: Jörg Trojan
: Strategien zur Bewahrung von Wissen Zur Sicherung nachhaltiger Wettbewerbsvorteile
: DUV Deutscher Universitäts-Verlag
: 9783835090217
: 1
: CHF 58.40
:
: Management
: German
: 351
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Jörg Trojan untersucht den Status Quo der Wissensbewahrung und zeigt, wie man durch Webuntersuchungen und statistische Auswertung eine Analyse signifikanter Vorgehensmerkmale im Bereich Wissensverlust und Wissensbewahrung durchführen kann und wie Wissensbewahrung in das strategische Management zu integrieren ist.

Dr. Jörg Trojan promovierte am Lehrstuhl für Wissensmanagement des Departments Psychologie der Universität München. Als Mitgründer des Instituts für e-Management e.V. war er selbständiger Unternehmensberater für Wissensmanagement. Heute ist er für eine bekannte strategische Unternehmensberatung tätig.
3 Theoretische Grundbegriffe (S. 15)

In dem Kapitel Theoretische Grundbegriffe werden die Begriffe Organisation und Wissen n"her erl"utert, welche innerhalb dieser Forschungsarbeit zentrale Elemente der Untersuchung darstellen. Verschiedenste organisationstheoretische Ans"tze, die diversen Richtungen der Forschung entstammen, befassen sich mit Fragestellungen, anhand derer ein Verst"ndnis des komplexen Gebildes einer Organisation erm,glicht werden soll.

Ausgehend von einem historischen Rückblick auf die Entwicklung der Organisationstheorien und damit verbundener Fragestellungen, werden in Anlehnung an Leavitt wichtige Gestaltungsdimensionen einer Organisation herausgegriffen, die eine Betrachtung von Fragestellungen in Bezug auf das Gedächtnis einer Organisation erleichtern sollen.

Der Blick auf die theoretische Diskussion der Definition eines Wissensbegriffs zeigt, dass sich bisher kein einheitlicher etabliert hat. Unterschiedlichste Forschungsrichtungen bringen Konzeptvorschläge in die Debatte ein, welche vorwiegend dadurch gekennzeichnet sind, dass der Wissensbegriff nicht als solcher definiert wird, wie es bei dem Organisationsbegriff der Fall ist, sondern unterschiedliche abgrenzbare Wissenstypen in einer Klassifizierung gegenübergestellt werden.

Eine weite Verbreitung haben dabei die Überlegungen von Nonaka und Takeuchi erlangt, welche eine derartige Wissensklassifizierung vornehmen. Dass diese Klassifizierung Fehler aufweist, zeigen die vor allem im deutschsprachigen Raum bisher wenig beachteten Ausführungen von Firestone und Mc Elroy. Zusätzlich zu der von Firestone und Mc Elroy vorgeschlagenen Wissenstypologie wird eine weitere durchdachte Klassifizierung des Wissensbegriffs von Boisot ausführlicher vorgestellt, welcher Wissen anhand der drei Dimensionen Codification, Abstraction und Diffusion klassifiziert.

Die ausführliche Darstellung der grundlegenden Begriffe aus einem allgemeinen Spektrum heraus soll es dem Leser ermöglichen, sich durch den Aufbau eines Grundverständnisses auf die in den folgenden Kapiteln dargestellten Problematiken vorzubereiten.

3.1 Der Organisationsbegriff

Ein eingehender Blick in die organisationswissenschaftliche Literatur zeigt, dass der Begriff Organisation eine größe Definitionsvielfalt aufweist. Beispielsweise versteht Kosiol (1976, S. 21), welcher sich auf die Arbeiten von Nordsieck (1956) stützt, unter einer Organisation die zielgerichtete, integrative Strukturierung von Ganzheiten oder Gefügesystemen unter besonderer Hervorhebung der Dauerhaftigkeit von Organisationen.

Grochla (1975, S. 34) definiert eine Organisation als ein System von Regeln zur Erfüllung von Daueraufgaben. Diese Arbeit folgt der Definition von Kieser und Kubicek (1992, S. 4), welche auf den Überlegungen von Grochla basiert: Wenn wir von Organisationen sprechen, so meinen wir damit soziale Gebilde, die dauerhaft ein Ziel verfolgen und eine formale Struktur aufweisen, mit deren Hilfe Aktivitäten der Mitglieder auf das verfolgte Ziel ausgerichtet werden sollen.

Diese Definition stellt das Ziel einer Organisation, welches auch als zentrale Aufgabe verstanden werden kann in den Mittelpunkt des Organisationsverständnisses. Die Betonung der Dauerhaftigkeit unterstreicht die Wichtigkeit der Bewahrung der für die Zielerreichung notwendigen Organisationsbestandteile.

