle Bedeutung, im Vergleich zum Rohbau, mit ca. 50 % - je nach konstruktiver Beschaffenheit des Bauwerks - den Wirtschaftlichkeitsgrad weitgehend bestimmt. Aufgabe der Arbeitsvorbereitung ist es, ggf. im Zusammenhang mit Schalungs- Systemen, die jeweils zweckdienliche Schalungshaut unter Bezugnahme auf die Leistungsbeschreibung zu wahlen. Die Betonflache ist das Spiegelbild der Schalungshaut. Dabei sind keineswegs nur materialbezogene Schalungshauteigenschaften, sondern gleicherweise verarbeitungstechnische und konstruktive Momente fiir das Ergebnis mai^gebend. Die nachstehende Ubersicht bemiiht sich in diesem Sinne die Charakterisierung der Schalungshautplatten-Typen unter verschiedenen Gesichtspunkten der Eignung und Verarbeitung zu erlautern.

3.1 Massivholz

3.1.1 Allgemeines

Über Jahrzehnte war das Brett die „Standard-Schalung" fur Beton. Funktionell war und ist es noch heute der ideale Partner, da es infolge seiner materialbezogenen Porositat einen zweckdienlichen Feuchtigkeitsaustausch gegeniiber der Betonflache zu leisten vermag. Zement ist ein hydraulisches Bindemittel, d. h. Beton benotigt im Rahmen des Abbindprozesses Wasser, wobei, z. T. unter mechanischer Einwirkung, feuchtigkeitsgesattigter Zementleim an die Oberflache, also in den Schalungsbereich kommt.

Das Brett mit normaler Eigenfeuchte - also ca. 18 % - ist unter diesen Gesichtspunkten in der Lage, bei Bedarf sowohl Feuchtigkeit abzugeben als auch aufzunehmen, um somit dem Hydratisierungsbedarf gerecht zu werden.

In diesem Zusammenhang unterscheidet das Brett - jahresringbezogen - die diesbez. aktivere „rechte Seite", welche grundsatzlich dem Beton zugewandt sein sollte und die porengeschlossenere „linke", dem Beton abgewandte Seite.

3.1.1.1 Aufgabenstellung - Spundung

Spundungen dienen zunachst der kraftschliissigen, konstruktiven Verbindung loser Bretter und bieten diesbez. den Zusammenhalt flachiger Schalungen. Weiterhin dienen sie der Abdichtung gegeniiber dem mehr oder minder plastischen Beton und verhindert, sofern sie zweckdienlich gewahlt wurde und die Eigenfeuchte der Bretter „stimmt", Absandungen und Nestbildungen. Vom Auftragnehmer sollte in diesem Sinne vorausgesetzt werden, dass er über alle anwendungstechnischen Gesichtspunkte der Spundungen fachlich informiert ist. Er allein tragt die praxisbezogene Verantwortung und sollte sich gegeniiber alien anderslautenden Leistungsbeschreibungen distanzieren.

Anders gesagt tragt der Planverfasser fiir gezielt geforderte Spundungen im LV selbst die Verantwortung des Ergebnisses bzw. ist der Auftragnehmer gem. § 4 VOB/B [1.10] verpflichtet, „fachliche Bedenken" anzumelden. Stumpfer Stofi I ungespundete Brettschalung Hier haben wir es mit einer 08/15-Losung zu tun, bei der - je nach Eigenfeuchte - Gratbildungen, Absandungen, Nestbildungen u. a. m. ausfiihrungstechnisch integriert sind.

