Sprache, Kultur und Zielgruppen Bedingungsgrößen für die Kommunikationsgestaltung in der Wirtschaft
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Christopher M. Schmidt, Dagmar Neuendorff
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Christopher M. Schmidt, Dagmar Neuendorff
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Sprache, Kultur und Zielgruppen Bedingungsgrößen für die Kommunikationsgestaltung in der Wirtschaft
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DUV Deutscher Universitäts-Verlag
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9783835054912
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1
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CHF 43.40
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Kommunikationswissenschaft
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German
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361
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DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF
Der Band befasst sich u.a. mit Aspekten der Kommunikationsgestaltung und -effektivierung sowohl innerhalb von Unternehmen als auch im Wechselspiel mit kulturell unterschiedlichen Märkten. Es werden Grundsatzfragen interkultureller Kommunikationsgestaltung in und von Unternehmen sowohl aus theoretischer als auch aus vielseitiger anwendungsbezogener Perspektive unter Berücksichtigung der Zielgruppenadäquatheit behandelt.
Dr. Christopher M. Schmidt ist akademischer Rat für Wirtschaftsgermanistik an der Universität Åbo Akademi/Turku in Finnland, mit Forschungsschwerpunkt interkulturelle Wirtschaftskommunikation, Fachsprachen, kognitive Linguistik.
Dr. Dagmar Neuendorff ist Professorin für Deutsche Sprache und Literatur und Leiterin des Instituts für Germanistik an der Åbo Akademi Universität (Finnland).
Interkulturelles Lernen aus psychologischer Perspektive. Zur Qualitätssicherung interkultureller Trainings
(S. 9)
Stefan Kammhuber (Remagen)
1. Einleitung
‚Verhandeln mit arabischen Geschäftspartnern’, ‚Arbeiten und Leben in der VR China’, ‚Marketingstrategien für den russischen Markt’, so und ähnlich lauten eine Vielzahl einschlägiger Ausschreibungen in deutschen Weiterbildungsmagazinen. Kaum ein Unternehmen verzichtet bei der Anbahnung und Umsetzung internationaler Geschäftskontakte auf ein interkulturelles Training für zu entsendende Führungskräfte und deren Familien, für das Stammhausteam, das ein internationales Projekt betreut, für mehrkulturell zusammengesetzte Arbeitsgruppen, zur Integration zweier Unternehmenskulturen nach einer Fusion.
Kunden der entsprechenden interkulturellen Weiterbildungsanbieter sind neben klassischen Wirtschaftsunternehmen das Gesundheitswesen, soziale Träger, Polizei und Bundeswehr, Schulen und Hochschulen mit ihren jeweils unterschiedlichen Zielstellungen. Im Vergleich zur Situation noch vor 15 Jahren existiert heute ein umfangreiches Angebot an Studiengängen in Deutschland, bei denen die interkulturelle Thematik im Mittelpunkt steht.
Der noch bücherlesende Teil der Gesellschaft freut sich über immer wieder neue „Gebrauchsanweisungen" für nahe und ferne Länder, selbst für Länder, die gar nicht existent sind, wie z.B. der Reiseführer zu „Molwanien: das Land des schadhaften Lächelns" (Cilauro&, Gleisner&, Sitch&, Haefs 2005). Allerorten ist eine zunehmende Sensibilisierung breiter Gesellschaftsschichten für die Bedeutung interkulturellen Handlungswissens vorangeschritten.
Sehen wir einmal davon ab, dass allein die Existenz der Angebote noch nicht gleichbedeutend ist mit einer entsprechenden Veränderung geistiger Strukturen und eine gefühlte Weltoffenheit häufiger anzutreffen ist als eine tatsächliche, so muss man sich als interkultureller Forscher und Praktiker doch über den gegenwärtigen Zustand freuen. Weniger erfreulich ist allerdings der Umstand, dass die interkulturelle Trainingsforschung und die von ihr beeinflusste interkulturelle Trainingspraxis mit dieser Entwicklung nicht Schritt gehalten hat, sondern stagniert, was zur Folge hat, dass das Qualitätspotenzial von interkulturellen Weiterbildungen nicht optimal genutzt wird.
Zwar ist die Anzahl kulturvergleichender Studien in der Psychologie, den Sprach- und Kommunikationswissenschaften unaufhörlich gestiegen, aber es klafft ein tiefer Graben an theoretischer und methodischer Genauigkeit zwischen diesem Wissen und dem Wissen darüber, wie es in interkulturellen Lehr-/Lernprozessen genutzt werden kann. Im Folgenden möchte ich dies zunächst aus lerntheoretischer Perspektive belegen und Ableitungen für eine bessere interkulturelle Trainingspraxis vornehmen.
