: Micha Trachsel
: Nischenstrategien und ihre Bedeutung für den Unternehmenserfolg
: DUV Deutscher Universitäts-Verlag
: 9783835095755
: 1
: CHF 43.60
:
: Management
: German
: 307
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Anhand einer branchenunabhängigen empirischen Studie identifiziert Micha Trachsel praktisch relevante Arten von Nischenstrategien und untersucht den Zusammenhang zwischen ihnen und dem Unternehmenserfolg. Er entwickelt eine Taxonomie mit sechs Nischenstrategiearten, die unter anderem zeigt, dass die bisher proklamierte nischenbezogene Kostenführerschaft als realer Nischenstrategietyp nicht existiert.

Dr. Micha Trachsel promovierte bei Prof. Dr. Richard Kühn am Lehrstuhl für Marketing und Unternehmensführung der Universität Bern. Er ist Berater bei Input, Unternehmens- und Marketingberatung.
9 Analyse der Datenqualität (S. 165-166)

Die Analyse der Datenqualität erfolgt anhand der drei Gütekriterien „Objektivität", „Reliabilität" und „Validität". Diese Kriterien stehen in einem hierarchischen Verhältnis zueinander, wobei die Objektivität eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung der Reliabilität darstellt und die Reliabilität ihrerseits einer notwendigen aber nicht hinreichenden Bedingung der Validität entspricht.675

9.1 Objektivität

Eine Untersuchung gilt dann als objektiv, wenn ihre Ergebnisse unabhängig von der Untersuchungsleitung sind. Grundsätzlich können drei Arten von Messobjektivität unterschieden werden. Zum einen die Durchführungsobjektivität, welche voraussetzt, dass keine soziale Interaktion zwischen den Auskunftspersonen und dem Untersuchungsleiter existiert. Zum anderen die Auswertungsobjektivität, welche misst, inwieweit dem Untersuchungsleiter bei der Auswertung Freiheitsgrade offen stehen. Schliesslich kann noch die Interpretationsobjektivität geprüft werden, welche dem Spielraum der Untersuchungsleitung bei der Interpretation der Ergebnisse entspricht.

Es ist offensichtlich und Bedarf keinen detaillierten Ausführungen, dass bei quantitativen schriftlichen Erhebungen die Objektivität grundsätzlich als erfüllt erachtet werden kann. Eine standardisierte Befragung mittels Fragebogen mit geschlossenen Fragen stellt weitestgehend die Einhaltung der drei genannten Objektivitätsaspekte sicher (vgl. dazu den Fragebogen im Anhang 2).

9.2 Reliabilität

Mit der Reliabilität (Zuverlässigkeit) wird der Grad der Messgenauigkeit eines Instrumentes gemessen.Die Reliabilität ist hoch, wenn eine Messung frei von Zufallsfehlern680 ist und ein wesentlicher Anteil der Varianz der Indikatoren durch die Asso ziationen mit dem entsprechenden Faktor erklärt werden kann. Damit einher geht die Forderung, dass die Messwerte präzise und bei wiederholter Messung stabil sind. Unterschiedliche Ursachen können jedoch dazu führen, dass Messfehler auftreten.

Diese basieren auf äußeren Einflüssen (fehlende Bedingungskonstanz), nicht eindeutigen Merkmalen (fehlende Merkmalskonstanz) oder mangelnder Präzision des Messinstrumentes (fehlende instrumentale Konstanz). Zur Messung der Reliabilität sind mehrere Methoden entwickelt worden. So zum Beispiel die Test-Retest-Methode, bei welcher ein und derselbe Test den Untersuchungspersonen zweimal vorgelegt wird.

Diese Methode ist jedoch aufgrund des grossen Aufwands aus forschungspraktischen Gründen im Rahmen der vorliegenden Studie nicht durchführbar. Gleiches gilt für die Paralleltest-Methode, welche die Messung des Untersuchungsgegenstandes anhand von zwei unterschiedlichen Tests beinhaltet. Bei beiden Methoden wird aus der Übereinstimmung der beiden Testergebnisse auf die Reliabilität des Testverfahrens geschlossen. Mit weniger Aufwand verbunden ist die Split-Half-Methode (Testhalbierungs-Methode) zur Messung der internen Konsistenz von Multi-Item-Skalen. Hier – wie in den meisten Studien – wird zur Messung der Zuverlässigkeit der Skalen die Reliabilitätsanalyse nach Cronbach eingesetzt. Dabei werden die Items von Multi- Item-Skalen in zwei Hälften aufgeteilt und die Ergebnisse der jeweiligen Skalen einander gegenübergestellt. Während die Test-Retest-Methode und die Paralleltest- Methode auch dann anwendbar sind, wenn die Messung jeweils nur durch einen Indikatoren erfolgt, setzt die Split-Half-Methode eine Messung mit multiplen Indikatoren voraus.