3.1.1 Organisationstheoretische Ansätze

Das gegenwärtige organisationstheoretische Wissen beruht auf den Erkenntnissen in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Dementsprechend findet man eine Vielzahl sachlich und methodisch unterschiedlich gerichteter Beiträge. Die Existenz verschiedener organisationstheoretischer Forschungsrichtungen, Lehrmeinungen und Ansätze ist dadurch begründet, dass die Realität nur ausschnitthaft und nur auf Basis eines gewissen Vorverständnisses dargestellt werden kann. Es gibt daher keine einheitliche, allgemeine Organisationstheorie. Erst eine Berücksichtigung von unterschiedlichen Aspekten führt zu einer erfolgreichen Bewältigung und Weiterentwicklung der organisatorischen Gestaltungsaufgabe (Kieser und Kubicek, 1992, S. 33ff.).Grochla (1975, S. 8ff.) geht mit seiner Kritik und der Notwendigkeit nach einer Klassifizierung organisationstheoretischer Ansätze noch einen Schritt weiter.
Vorwort8
Management Summary12
Inhaltsverzeichnis14
Abbildungsverzeichnis22
Teil I Gegenstand dieser Forschungsarbeit25
1 Einführung27
1.1 Problemstellung: Wissensverluste reduzieren die Wettbewerbsfähigkeit27
1.2 Zielsetzung: Sensibilität gegenüber Wissensverlusten erhöhen und Lösungsänsatze aufzeigen29
2 Forschungsvorgehen: Status Quo zusammenführen und Lücken schließen31
Teil II Entwicklung eines theoretischen Rahmens der Betrachtung von Wissen in der Organisation35
3 Theoretische Grundbegriffe39
3.1 Der Organisationsbegriff40
3.2 Der Wissensbegriff51
3.3 Zusammenfassung68
4 Wissensbasierte Wettbewerbsvorteile einer Organisation71
4.1 Wissensparadigmen in der Organisation71
4.2 Knowledge- Based View73
4.3 Zusammenfassung87
5 Managementkonzepte im Hinblick auf Wissen in der Organisation89
5.1 Entstehung von Konzepten des Wissensmanagements89
5.2 Generationenwechsel bei Konzepten des Wissensmanagements90
5.3 Zusammenfassung119
6 Organisationsgedachtnis125
6.1 Konzepte des Organisationsgedächtnisses126
6.2 Vorschlag eines Speicher- und Schichtenmodells des Organisationsgedächtnisses134
6.3 Dynamische Veränderungen des Organisationsgedächtnisses und Forderung nach einem Management des Organisationsgedächtnisses136
6.4 Zusammenfassung137
7 Management des Organisationsgedächtnisses141
7.1 Trade-Off Entscheidung eines Managements des Organisationsgedächtnisses zwischen Exploitation und Exploration141
7.2 Survival und Advancement Strategy nach Krogh143
7.3 N-Learning und S-Learning nach Boisot144
7.4 People Capability Maturity Model nach Curtis et al.150
7.5 Zusammenfassung163
8 Zusammenfassung: Mangelnde Berücksichtigung von Wissensverlusten167
Teil III Auseinandersetzung mit dem Verlust und der Bewahrung von Wissen in der Organisation171
9 Untersuchung des Verlustes und der Bewahrung von Wissen in der Organisation175
9.1 Annäherung an die Problematik Wissensverlust durch einen Blick in die Organisationspraxis176
9.2 Klassifizierung von Wissensverlusten anhand einer Literaturanalyse189
9.3 Klassifizierung von Maßnahmen der Wissensbewahrung anhand einer Literaturanalyse207
9.4 Beschreibung der Kräfte Wissensverlust und Wissensbewahrung anhand eines Modellvorschlags235
9.5 Zusammenfassung239
10 Empirische Untersuchung: Status Quo Wissensverlust245
10.1 Durchführung der Untersuchung Status Quo von Wissensverlust und Wissensbewahrung in Organisationen245
10.2 Profit der Stichprobe248
10.3 Detailauswertung durch die Bildung und den Vergleich von Szenarien251
10.4 Zusammenfassung274
11 Methodenvorschlag für die Entwicklung von Wissensbewahrungsstrategien277
11.1 Strategieentwicklung bei wissensbezogenen Diskontinuitäten278
11.2 Strategische Frühaufklarung durch eine Bedrohungsanalyse im Hinblick auf Wissensverluste281
11.3 Reaktion der Organisation auf die Ergebnisse der strategischen Frühaufklärung mittels Wissensbewahrungsstrategien285
11.4 Zusammenfassung299
12 Zusammenfassung: Wissensbewahrung integriert in das strategische Management303
Tell IV Fazit309
Glossar319
Anhang A - LCA Wissensverlust325
Anhang B - LCA Wissensbewahrung329
Anhang C - LCA Organisationsreife335
Literaturverzeichnis341
Der Autor373