2. Interkulturelle Trainingsforschung: Im Dschungel der Ansätze
Verfolgt man auch die neueren Publikationen zu interkulturellen Trainingsmethoden und -techniken, wird das theoretische Dilemma schnell deutlich. An zwei Beispielen möchte ich dies deutlich machen: An der Unterscheidung von sog. didaktischen (didactic) und sog. erfahrungsorientierten (experiential) Trainingstechniken und der Aussage, dass „ein Methodenmix für ein gutes interkulturelles Training wichtig ist".
2.1 Didaktische und erfahrungsorientierte Methoden
So wird z.B. bei der Unterscheidung von Trainingsmethoden mit Rückgriff auf die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts eine Trennung in sog. ‚didaktische (didactic)’ und ‚erfahrungsorientierte (experiential)’ Methoden vorgenommen. Gemeinhin gelten dann Vorträge über kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten und stark strukturierte Trainingsinstrumente wie der Intercultural Sensitizer als ‚didaktisch’ und Simulationsübungen, wie z.B. Barnga, Bafa Bafa als erfahrungsorientiert. Konkreter werden ‚didaktische’ Techniken beschrieben als trainerzentriert, bei denen der Lernende in einer passiven Rolle verbleibt.Die erfahrungsorientierte Methode wiederum wird als den Lernenden aktiv einbindend und alle psychischen Funktionsebenen (Emotion, Kognition, Verhalten) aktivierend beschrieben.
Inhalt
6
Einleitung
8
1. Theorienentwicklung und Perspektivengestaltung
15
Interkulturelles Lernen aus psychologischer Perspektive. Zur Qualitätssicherung interkultureller Trainings
16
1. Einleitung
16
2. Interkulturelle Trainingsforschung: Im Dschungel der Ansätze
17
2.1 Didaktische und erfahrungsorientierte Methoden
17
2.2 Das „Methodenmix“
19
3. Interkultureller Handlungserfolg und interkulturelle Kompetenz
20
4. Interkulturelle Trainingsmethoden im Spiegel der Paradigmen
21
4.1 Kultur als „Skinner- Box“
23
4.2 Kulturelle Intelligenz
24
4.3 Situiertes interkulturelles Lernen
26
5. Intercultural Anchored Inquiry als Umsetzung situierten interkulturellen Lernens
29
5.1 Authentische und Relevante Problemkontexte
29
5.2 Multiple Perspektiven und Curriculare Verbindungen
30
5.3 Wissen als Werkzeug
30
5.4 Trainer als „exzellenter Lerner“, nicht als globaler Alleswisser
31
6. Qualitätssicherung interkultureller Trainings
32
Literatur
32
Anthropological Semiotics: A Methodological and Conceptual Approach to Intercultural Communication Studies in Organizations
34
1. The problem: intercultural communication in organizations. How to approach it?
34
2. Intercultural communication in organizations
36
3. Research cycle
40
4. Semiotics
43
4.1 Central categories: culture and communication
43
4.2 Intercultural communication as translation
49
4.3. The semiotic method: limits and virtues
49
5. Closing the cycle: anthropology supporting semiotics
51
References
54
Transdisziplinarität, Transkulturalität und transkulturelle Kommunikation als Möglichkeit einer theoretischen Weiterentwicklung
56
1. Einleitung
56
2. Begriffsdefinitionen
56
2.1 Kultur - Kulturbegriff - Transkulturalität
56
2.2 Transkulturelle Kommunikation
59
2.3 Transdisziplinarität
61
3. Überlegungen zu einer Weiterentwicklung der Theorie der transkulturellen Wirtschaftskommunikation am Beispiel einer Fachsprachendidaktik für Webvertising
63
3.1 Zum Vorschlag eines transdisziplinären Theorie-Designs als tragfähige Fundierung einer globalen/ transnationalen inter- bzw. transkulturellen bzw. - aktiven Kommunikationsform
66
3.2 Ein transdisziplinäres Methoden-Mix als Vorschlag für eine Analyse von interkulturellen Webvertising- Websites
69
3.3. Zur transkulturellen Fachsprachen-Didaktik für Webvertising
70
4. Schluss und Ausblick
70
Literatur
71
Diversity-Management als Folge der Gl