Cronbachs Alpha686, bei dem alle möglichen Skalenhalbierungen berücksichtigt werden, ist dabei der am häufigsten verwendete Koeffizient zur Messung der internen Konsistenz. Die interne Konsistenz ist dann gegeben, wenn die Items einer Skala hohe Inter- Item-Korrelationen aufweisen. Liegt eine hohe Inter-Item-Korrelation vor, bedeutet dies, dass die Items die gleiche latente Variable messen.688 In der Literatur finden sich Grenzwerte (Mindestanforderungen) des Koeffizienten Alpha von 0.6689 und 0.7690, abhängig davon, in welcher Form die gewonnenen Daten verwendet werden sollen.
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis15
Tabellenverzeichnis18
Abkürzungsverzeichnis19
Teil I: Einleitung23
1 Ausgangslage und Problemstellung23
1.1 Bedeutung der Thematik23
1.2 Konzeptionelle Unklarheiten28
1.2.1 Nische28
1.2.2 Arten von Nischenstrategien31
1.3 Erfolgsbedeutung von Nischenstrategien35
1.3.1 Studien zum Erfolg von Wettbewerbsstrategien36
1.3.2 Studien zum Erfolg von New-Venture-Strategien37
1.3.3 Spezifische Studien zum Erfolg von Nischenstrategien38
1.4 Fazit39
2 Zielsetzung und forschungsleitende Fragen41
3 Konkretisierung des Forschungsansatzes und Aufbau der Arbeit45
3.1 Typologien versus Taxonomien zur Klassifikation von Nischenstrategien45
3.2 Forschungsansatz und Konzeptualisierung50
3.2.1 Forschungsansätze51
3.2.2 Konzeptualisierungsvarianten55
3.3 Konzeptioneller Rahmen und Forschungshypothesen59
3.4 Aufbau der Arbeit61
Teil II: Theoretische Grundlagen63
4 Begriffliche Grundlagen63
4.1 Zum Begriff „Marktnische“64
4.1.1 Definitionen des Nischenbegriffes65
4.1.2 Merkmale von Marktnischen69
4.1.3 Voraussetzungen von Marktnischen73
4.1.4 Arbeitsdefinition des Begriffes „Marktnische“75
4.2 Zum Begriff „Nischenstrategie“79
4.2.1 Nischenstrategien als Wettbewerbsstrategien80
4.2.2 Nischenstrategien als Marktbearbeitungsstrategien88
4.2.3 Arbeitsdefinition des Begriffes „Nischenstrategie“92
4.3 Fazit92
5 Systematisierungen und Erfolgsbedeutungen von Nischenstrategie- Arten95
5.1 Nischenstrategien als Bestandteil von Systematisierungen von Wettbewerbsstrategien96
5.1.1 Systematisierung nach Porter96
5.1.2 Systematisierung nach Aaker97
5.2 Spezifische Systematisierungen von Nischenstrategien100
5.2.1 Systematisierung nach Hünerberg100
5.2.2 Systematisierung nach Rosenbaum101
5.3 Empirisch identifizierte Arten von Nischenstrategien und ihre Erfolgsbedeutung104
5.3.1 Exkurs: Einführung in die Erfolgsfaktorenforschung105
5.3.2 Nischenstrategien in Studien zu Wettbewerbsstrategien115
5.3.3 Nischenstrategien in Studien zu New-Venture-Strategien125
5.3.4 Spezifische Studien zu Nischenstrategien133
5.4 Fazit141
Teil III: Planung der empirischen Untersuchung145
6 Konzeptualisierung und Operationalisierung der Untersuchungsvariablen147
6.1 Identifikation und Konzeptualisierung der Untersuchungsvariablen147
6.1.1 Gestaltungsvariablen148
6.1.2 Kontextvariablen153
6.1.3 Erfolgsvariablen157
6.2 Operationalisierung der Untersuchungsvariablen159
6.2.1 Operationalisierung der Gestaltungsvariablen160
6.2.2 Operationalisierung der Kontextvariablen166
6.2.3 Operationalisierung der Erfolgsvariablen167
7 Detailplanung und Durchführung der empirischen Untersuchung169
7.1 Forschungsdesign169
7.1.1 Zielsetzung der Untersuchung169
7.1.2 Methode der Datenerhebung173
7.1.4 Bestimmung der Stichprobe175
7.2 Durchführung der Datenerhebung177
Teil