Das heifit nicht, dass bei Einsatz der rechten Brettseite zu Beton und einer zweckdienlichen Eigenfeuchte zum Zeitpunkt der Montage - 15 bis 16 % - und ausreichender Nassung vor dem Betonieren, sowie dem nach Material und Einsatz geeigneten Trennmittel, eine ordnungsgemafie Betonflache unmoglich sein muss. Das Risiko jedoch, gegeniiber den o. a. Mangeln ist grol? und der Auftragnehmer ist gut beraten, seinen Vertragspartner, sprich Auftraggeber, auf diesen Tatbestand besonders dann eindeutig hinzuweisen, wenn dieser von der Vorstellung gestalterischer Effekte ausgeht. Diese sind einheitlich kaum zu gewahrleisten.
Vorwort zur 3. Auflage 20065
Vorwort zur 2. Auflage6
Vorwort zur 1. Auflage 19847
Inhaltsverzeichnis9
Einführung14
DIN 18 217 - Betonflachen und Schalungshaut16
1 Anwendungsbereiche16
2 Betonflachen16
2.1 Allgemeines16
2.2 Betonflachen ohne besondere Anforderungen an das Aussehen16
2.3 Betonflachen mit Anforderungen an das Aussehen16
2.3.1 Allgemeines16
2.3.2 Mit Schalungshaut gestaltete Betonflachen17
2.3.3 Bearbeitete Betonflachen17
2.3.4 Nachtraglich behandelte Betonflachen17
2.3.5 Betonflachen mit technischen Anforderungen17
1 Kommentar zur DIN 18 21720
1.1 Anwendungsbereich20
1.2 Betonflachen20
1.2.1 Allgemeines20
1.2.2 Betonflachen ohne besondere Anforderungen21
1.2.3 Betonflachen mit Anforderungen an das Aussehen22
1.2.4 Betonflachen mit technischen Anforderungen24
2 Differenzierung der Betonflachen-Typen26
2.1 Allgemeines26
2.2 Betonflachen ohne besondere Anforderungen26
2.3 Betonflachen mit Anforderungen an das Aussehen27
2.3.1 Allgemeines27
2.3.2 Flachengestaltung durch Schalung31
2.3.3 Bearbeitete Betonflachen38
2.3.4 Nachtraglich behandelte Betonflachen43
2.4 Begriffserlauterung zum Bereich „Betonflachen mit technischen Anforderungen'^47
2.4.1 Streichfahige Betonflachen47
2.4.2 Streichfertige Betonflachen48
2.4.3 Streichfahiger oder streichfertiger Sichtbeton49
2.4.4 Tapezierfahige Betonflachen49
2.4.5 Tapezierfertige Betonflachen50
2.4.6 Spachtelarbeiten50
2.4.6.1 Spachtelfahige Flache, ganzflachig52
2.4.6.2 Teilspachtelung52
2.4.6.3 Fleckspachtelung53
2.4.7 Betonflachen-Begriffe auBerhalb der DIN53
3 Schalungshautplatten-Typen - Anwendungsempfehlungen und Verwendungsmerkmale56
3.1 Massivholz56
3.1.1 Allgemeines56
3.1 Massivholz56
3.1.1 Allgemeines56
3.1.2 Sageraue Bretter64
3.1.3 Gehobelte Bretter67
3.1.4 Medianisch vorbehandelte Bretter (strukturiert)68
3.2 Weich- und Hartfaserplatten (letztere normal und ölgehartet)70
3.2.1 Allgemeines70
3.2.2 Trennmittelbehandlungen71
3.2.3 Einsatzempfehlungen und -häufigkeit71
3.2.4 Dimensionen und Grundpreis71
3.2.5 Empfohlener Feuchtigkeitsgrad zur Verarbeitung71
3.2.6 Qualitätsanforderungen71
3.3 Spanplatten71
3.3.1 Allgemeines71
3.3.2 Trennmittelbehandlungen75
3.3.3 Einsatzempfehlungen und -häufigkeit75
3.3.4 Dimensionen und Grundpreis76
3.3.5 Empfohlener Feuchtigkeitsgrad zur Verarbeitung76
3.3.6 Qualitätsanforderungen76
3.4 Dreischichten-Platten76
3.4.1 Allgemeines76
3.4.2 Trennmittelbehandlungen80